Zandvoort: HTP Motorsport triumphiert im Hauptrennen

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Maximilian Buhk und Alon Day reklamierten den Sieg im FIA-GT-Hauptrennen für sich. Die Mercedes-Benz-Piloten dominierten im Circuit Park Zandvoort und triumphierten letztlich in souveräner Manier. Die verbleibenden Podiumsränge sicherte sich Audi. Grasser Racing feierte den ersten Pro-Am-Saisonsieg.

HTP Motorsport und Mercedes-Benz dominierten das FIA-GT-Hauptrennen. Letzten Endes trugen Maximilian Buhk und Alon Day einen unangefochtenen Sieg im Circuit Park Zandvoort davon. Bereits beim Start katapultierte sich Buhk in Front und suchte sein Heil umgehend in der Flucht. Einzig eine Unterbrechung in der Anfangsphase bremste den Triumphmarsch des Silberpfeilduos kurzzeitig. 

Novadriver-Audi-Pilot César Campaniço verlor beim Ansteuern der Tarzanbocht die Kontrolle über sein Arbeitsgerät. Dabei kollidierte der Portugiese mit der Leitplanke und strandete schlussendlich im Kiesbeet der ersten Kurve. Anstatt das Teilnehmerfeld einige Runden unter gelber Flagge hinter dem Sicherheitsfahrzeug fahren zu lassen, entschied sich die Rennleitung, den Wertungslauf für einige Minuten zu unterbrechen, um die Streckenbarriere reparieren zu lassen.

Als der Wettbewerb wieder freigegeben wurde, übernahm Mercedes-Benz-Autler Buhk umgehend die Federführung. Der Dassendorfer baute seine Führung sukzessive aus und übergab das Lenkrad mit einem komfortablen Vorsprung an seinen Kollegen Day. Der gebürtige Israeli verwaltete sodann die Spitzenposition und sicherte seinem Arbeitgeber aus dem hessischen Limburg schließlich in souveräner Manier den ersten Saisonsieg.

Ein Ausfall im Audi-Lager

Derweil trug Audi ein innerbetriebliches Duell um die verbleibenden Podiumsplätze aus. Nachdem die Ingolstädter Delegation im Laufe der ersten Rennhälfte die interne Positionierung gefestigt hatte, spitzte sich auf der Zielgerade nochmals ein Zweikampf zu: Laurens Vanthoor versus Frank Stippler. Letztlich behauptete sich der Belgier gegen den Kölner, womit Vanthoor und Stéphane Ortelli wichtige Punkte im Meisterschaftskampf sammelten. 

Das WRT-Duo führt mittlerweile mit siebzig Zählern vor seinen Stallgefährten Stippler und Edward Sandström (sechzig Punkte). Das HTP-Gespann Buhk und Day schließt wiederum mit 53 Punkten auf die Spitzengruppe auf und rangiert inzwischen an dritter Stelle. Indes endete das Gefecht für Nikolaus Mayr-Melnhof und René Rast (WRT-Audi) jäh, als Letzterer nach dem obligatorischen Boxenstopp mit technischen Problemen ausrollte.

Auf dem vierten Platz landeten Jan Seyffarth und sein indischer Kumpane Karun Chandhok (Mercedes-Benz) in Diensten des Familienrennstalls Seyffarth Motorsport. Der McLaren-Mannschaft von Sébastien Loeb Racing widerfuhr dagegen neuerlich ein Debakel. Obwohl sich Sébastien Loeb anschickte, Wundheilung zu betreiben, endete der Rennsonntag letztendlich abermals in einem Desaster.

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Drama um Sébastien Loeb Racing, Grasser gewinnt Pro-Am

Der neunfache Rallye-Weltmeister nahm den Wertungslauf aus der letzten Startreihe in Angriff und arbeitete sich peu à peu nach vorne bis unter die besten Zehn. Teamkollege Álvaro Parente fand sich im Anschluss an den Boxenbesuch an sechster Stelle wieder und pirschte sich in Seyffahrts Flügeltürerheck. Der Portugiese setzte den Kontrahenten aus Querfurt massiv unter Druck, ehe der Defektteufel erneut zuschlug: das Aus für die McLaren-Equipe. 

Eine kurzweilige Vorstellung boten unterdessen die Pro-Am-Akteure. Letztlich obsiegte die Lamborghini-Abordnung Grasser Racing: Dominik Baumann und Harald Proczyk errangen ihren ersten Siegerpokal des Jahres. Insbesondere Proczyk leistete in der Startphase richtungsweisende Vorarbeit für den Erfolg. Denn der Österreicher wurde zunächst von Lucas Ordoñez (JRM-Nissan) attackiert.

Doch Proczyk behauptete sich gegen den Spanier am Nismo-Steuer und schaffte es gar, sich an Mercedes-Benz-Vordermann Chandhok vorbei zu schieben. Proczyk war daraufhin in der Lage, sich von dem Inder abzusetzen, während Ordoñez keinen Weg an dem Silberpfeil vorbei fand. Ferner zögerte der Lamborghini-Fahrer den Stopp am längsten heraus und manövrierte sich für zwei Umläufe in Gesamtführung. Stallgefährte Baumann musste den Führungsrang lediglich ins Ziel bringen. Mit Erfolg. Zudem erobert das Lamborghini-Ensemble damit die Tabellenführung. 

Ebrahim erstürmt Pro-Am-Rang zwei 

Indessen entbrannte im Endspurt ein Stoßstangenduell um Pro-Am-Rang zwei. Alex Buncombe (JRM-Nissan), welcher für Ordoñez ins Cockpit geklettert war, sah sich fortan den Angriffen Armaan Ebrahims (BMW Indien) ausgesetzt. Der Inder, welcher für Landsmann Melroy Heemskerk übernommen hatte, fuhr mit offenem Visier und nahm den ein oder anderen Feindkontakt in Kauf. 

Nach mehreren Anläufen reüssierte der Südasiate schließlich. Die beiden Konkurrenten fuhren einige Meter Seite an Seite, bis sich BMW-Schützling Ebrahim letztlich an Nissan-Pilot Buncombe vorbei presste. Damit ergatterten Ebrahim und Heemskerk die Silbermedaille, während Buncombe und Ordoñez mit dem letzten Podestrang vorliebnehmen mussten. Petr Charouz und Jan Stovicek (HTP-Mercedes-Benz), die in der Herrenfahrerwertung an diesem Wochenende außer Konkurrenz antreten, belegten Gesamtrang 13.

Die brasilianische BMW-Abordnung erzielte die Plätze sechs und sieben im Gesamtklassement. Ricardo Zonta und Sergio Jimenez entschieden dabei das interne Duell zu ihren Gunsten. Allam Khodair und Cacá Bueno hatten hingegen das Nachsehen, nachdem Letzterer im Pulverdampf des Startschusses unter Gelb überholte. Darum bürdete die Rennleitung der lateinamerikanischen Fahrerpaarung eine Durchfahrtsstrafe auf. 

Die FIA-GT-Gemeinde pausiert nun einen Monat. Am dritten Augustwochenende macht das SRO-Campionat Station auf dem Slovakiaring in Orechová Potô? Station, wo die zweiten Saisonhälfte eingeläutet wird. Die letzten beiden Meisterschaftsrunden finden im spanischen Navarra und im aserbaidschanischen Baku statt.