Le Mans: Tiga Race Cars verkündet LMP2-Einstieg

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Die britische Hersteller Tiga Race Cars hat bekannt gegeben, einen Le-Mans-Prototyp auf Basis des Embassy-Modells WFR01 zu konstruieren. Nach dem ELMS-Titelgewinn strebt Signatech-Alpine wiederum den Aufstieg in die Langstrecken-WM an. SMP Racing plant eine Teilnahme am Sarthe-Klassiker.

Tiga Race Cars hat in einem Presseschreiben seinen Einstieg in die Le-Mans-Branche verkündet. Der britische Rennfahrzeughersteller fertigt einen Prototyp für die kostenreduzierte LMP2-Kategorie, welcher auf dem Embassy-Modell WFR01 basiert. Eine erste Probefahrt mit dem aktualisierten Boliden plant der Konstrukteur aus dem Vereinigten Königreich noch in diesem Monat.

Der Beschluss sei nach einer umfangreichen Evaluation gefällt worden. „Wir hatten den Eindruck, dass der Originalentwurf aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage war, sein wahres Potential zu demonstrieren, denn die Basisparameter für das Paket sind sehr gut“, begründet Firmenchef Mike Newton die Entscheidung zu Gunsten des Embassy-Chassis‘. „Wir sehen keinen Grund, warum dies kein konkurrenzfähiges Paket für eine der LMP2-Meisterschaften sein sollte. Und wir sind gespannt, das Programm voranzutreiben.“

Im Zuge der Überarbeitung des WFR01-Prototyps hat Tiga Race Cars ein neues Aerodynamikpaket entwickelt. Die Daten basieren sowohl auf der Methode der numerischen Strömungsmechanik CFD als auch auf Tests im Windkanal, der in Zukunft Kunden zur Verfügung steht. Darüber hinaus leistete die Universität Manchester Unterstützung. Als Motorenpartner fungiert Engine Developments Limited, weshalb in der Werksausstattung ein Judd-HK-Antrieb installiert wird.

Alpine strebt Aufstieg in die Langstrecken-WM an

Derweil konturiert Signatech-Alpine bereits sein Engagement für die nächste Saison. Nachdem der französische Rennstall in seiner Debütsaison mit dem Alpine A450 den Titel in der ELMS-Meisterschaft errungen hat, zieht Teamchef Philippe Sinault den Einsatz eines zweiten Prototyps in Erwägung – allerdings im Rahmen eines „globalen Programms“. Offenbar strebt Signatech-Alpine einen Aufstieg in die Langstrecken-WM an.

Die Mitstreiter von SMP Racing verfolgen indessen ähnliche Ziele. Gegenüber unseren Kollegen von „Endurance-Info“ eröffnete Boris Rotenberg, bei den 24 Stunden von Le Mans antreten zu wollen. Der Mitinhaber der SMP-Bank ließ allerdings offen, ob in der Division LMP2 oder GTE. Bislang betreute das russische Gespann den Einsatz eines Oreca-Boliden sowie zahlreicher Ferrari-Renner. 

Darüber hinaus erwarten die ELMS-Veranstalter im kommenden Jahr Zuwachs in der GTC-Kategorie. In Szenenkreisen wird spekuliert, ob eventuell einige BES-Mannschaften einen Wechsel in Betracht ziehen. Bis dato hat allerdings noch keine Equipe öffentlich mit einem ELMS-Einstieg kokettiert. In der zurückliegenden Saison blieben die Teilnehmerzahlen in der europäischen Le-Mans-Serie weitgehend konstant.