GT Corse: Zwiespältiges Wochenende in der Eifel

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Ambivalentes Wochenende für GT Corse: Mit seinem neuen Flaggschiff knüpften die Eifel-Ferraristi an die bisherigen Anfangserfolge an. Pierre Ehret und Alexander Mattschull erzielten beim Barbarossapreis den fünften Gesamtrang. Ein dramatisches Ende fand dagegen die Aufholjagd in der SP8-Kategorie.

GT Corse erlebte ein bittersüßes VLN-Wochenende am Fuße der Nürburg. Einerseits verharrten die Eifel-Ferraristi mit ihrem brandneuen GT3-Renner in der Erfolgsspur; andererseits verlief der Einsatz mit den seriennahen Ferrari-Boliden nicht nach Plan. Der Rennstall aus Bad Homburg verspielte nicht nur den Klassensieg in der SP8-Wertung, sondern keines der Fahrzeuge erreichte beim Barbarossapreis das Ziel.

„Mit dem 458 GT3 hatten wir eine tolle Woche“, freut sich Teamchef Danny Pfeil nichtsdestotrotz. Nach der Zielankunft beim Nordschleifen-Debüt und der Podiumsplatzierung beim BES-Gastauftritt verbesserte sich GT Corse beim drittletzten VLN-Wertungslauf abermals. Das Fahrerduo Pierre Ehret und Alexander Mattschull belegte mit dem neuen Ferrari-Flaggschiff in einem ereignisreichen Rennen den fünften Gesamtrang.

Ergo zieht Pfeil bis dato eine positive Zwischenbilanz hinsichtlich des GT3-Programms. „Nach der Podiumsplatzierung in der Blancpain Endurance Series am vergangenen Wochenende hier auf dem Nürburgring unterstreicht der fünfte Platz in der VLN die tolle Performance unserer Fahrer und des Autos auf der Nordschleife“, fasst der Kopf der Truppe zusammen. Das Ferrari-Gespann profitierte allerdings in einer turbulenten Schlussphase von den Ausfällen einiger Konkurrenten.

Mattschull: „Das Auto ist extrem stark in schnellen Ecken“

Dennoch bewies GT Corse bereits in der Qualifikation sein Potential, mit den Spitzenmannschaften konkurrieren zu können. Mit einem Umlauf innerhalb von 8:16,520 Minuten klassierte sich Mattschull an zehnter Stelle. „Das Auto ist extrem stark in schnellen Ecken und auf der Bremse“, bescheinigte Mattschull seinem Arbeitsgerät nach der Zeitenjagd. „Auf der Nordschleife muss ich deshalb nun einige neue Bremspunkte lernen. Da ist trotz persönlich schnellster Runde noch Luft nach oben.“

Ein Drama spielte sich wiederum um die Stallgefährten im seriennahen Ferrari mit der Startnummer 457 ab. Nachdem die GT-Corse-Mechaniker in der Qualifikation bereits die defekte Lichtmaschine austauschen mussten, starteten Mike Jäger und Patrik Kaiser aus der letzten Reihe. Im Laufe des Vier-Stunden-Rennens eroberte das Pilotengespann allerdings den zweiten Klassenrang. Infolge eines Intermezzos beim Spitzenreiter übernahmen Jäger und Kaiser gar die Führung.

Jedoch rollte das Ferrari-Doppel wenige hundert Meter vor dem Zielstrich mit leerem Tank aus. „Wir mussten wegen eines Fehlers etwa eine Stunde vor Schluss eine Runde früher zum Boxenstopp als geplant“, erläutert Pfeil, dessen Truppe sich daher für eine Vabanque-Taktik entschied. „Wir haben alles auf eine Karte gesetzt. Leider sind die Fahrer und das Team für dieses Risiko nicht belohnt worden. Der seriennahe Ferrari blieb wenige hundert Meter vor der Ziellinie ohne Benzin liegen.“

Teilnahme an den 24 Stunden von Dubai

Das kanadisch-deutsch-schweizerische Trio Andrew Danyliw, Stephan Köhler und Arturo Devigus hatte sich hingegen schon am Freitagabend zurückgezogen. Denn der Ferrari 458 Italia mit der Bezifferung 458 wurde bei einem Trainingsunfall irreparabel beschädigt, weshalb der Renner über Nacht nicht repariert werden konnte. „Sportlich lagen heute GT3-Erfolg und SP8-Niederlage dicht zusammen“, fasste Pfeil daher zusammen.

GT Corse beendet damit sein diesjähriges VLN-Engagement und bereitet eine Teilnahme an den 24 Stunden von Dubai im Januar vor. „Mit diesem Lauf geht für uns die VLN-Saison wie geplant zu Ende“, erklärt Pfeil abschließend. „Das nächste Rennen steht für uns Anfang 2014 in wärmeren Gefilden auf dem Programm. Dann werden wir mit dem Ferrari 458 GT3 beim 24-Stunden-Rennen in Dubai an den Start gehen.“