Doppelausfall: Timbuli-Drache im freien Fall

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Dem Porsche-Rennstall Timbuli Racing haftete am Pfingstwochenende das Pech an den Reifen. Das Gespann aus Wiesbaum verbuchte beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring letztlich einen Totalausfall. Keiner der Neunelfer erreichte das Ziel. In der Mannschaft herrscht Enttäuschung, aber ebenso Zuversicht.

In der Vorbereitungsphase bestach Timbuli Racing noch als Überraschungsmannschaft: Silber beim VLN-Auftakt, Bronze bei der Generalprobe. Doch Fortuna war der Mannschaft mit dem grünen Drachen beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring nicht hold. Der Porsche-Rennstall aus Wiesbaum erlebte beim Saisonhöhepunkt in der Vulkaneifel ein Debakel. Die Bilanz nach dem Pfingstwochenende: ein Totalausfall.

„Die Enttäuschung ist riesengroß und wir werden sicher ein paar Tage brauchen, um sie zu verarbeiten“, konstatiert Pressesprecherin Jessica Wolf. Nachdem bereits der Porsche-Neunelfer mit der Bezifferung 35 wegen eines Unfalls in der Qualifikation zurückgezogen werden musste, fiel das Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 45 im Rennen schließlich einer Kollision anheim. „Aber ich bin davon überzeugt, dass wir gestärkt aus der Situation hervorgehen werden“, gibt sich Wolf zuversichtlich.

Missverständnis beim Überrunden

Zumal Timbuli Racing für das 24-Stunden-Rennen am Fuße der Nürburg ein hochkarätiges Fahrerensemble rekrutiert hatte: Eine Besatzung setzte sich aus Christopher Brück und dem Niederländer Jaap van Lagen zusammen; die zweite aus Pierre Kaffer und Norbert Siedler. Beide Pilotenduos wurden von den Nordschleifen-Routiniers Marc Hennerici und Marco Seefried verstärkt. 

Die Hoffnungsträger im zweiten Porsche 911 GT3 R verschafften sich zudem eine verheißungsvolle Startposition für das Gefecht in der Grünen Hölle: Rang 16. „Das ist eine gute Ausgangslage“, bestätigte Siedler nach der Qualifikation. Obendrein manövrierte sich das Fahrerquartett im Laufe der Abendstunden in die Spitzengruppe, ehe sich die entscheidende Szene abspielte. Seefried schickte sich an in der Nordschleifen-Passage Flugplatz an, einen Mitstreiter zu überrunden. 

Offenbar entstand hierbei jedoch ein Missverständnis. „Der Fahrer hat mir per Blinker signalisiert, dass er mich gesehen hat“, rapportiert Seefried. „Als ich das Überrundungsmanöver fast schon abgeschlossen hatte, bekam ich einen Schlag auf das hintere rechte Rad. So war der Abflug nicht mehr zu vermeiden.“ Umgehend brach die Boxenmannschaft auf zum Unfallort, um eine provisorische Reparatur vorzunehmen. Anschließend konnte sich Seefried an die Box retten.

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Trotz Notreparatur: Rückzug aus Sicherheitsgründen

Allerdings entschied die rheinland-pfälzische Equipe, das Fahrzeug nichtsdestoweniger aus Sicherheitsgründen aus dem Rennen zu nehmen. „Ich kann die Enttäuschung gar nicht in Worte fassen“, kommentiert Seefried frustiert. „Unser Team hat unermüdlich gearbeitet und so viel Kraft in dieses Rennen gesteckt. Es wird noch ein paar Tage dauern, bis wir das verdaut haben.“ Dennoch kann der Porsche-Autler dem Misserfolg etwas Positives abgewinnen. 

„Mit Platz 16 haben wir im Qualifying gezeigt, dass wir zu den Schnellsten gehören“, betont Seefried. „Wir hätten sicher um die vorderen Plätze mitkämpfen können.“ Pressesprecherin Wolf ergänzt die Ausführungen. „Auch wenn es aus sportlicher Sicht für uns kein gutes Wochenende war, nehmen wir trotzdem viele positive Erinnerungen mit“, resümiert Wolf. „Wir haben uns den Fans beim Adenauer Racing Day, im Fahrerlager und rund um die Nordschleife sehr gut präsentiert und jede Menge positives Feedback erhalten. Und die vielen tröstenden Worte haben ihre Wirkung sicher nicht verfehlt.“

Überdies hat Timbuli Racing im Rahmen des 24-Stunden-Rennens in der Eifel neuerlich Spendengelder gesammelt. In Summe stiftet der Rennstall 2.500 Euro dem Kinder- und Jugendhospitz Balthasar in Olpe. „Und – nicht zu vergessen – unser neues Fan-Portal fanbuli.de ist erfolgreich an den Start gegangen“, fügt Wolf hinzu. „Hier gibt es für unsere treuen Fans jede Menge aktueller Bilder und Videos rund um das 24h-Rennen zu sehen.“