VLN-Meisterschaft: Der Kampf wird enger

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Die Favoriten im Kampf um den Titel in der VLN-Langstreckenmeisterschaft haben gepatzt. Die Brüder Tim und Dirk Groneck hingegen konnten die Clio-Cup-Klasse gewinnen und sich vom dritten auf den ersten Platz verbessern. Die besten Drei liegen nun eng beieinander.

Drei Rennen vor dem Saisonende nimmt der Kampf um den VLN-Meistertitel langsam Fahrt auf. Die besten drei liegen lediglich 0,28 Punkte auseinander. Am Ende könnte die Anzahl der Starter in den Klassen den Ausschlag geben. Aber auch neue Kontrahenten, wie die Meistertruppe LMS Engineering, die zum Saisonende noch einmal angreifen, krempeln die Spitzengruppe um.

Im Titelrennen zählt jeder Punkt. Vor dem Grenzlandrennen führten Elmar Deegener und Christoph Breuer, die im Audi TT RS von Raeder Motorsport in der Zwei-Liter-Turbo-Klasse SP3T starten, vor dem Wochenspiegel-Porsche-Trio Georg Weiss, Oliver Kainz und Michael Jacobs und den beiden Clio-Brüdern Tim und Dirk Groneck.

Auf dem Papier hatte die Porsche-Truppe vor dem Rennen die besten Aussichten. Von den drei Bestplatzierten starteten die Drei in der mit 13 Startern bestbesetzten Klasse. Zudem zog Weiss ein weiteres Ass aus dem Ärmel. Am Samstagmorgen standen zwei Porsche GT3 RSR in Wochenspiegel-Lackierung bereit. Der zweite Wagen diente nicht nur als Punktelieferant, sondern in der identischen Besatzung hatten die drei Aspiranten nun zwei heiße Eisen im Feuer. Nicht gerade die feine englische Art, aber auch nicht verboten.

Wochenspiel-Mannschaft hadert mit nasser Piste

Doch die Truppe hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. In diesem Fall fehlte der Eifel-Regen in der Kalkulation. Immer wieder öffnete der Himmel über dem Nürburgring seine Schleusen und flutete einzelne Streckenabschnitte. Bedingungen, mit denen die Cup-Porsche in der SP7 deutlich besser zurechtkommen, als die leistungsstarken RSR. Weiss, Kainz und Jacobs mussten sich dem Black-Falcon-Elfer geschlagen geben und mussten sich mit 8,85 Punkten für den zweiten Platz in ihrer Klasse begnügen.

Die Klasse der Raeder-Truppe war gegenüber der SP7 mit nur elf Startern vergleichsweise mager besetzt. Zudem trat mit dem Fünfzylinder-Audi-TTRS2 der Vorjahresmeister Christian Krognes und Ulli Andree ein ebenbürtiger Gegner auf den Plan, der in der Lage war, die Siegesserie von Breuer/Deegener zu beenden. Zwar wiederholte LMS-Teamchef Andreas Lautner gebetsmühlenartig, dass es sich um einen Testeinsatz handele und von der Truppe nicht zu viel erwartet werden könne. Trotzdem dominierte der weiß-blaue Audi die Klasse und holte sich souverän den Gesamtsieg.

Die Raeder-Besatzung hingegen haderte schon zu Beginn mit dem Getriebe ihres Audis und fuhr das komplette Rennen im Automatik-Modus. Nach einem Fehlgriff bei der Reifenwahl fiel der Audi vor dem Rennabbruch noch hinter einen weiteren TTRS zurück. 7,73 Punkte waren die magere Ausbeute, die Tabellenführung Geschichte. Beim nächsten Lauf setzt die LMS-Truppe aus. Durchatmen für Raeder-Motorsport.

Nur noch drei Besatzungen im Titelrennen?

Drei Rennen vor dem Saisonende führt nun eine Clio-Besatzung die VLN-Jahreswertung an. „Endlich!“, könnten die Fans der kleinen Franzosen sagen. In den beiden letzte Jahren lag der TKS-Clio mit Jannick Oilvo und Elmar Jurek jeweils bis zum Ende der Saison aussichtsreich in der Wertung, als die Clio-Cup-Klasse noch bestens besetzt war und strauchelten in beiden Jahren kurz vor Schluss.

Die Berliner Truppe ist inzwischen in den Opel-Cup gewechselt und die Starterzahlen bei den Clios sind weiter rückläufig. Die Groneck-Brüder punkteten aber über die Saison regelmäßig und nach einem weiteren Klassensieg konnten sie sich vom dritten auf den ersten Platz verbessern.

Es bleibt weiter spannend, müsste aber mit dem Teufel zugehen, wenn nicht eine dieser drei Besatzungen am Ende den Pokal in den Händen hat.     

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