VLN: Über 210 Starter beim Saisonhöhepunkt

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Traditionell markiert das Sechs-Stunden-Rennen den inoffiziellen Höhepunkt der VLN-Saison. Der einzige Lauf, welcher über mehr als vier Stunden geht, lockt zudem Jahr für Jahr zahlreiche Gaststarter an. Da macht auch die diesjährige Ausgabe keine Ausnahme. Überraschung und Fragezeichen bei Manthey-Racing.

Volles Haus beim Start in die Rückrunde: Über 210 Teilnehmer wollen am kommenden Samstag das Sechs-Stunden-Rennen der VLN-Langstreckenmeisterschaft unter ihre Slicks nehmen. Von Sommerloch kann also keine Rede sein. Bei noch fünf ausstehenden Rennen ist außerdem die Meisterschaft spannend, wie selten zuvor. So früh in der Saison war der Titelkampf nie ein Thema. Durch die Rennabsagen Anfang des Jahres und den abgebrochenen dritten Lauf sind aber die Streichergebnisse aufgebraucht, und es zählt jeder Punkt.

Diese Konstellation und die konstant stark besetzte Klasse SP7 bringen mit der Wochenspiegel-Mannschaft um Georg Weiss, Michael Jacobs und Oliver Kainz nach langer Zeit noch einmal einen Wagen aus einer der Top-Klassen in das Rennen um den Meistertitel. Der GTE-Porsche vom Typ RSR ist in der Klasse, die ansonsten hauptsächlich von Cup-Elfern und deren Abwandlungen bevölkert wird, überlegen und das Trio liegt an der dritten Stelle der Wertung. Daher ergibt es für Teamchef Olaf Manthey Sinn, nicht noch einen weiteren RSR in die SP7 zu schicken und seinem langjährigen Kunden mit Werksprofis die Punkte zu stehlen.

Also wird der grüngelbe „dicke“ Manthey-Neunelfer diesmal in der Klasse SP8 starten. Am Steuer: Jochen Krumbach und Nick Tandy. In der SP8 kommen die größten Motoren der VLN mit bis zu 6,2 Litern Hubraum zum Einsatz und auch im Porsche wird ein Motor mit mehr als vier Litern Hubraum werkeln. Sehen wir hier bereits den ersten Testlauf des neuen Direkt-Einspritzer-Aggregats für den 911 RSR des Jahrgangs 2014? Freilich hüllen sich Porsche und Manthey-Racing den SP8-Motor betreffend in Schweigen.

Großangriff der Audianer

Audi tritt mit einer Armada von ganzen sechs R8-LMS-Boliden an. Gleich drei davon werden von Phoenix Racing aus der direkten Nachbarschaft, dem Industrie-Gebiet-Meuspath, an die Rennstrecke gerollt. Frank Stippler wird diesmal einen Doppelstart absolvieren. Die Sprösslinge von Strietzel Stuck müssen aber diesmal ohne seine Hilfe auskommen. Stattdessen gibt Christopher Zöchling seinen Einstand im weißblauen Audi und der Altmeister Stuck Senior selber tritt vom Rücktritt zurück und will seine Söhne noch einmal unterstützen.

Stippler bildet mit Marc Basseng und Roman Rusinov auf einem der drei Wagen ein schlagkräftiges Trio mit einem von Teamchef Ernst Moser klar definierten Ziel: „Wir haben bereits zwei VLN-Läufe in diesem Jahr gewonnen, doch dieses Rennen über die verlängerte Distanz zu gewinnen, das wäre etwas Besonderes. Wir freuen uns sehr auf dieses spezielle Rennen.“

Konkurrenz aus dem eigenen Stall bekommt die Eifler Truppe von zwei R8-Boliden der Audi race experience und dem R8 von TwinBusch Motorsport. Während Rahel Frey drei Amateur-Rennfahrer aus der race experience betreut, weicht der zweite Wagen der Truppe etwas vom Konzept ab, bei dem Amateure von Profis angeleitet werden. Marco Werner darf hier mit Christopher Mies und Markus Winkelhock zwei schnelle Profis „betreuen“.

Das ein BMW Z4 GT3 mit Uwe Alzen und seinen Co-Piloten Alexandros Margaritis und Philipp Wlazik ein Anwärter auf die schnellste Runde und den Sieg ist, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Die Zweitplatzierten des letzten Laufs von Schubert Motorsport halten ebenfalls die BMW-Fahnen hoch. An Bord ist wieder das Trio Abdulaziz Al Faisal, Max Sandritter und Dominik Baumann.

Rückkehrer und Gaststarter

Das Sechs-Stunden-Rennen lockt immer wieder Gaststarter an. Die britische Mannschaft von Fortec Motorsport debütiert in der Eifel mit einem Mercedes SLS. Zwei der Flügeltürer starten wieder für Rowe Racing. Nachdem die Truppe den letzten Lauf absagte, weil sie mit der Einstufung in der Balance of Performance unzufrieden war, ist sie nun wieder mit von der Partie. Die Einstufung indes wurde bislang noch nicht geändert.

Beim Premierensieg der Frikadelli-Racing-Truppe saß Sabine Schmitz nicht mit am Steuer des rot-weißen Porsche. Eine Knieverletzung zwang sie dazu, eine Rennpause einzulegen. Diesen Samstag ist sie aber wieder mit von der Partie und teilt sich die schnelle Frikadelle mit Patrick Huismann, ihrem Partner Klaus Abbelen und Porsche-Werksfahrer Patrick Pilet. Falken Motorsport und Haribo Racing runden den Porsche-Auftritt in der SP9-Klasse ab.

Dörr Motorsport wagt einen erneuten Anlauf mit dem McLaren MP4-12 GT3. Zwischen dem Insel-Renner und der Eifel-Rennstrecke ist so etwas wie eine Hassliebe entstanden. Immer wieder taucht die Flunder auf der Nordschleife auf und verschwindet ganz schnell wieder mit rauchendem Motor. Der Frankfurter Truppe um Rainer Dörr ist zu wünschen, dass diese Pechsträhne ein Ende findet und Arno Klasen, Rudi Adams und Peter Kox endlich einmal ein paar schnelle Runden drehen können. 

Das Ferrari-Ensemble von GT Corse wächst auf drei Renner aus Maranello an. Entgegen der Vorankündigung, einen F458 Italia GT3 einzusetzen, ist der Wagen für Maximilian Götz, Pierre Ehret, Alexander Matschull und Patrik Kaiser aber in der Klasse SP8 genannt. Zumindest vorläufig.