Lausitzring: Der Titelkampf spitzt sich zu

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Vor dem Gastspiel auf dem Lausitzring sind die Abstände in der GT-Masters-Tabelle minimal. Die Meisterschaftsführenden Maximilian Götz und Maximilian Buhk rangieren nur einen Punkt vor Diego Alessi und Daniel Keilwitz. Die Favoritenrolle hat jedoch die bislang sieglose Porsche-Fraktion inne.

Die deutsche GT-Meisterschaft biegt auf die Zielgeraden der diesjährigen Saison. Auf dem Lausitzring findet die drittletzte Etappe des GT-Masters-Championats statt. Im Titelkampf spitzt sich derweil ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu, denn die Abstände in der Tabelle sind minimal. Bei noch 150 erreichbaren Punkten verbuchen de facto noch die besten zehn Fahrerbesatzungen realistische Chancen, sich zum Ende der Saison die Krone aufzusetzen.

Als Tabellenführer reisen die Namensvetter Maximilian Buhk und Maximilian Götz in die Niederlausitz. Das Mercedes-Benz-Gespann rangiert in der Wertung allerdings bloß einen Zähler vor dem Corvette-Duo Diego Alessi und Daniel Keilwitz, welches in Zeltweg zuletzt beide Wertungsläufe für sich entschied. Lediglich acht weitere Punkte dahinter lauert bereit Robert Renauer (Herberth-Porsche), der in Brandenburg wieder von Martin Ragginger unterstützt wird. 

„Es ist ein schönes Gefühl, an der Tabellenspitze zu liegen“, urteilt Titelverteidiger Götz über seine Ausgangsposition. „Allerdings ist unser Vorsprung nur hauchdünn, wir liegen in der Tabelle nur um einen Punkt vorn und die Meisterschaft ist extrem eng.“ Die Konkurrenz hat wiederum das Ziel deklariert, weiterhin konstante Leistungen abzuliefern. „Ich hoffe, dass Diego und Daniel in beiden Rennen gut punkten können“, erklärt Callaway-Teamchef Giovanni Ciccone. „ Sollten wir in die Nähe der Top-Fünf kommen, wären wir schon sehr zufrieden.“ 

Kann Porsche seine Durststrecke beenden?

In Gegensatz zu den Vorjahren befahren die Protagonisten am kommenden Wochenende die Sprintvariante des Lausitzrings. „Das Erfolgsgewicht wird uns sicherlich besonders im Qualifying drücken“, befürchtet Callaway-Kopf Ciccone. „Bevor wir uns eine Strategie für das Wochenende zurechtlegen, müssen wir das Qualifying abwarten. Wir dürfen uns in jedem Fall auf ein tolles Wochenende freuen, denn in der jetzigen Phase der Meisterschaft legen alle die Karten auf den Tisch. Es kann niemand mehr taktieren, und am Lausitzring wird es sicherlich extrem spannend werden.“ 

Nach wie vor auf den ersten Sieg wartet indessen die Porsche-Fraktion, aber dieser Negativserie könnte die Zuffenhausener Delegation im Osten der Republik ein Ende setzen. Schließlich kam die Charakteristik des Lausitzrings dem Neunelfer in der Vergangenheit zupass. Fünf der zwölf bestrittenen Rennen seit GT-Masters-Serienbeginn gewannen Porsche-Rennställe. Ein gutes Vorzeichen für Herberth-Schützling Renauer als Tabellendritten?

Die Markenkollegen von Farnbacher Racing strecken ihre Hände ebenfalls nach dem Pokal. „Wir freuen uns sehr auf den Lausitzring, denn keine Rennstrecke im Kalender dürfte unserem Auto mehr entgegen kommen als diese“, erläutert Philipp Frommenwiler, der sich das Steuer mit Mario Farnbacher teilt. Mit 77 Punkten belegen die Porsche-Piloten Meisterschaftsrang acht. „Der Kampf um die Meisterschaft ist enorm hart“, gesteht Frommenwiler. „Aber mit etwas Glück können wir zu einem der vorderen Plätze aufschließen.“ 

René Rast: „Ich glaube an den Titel“

Der Audi-Sektor hadert derzeit dagegen mit der Fahrzeugeinstufung. „Ich hoffe, dass der DMSB erkannt hat, dass Audi die letzten Rennen zu langsam war, und wir eine bessere BoP bekommen“, betont Christian Abt, Chef seiner eigenen Equipe. „Die Strecke liegt dem Audi und die gute Stimmung im Team pusht uns alle unheimlich.“ Zudem liegen René Rast und Christopher Mies mit 92 Punkten an vierter Stelle in der Tabelle, womit die Audi-Fahrer wiederum acht Zähler Vorsprung auf Claudia Hürtgen und Dominik Baumann (Schubert-BMW) verzeichnen. 

Dementsprechend zeigt sich Rast noch hochmotiviert. „Ich glaube an den Titel, wir haben zwar zehn Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze, das heißt aber nichts“, unterstreicht der Mindener. „Es kann noch viel passieren. Wir müssen fehlerfreie Rennen fahren und das Maximale aus den Gegebenheiten herausholen.“ Sein Kollege Mies fügt hinzu: „Die geänderte Streckenvariante kommt uns in jedem Fall entgegen. Wir haben die besten Fahrer und das beste Team, um nach vorn zu fahren. Mit etwas Glück schaffen wir am Wochenende ein Podium.“ 

Darüber hinaus halten auch die Niederländer Jeroen den Boer und Simon Knap den Kontakt zur Spitze. Die BMW-Fahrerpaarung in Diensten von DB Motorsport hat sich mit 81 Punkten auf Position sechs einsortiert. Dahinter rangiert Frank Kechele (Lambda Performance/+79 Punkte), der bei seiner Aufholjagd jedoch eingehegt wird. Der Luftmengenbegrenzer des Ford GT wurde im Zuge der Balance of Performance noch einmal verkleinert.