Manthey-Racing: Ausfall auf der Siegerstraße

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Jochen Krumbach, Marco Holzer und Lucas Luhr hatten bereits einen Fuß auf dem Podium, als der Defektteufel das Trio heimsuchte. Der grün-gelben Porsche-Neunelfer rollte mit einem defekten Antriebsstrang eine Viertelstunde vor Schluss aus. Zuvor konsternierte Manthey-Racing mit einer unkonventionellen Strategie.

Ungefähr eine Viertelstunde verblieb noch in der Vulkaneifel, als der neongelbe Porsche-Neunelfer von Manthey-Racing in der Passage Hohe Acht ausrollte. Den Siegerpokal bereits zum Greifen nahe musste Schlussfahrer Lucas Luhr den Dicken mit einem defekten Antriebsstrang am Streckenrand der Nordschleife abstellen. „Vermutlich hat sich ein Radlager verabschiedet“, diagnostizierte Teamchef Olaf Manthey.

Bis dato hatte Luhr mit seinen Kollegen Jochen Krumbach und Marco Holzer bei der 45. Auflage des ADAC-Barbarossapreises in führender Position rangiert. Doch die technische Gebrechen verhinderten den zweiten Sieg en suite, nachdem die Manthey-Equipe zwei Wochen zuvor in einem turbulenten Regenrennen obsiegte. „Lucas stellte den Wagen im Bereich Hohe Acht ab, um einen größeren Schaden am Fahrzeug zu vermeiden, denn der Wagen konnte nicht mehr kontrollierbar bewegt werden“, begründete Manthey die Kapitulation. 

Dabei begann der Samstag verheißungsvoll für den Rennstall aus Meuspath. Luhr katapultierte sich in der finalen Phase der Qualifikation zum drittletzten VLN-Lauf katapultierte in die erste Startreihe. Der Koblenzer umrundete den Traditionskurs am Fuße der Nürburg innerhalb von 8:04,191 Minuten. Zwar verfehlte Luhr damit die Rekordzeit von Uwe Alzen um über drei Sekunden, sicherte Manthey-Racing allerdings im letzten Augenblick den zweiten Startrang.

Unkonventionelle Strategie: Tankstopp nach einer Runde

Aber schon beim Einbiegen in die Mercedes-Arena manövrierte sich Startfahrer Krumbach an Kontrahent Alzen vorbei und übernahm nach dem Start die Spitzenposition. Für Verwirrung sorgte Krumbach wiederum, als der Nordschleifen-Routinier bereits nach einer Umrundung die Box anpeilte. „Mein Ziel war es, die später folgenden Stopps der von uns eingesetzten Porsche zu entzerren“, erläuterte Manthey die unkonventionelle Herangehensweise.

Tatsächlich brachte diese Strategie Früchte hervor: Krumbach, Holzer und Luhr behaupteten ihren Rang in der Führungsgruppe und setzten sich nach diversen Duellen gar an die Stirn des Klassements. Doch das Drama nahm seinen Lauf: Luhr parkte den grün-gelben Manthey-Elfer wenige Minuten vor dem Fallen der Zielflagge, damit keine Mitstreiter in Mitleidenschaft gezogen werden konnten.

Krumbach, welcher sich am vergangenen Wochenende einen Doppeleinsatz aufbürdete, saß zu jenem Zeitpunkt am Steuer des Wochenspiegel-Porsches und erfuhr die Hiobsbotschaft via Boxenfunk. Seine Reaktion nach dem Rennen: „Ein lachendes, ein weinendes Auge.“ Nichtsdestotrotz rangieren Krumbachs Stallgefährten Georg Weiss, Michael Jacobs und Oliver Kainz dank seines SP7-Klassensieges in der Tabellen an zweiter Stelle. 

Derweil errangen Wolfgang Kohler und Christian Menzel mit dem Cup-Neunelfer von Manthey-Racing den Sieg in der Kategorie Cup 2. „Zwei wichtige Klassensiege“, unterstreicht Manthey abschließend. „Es ist zwar schade, dass uns nicht der zweite Sieg in Folge in Gelb-Grün gelungen ist und wir so um den Lohn unserer Arbeit gebracht wurden, doch bei einem solchen Teamresultat ist der Ärger bald vergessen, und ich kann mich nur bei meiner Boxencrew und den Piloten bedanken.“