Maryland: Muscle Milk gewinnt Chaosrennen von Baltimore

Nach einer Rotphase zu Beginn und weiteren Rennunterbrechungen rettete Lucas Luhr den Sieg beim Grand Prix of Baltimore vor Guy Smith über die Ziellinie. Bei den GT schnappte Corvette BMW-Fahrer Dirk Müller in den letzten Minuten den Erfolg weg.

Nach einer Rotphase zu Beginn und weiteren Rennunterbrechungen rettete Lucas Luhr den Sieg beim Grand Prix of Baltimore vor Guy Smith über die Ziellinie. Bei den GT schnappte Corvette BMW-Fahrer Dirk Müller in den letzten Minuten den Erfolg weg.

Der sogenannte Inner Harbor Circuit zeigte in den vergangenen beiden Jahren, dass vor allem die erste Kurve beim Start große Risiken birgt. Im vergangenen Jahr kam es dort dann auch zu einem großen Unfall mit mehreren Fahrzeugen – und auch in dieser Saison überstanden nicht alle Fahrzeuge den Start. An der Spitze beschleunigten die Prototypen, dahinter setzten die GT-Fahrzezge zum Sprint an, doch plötzlich flogen überall Trümmerteile, Autos standen quer und weitere mussten dahinter wieder anhalten. Was war passiert?

Die Schwierigkeit des Starts in Baltimore ist, dass sich kurz vor der Start-Ziel-Linie Straßenbahnschienen befinden, die mit einer Schikane überfahren werden müssen. Doch zum Start fährt das Feld auf beiden Seiten an den Reifenstapeln vorbei. Die Führenden müssen das Safety-Car-Tempo halten bis die ersten drei Startreihen an den Stapeln vorüber sind. Doch genau da lag das Problem.

Chris Dyson beschleunigte eher als Klaus Graf neben ihm. Dies führte zu Verwirrungen im Feld dahinter, denn Scott Tucker (Level 5 Motorsports) musste hinter Graf wieder auf die Bremse, wodurch Anthony Lazzaro (Extreme Speed Motorsports) ihn umdrehte. Damit löste er eine Kettenreaktion aus, da Tucker – entgegen der Fahrtrichtung nun ein Hindernis für die GT-Autos war.

Startfreigabe nach drei Versuchen

Tom Kimber-Smith schaffte es nicht auszuweichen und traf hart auf die Front des stehenden HPD. Wolf Henzler erwischte dann das Heck des CORE-Porsche und weitere Autos wurden dann in den Unfall verwickelt, wodurch dann die Strecke blockiert war. Insgesamt betroffen vom Unfall waren die Porsche von CORE, Falken und Paul Miller, der Performance-Tech-LMPC, der Risi-Ferrari, eine SRT-Viper, der Alex-Job-GTC und Tuckers Level-5-HPD.

Die Rennunterbrechung mit roter Flagge dauerte bis alle Trümmer entfernt waren. Im Büro der Rennleitung wurde währenddessen entschieden, dass noch einmal komplett neu gestartet wird, also in der Reihenfolge der Startaufstellung. Doch auch der zweite Startversuch wollte nicht klappen. Wieder beschleunigte Dyson eher als Polemann Graf, und der Start wurde abgewinkt. Erst beim dritten Mal ging das Rennen los, das nun nur noch eine Stunde und 13 Minuten dauern sollte.

Durch weitere Safety-Car-Phasen und die Boxenstopps wechselte die Gesamtführung aber noch mehrmals. Insgesamt an der Spitze waren fünf Autos aus drei Klassen, darunter nach der letzten Full-Course-Caution auch die Corvette von Jan Magnussen. Doch am Ende kämpfte sich Lucas Luhr wieder nach vorn. Unter starker Gegenwehr von Guy Smith setzte sich der Deutsche am Ende mit 3,867 Sekunden Vorsprung durch. Gleichzeitig gewannen er und Klaus Graf damit die letzte LMP1-Meisterschaft in den USA.

Corvette festigt die Tabellenführung

Nach dem Ausfall von Scott Tuckers Auto waren in der LMP2-Klasse nur noch drei Autos verblieben. Zwar war der Level-5-Teamchef wieder für beide Wagen gemeldet, doch hätte er nur Punkte in dem bekommen, das den Startunfall nicht überstanden hat. Gleichzeitig gewann Teamkollege Marino Franchitti gemeinsam mit seinem neuen Partner Guy Cosmo. Damit übernahm der Schotte auch die Tabellenführung seiner Klasse.

Wie in der LMP1 entschied sich auch die GT-Klasse erst nach der letzten Rennunterbrechung. Lange Zeit führte Dirk Müller im BMW das Rennen an, doch beim Neustart touchierte der ESM-HPD vor ihm die Reifenstapel der Schikane auf Start-und-Ziel, weshalb der RLL-Pilot vom Gas gehen musste. Das nutzten die beiden Corvette hinter ihm. Jan Magnussen ging von Platz drei aus in Führung und gab diese nicht mehr ab. Zweite wurde Tommy Milner vor beiden BMW Z4.

Ebenfalls dramatisch war die Schlussphase in der LMPC-Kategorie. Ursprünglich in Führung waren die Titelverteidiger Colin Braun und Jon Bennett. Doch wenige Minuten vor dem Ende musste Braun nochmals in die Box abbiegen um an Bennett zu übergeben, da dieser nicht die geforderte Fahrzeit absolviert hatte. Damit ging Dane Cameron in Führung. Doch auch der PR1-Pilot hatte kein Glück. An seinem Auto brach eine Radaufhängung zwei Runden vor Schluss und er musste aufgeben. So ging der Sieg an Tristan Nunez und Charlie Chears.

Die GTC-Klasse gewannen Dion von Molkte und Seth Neiman in einem knappen Finish. Von Moltke setzte sich dabei gegen die Porsche-Spezialisten Jeroen Bleekemolen, Jan Heylen, Andy Lally und Sean Edwards durch.


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