Nürburgring: Audi und BMW wetteifern um Tabellenführung

51

Im Titelkampf zeichnen sich erste Tendenzen ab. Bei der GT-Masters-Halbzeitrunde auf dem Nürburgring ringen Audi und BMW um die Tabellenführung. HTP Motorsport und Mercedes-Benz melden ebenfalls Ansprüche auf den Meisterschaftsgewinn an. Derweil bleibt Porsche in Schlagdistanz.

Nach fast zweimonatiger Unterbrechung nimmt die deutsche GT-Serie den Rennbetrieb wieder auf. Am kommenden Wochenende endet auf dem Nürburgring die Sommerpause des ADAC GT Masters‘. Die vierte Meisterschaftstation wird auf der Kurzanbindung des Traditionskurses in der Vulkaneifel abgehalten, womit zugleich die erste Hälfte der diesjährigen Saison abgeschlossen wird.

Im Wettstreit um die Tabellenführung hat sich derweil ein Duell zwischen Audi und BMW zugespitzt. Schubert Motorsport errang zuletzt einen Doppelsieg im Sonntagsrennen auf dem Sachsenring. Zudem gewannen Claudia Hürtgen und Dominik Baumann den zweiten Durchgang in Spa-Francorchamps. Jedoch punkteten die Abt-Kontrahenten Christopher Mies und René Rast bis dato regelmäßiger, weshalb die Ingolstädter Abordnung im Meisterschaftskampf obenauf ist.

Das Audi-Duo rangiert mit 75 Punkten mittlerweile 16 Zähler vor dem BMW-Gespann. „Als Spitzenreiter hat man logischerweise ein Ziel: vorn zu bleiben“, schildert Teamchef Christian Abt die Ausgangssituation. „Das sollte uns auf dem Ring gelingen. Auto und Strecke passen gut zusammen, und auch unsere Fahrer mögen den Kurs. Mal sehen, wie schwer uns die zehn Kilo BoP-Ballast das Leben machen.“

„Konstant punkten und gegebenenfalls das Risiko runterschrauben“

Aber die Konkurrenten von Schubert Motorsport hegen selbstverständlich die Ambition, der Marke mit den vier Ringen die Führungsrolle abspenstig zu machen. „Der Nürburgring ist und bleibt meine Heimstrecke“, unterstreicht Hürtgen. „Ich hoffe dort auf ein gutes Ergebnis. Wir haben uns in der Pause so gut wie möglich auf alle noch kommenden Strecken vorbereitet. Das sollte Dominik und mir bei unserem Kampf um die Spitzenplätze in der Fahrerwertung helfen.“

Die Tabellenführer hoffen wiederum, gegebenenfalls vom Eifelwetter zu profitieren. Insbesondere bei regennasser Piste komme der Nürburgring dem Audi-Renner zupass. „Unser Ziel ist klar: Christopher und ich wollen an der Spitze bleiben“, entgegnet Rast daher. „Dafür müssen wir konstant punkten und gegebenenfalls das Risiko auch mal runterschrauben. Die Strecke liegt dem Audi, besonders im Regen.“

Die Stallgefährten Christer Jöns und Markus Winkelhock sowie Rahel Frey und Christopher Haase blieben dagegen im bisherigen Saisonverlauf hinter den Erwartungen zurück. „Unsere beiden anderen Paarungen sind bisher unter Wert geschlagen worden“, erklärt Teambesitzer Slobodan Cvetkovic. „Ich drücke die Daumen, dass sich das ändert.“ Ergo tummeln sich beiden Besatzungen gegenwärtig im Niemandsland der Punktewertung.

Simonsen und Afanassjew schielen auf Titel

Indes festigte DB Motorsport seine Position in der Beletage. Das niederländische BMW-Ensemble Jeroen den Boer und Simon Knap verweilt nach sechs Wertungsläufen auf dem dritten Rang und verzeichnet einen Rückstand von nur einem Punkt auf die Markenkollegen Hürtgen und Baumann. Zumal die Equipe aus Waddinxveen bis dato keinen Sieg erfocht, sondern mit einer beständigen Leistung die Tabelle emporkletterte.

Im internen Duell von HTP Motorsport stellten unterdessen Andreas Simonsen und Sergei Andrejewitsch Afanassjew ihre favorisierten Kollegen Maximilian Götz und Maximilian Buhk in den Schatten. Die schwedisch-russische Fahrerpaarung liegt zurzeit mit 52 Punkten an vierter Stelle. Den Namensvettern Buhk und Götz haftete dagegen das Pech an den Reifen. Beim Auftakt in Oschersleben sammelten das Mercedes-Benz-Ensemble lediglich einen Punkt – inzwischen haben sich die Sternenkrieger allerdings mit 49 Zählern auf Position sechs eingeordnet und reisen mit Rückenwind dank des Erfolgs beim Spa 24 zum Ring.

Nichtsdestotrotz stecken sich Simonsen und Afanassjew insgeheim andere Ziel, als im innerbetrieblichen Duell zu reüssieren. „Um auf Meisterschaftskurs zu liegen, muss man anhand des Saisonverlaufes im vergangenen Jahr rein rechnerisch in jedem Rennen im Schnitt auf dem vierten Platz landen“, expliziert Simonsen und schielt bereits mit einem Auge auf den Titel. „Und dieses Ziel haben wir bisher genau erfüllt. Jetzt müssen wir nur Ruhe bewahren und weiter gute Ergebnisse einfahren.“

Die Zuffenhausener Flagge hält wiederum Renauer Motorsport hoch. Die Porsche-Fahrer Martin Ragginger und Robert Renauer werden mit 51 Punkten an fünfter Stelle geführt und haben daher noch Chancen, in den Titelkampf einzugreifen. Selbst Mario Farnbacher und Philipp Frommenwiler (Farnbacher-Porsche) sind mit 46 Zählern an siebenter Stelle noch nicht abgeschlagen und können unter Umständen um die vorderen Positionen kämpfen.