Oak Tree Grand Prix: Der Fahrer macht den Unterschied

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Das vorletzte Rennen im Kampf um die Krone der American Le Mans Series geht auf dem Virginia International Raceway über die Bühne. In vier der fünf Klassen steht eine Entscheidung im Meisterschaftskampf noch aus. Nun sind in Alton die Fahrer gefragt.

Der Titelkampf in der America Le Mans Series geht zum letzten Mal in die heiße Phase. Noch zwei Läufe stehen aus – der Oak Tree Grand Prix auf dem Virginia International Raceway am kommenden Samstag nahe Alton und das traditionelle Petit Le Mans im Oktober. Einzig in der LMP1-Klasse ist der Tabellenstand für Muscle Milk Racing so eindeutig, dass ihnen die Meisterschaft unter keinen Umständen mehr zu nehmen ist. Daran kann auch Guy Smith nichts mehr ändern, der für den Lauf in Virginia gemeinsam mit Johnny Mowlem ins Dyson-Cockpit zurückkehrt.

In den anderen Klassen sind die Punktestände mehr oder weniger eng – und jetzt kommt mit dem Virginia International Raceway ein Kurs, auf dem sich die Piloten beweisen müssen. Auch wenn der charakteristische Eichenbaum entfernt werden musste, da er auf die Strecke gekippt war, so bleibt die bergige, unübersichtliche aber gleichzeitig schnelle Streckenführung erhalten.

Die Kurvenführung kommt – neben den LMP1 – vor allem den beiden kleineren Prototypen-Klassen entgegen. Durch die auf Abtrieb ausgelegte Aerodynamik schaffen es die Teilnehmer der LMP2 und LMPC viele der Kurven mit Vollgas zu nehmen. Dabei dürfen sie aber keinen Fehler machen, das erlaubt der Tabellenstand nicht. Gegenwärtig führt Marino Franchitti (Level 5 Motorsports) mit 141 Zählern vor seinem neuen Co-Piloten Guy Cosmo (137 Punkte). Allerdings können auch noch Scott Tucker (ebenfalls Level 5) und Scott Sharp (Extreme Speed Motorsports) die Spitze erobern.

Mutprobe für die GTC-Piloten

Etwas mehr Luft zum Atmen hat hingegen Mike Guasch (PR1/Mathiasen Motorsports) in der LMPC-Kategorie. Er hat ein Guthaben von 120 Punkten und damit acht mehr als Colin Braun (CORE Autosport). Der Titelverteidiger startet aber seit Austin in der GT-Klasse gemeinsam mit Patrick Long. Damit ist der nächste Verfolger erst CORE-Teamchef Jon Benett – punktgleich mit Tristan Nunez (Performance Tech) – bei 100 Punkten. Damit könnte Guasch selbst einen Ausfall auf dem VIR kompensieren.

Ebenfalls nicht mehr viel zur erneuten Meisterschaft fehlt den Corvette-Kutschern Antonio Garía und Jan Magnussen. Deren Teamkollegen Oliver Gavin und Tommy Milner gewannen das erste ALMS-Rennen in Alton in der Saison 2012, womit sie zeigten, dass die C6.R an der Ostküste funktioniert. Dennoch ist es für die GT-Piloten ungleich schwerer, da die seriennäheren Gran Turismo nicht so leicht bei Gewichtsverlagerungen wie ein Prototyp tun.

Allerdings kommen García und Magnussen mit viel Schwung von den letzten beiden Läufen, die sie allesamt gewinnen konnten. Dagegen muss Titelkontrahent Dirk Müller im BMW Z4 mit 99 Punkten und 13 Zählern Rückstand auf Pech im Corvette-Lager hoffen um aufzuschließen. Zudem lauern hinter dem Deutschen Gavin und Milner, die Besatzung des zweiten Muscle-Cars.

Den Titel der GTC zu gewinnen gleicht einer Lotterie. An der Spitze sind aktuell Jeroen Bleekemolen und Cooper MacNeil (Alex Job Racing). Lediglich vier Punkte dahinter folgen Nelson Canache und Spencer Pumpelly (Flying Lizard Motorsports). Jedoch hatten beide Besatzungen ein enttäuschendes Wochenende in Austin und verloren viele Punkte, während TRG einen Überraschungssieg landet. Damit ist nicht ausgeschlossen, dass Henrique Cisneros, der Zweiter in Texas wurde, weiter aufschließt, da der VIR vor allem für die Amateur-Piloten eine große Mutprobe ist.