Rennabruch in Silverstone: Jota gewinnt im Regen

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Regen bestimmte das Bild beim ELMS-Rennen in Silverstone. Dies sorgte für einen turbulenten Rennverlauf, einige Unfälle und schließlich 40 Minuten vor dem regulären Ende für den Rennabruch. Der Sieg bei diesen Bedingungen ging schlussendlich an die Truppe von Jota Sport.

Gerade als das ELMS-Rennen starten sollte, begann es in Silverstone zu regnen. Für das Feld stellte das insofern ein Problem dar, als alle Fahrzeuge bis dahin auf Slicks standen. In der Folge hörte der Regen auch nicht mehr auf. Zur Rennhalbzeit wurde das Rennen schlussendlich vom Safety-Car neutralisiert und nach 40 Minuten hinter diesem wurde beschlossen, das Rennen abzubrechen.

Der Sieg ging dabei an die Truppe von Jota Sport, die sich schon das gesamte Wochenende stark präsentierte, am Ende aber doch etwas Glück hatte. Der Sieg in der GTE-Klasse ging an das Porsche-Gespann Proton Competition mit Nick Tandy und Gianluca Roda. In dieser Wertung bleibt aber abzuwarten, wie die Rennleitung hins Tandys Fahrzeitüberschreitung entscheiden. In der GTC-Klasse gewann das Ecurie Ecosse Team auf dem BMW Z4. In der LMPC-Klasse ging der Sieg an die Startnummer 48.

LMP2: Führungswechsel am laufenden Band

Das Rennen wurde bereits nach der ersten Runde wieder vom Sicherheitsfahrzeug neutralisiert, da sich Alex Loan in einem der LMPC-Oreca gedreht hatte und das Fahrzeug geborgen werden musste. Allerdings kamen einige Fahrzeuge schon vorher wieder in die Box, was ihnen später einen leichten Vorteil geben sollte, da sie schon früher auf Regenreifen wechselten.

Die Startphase wurde vor allem vom Regen bestimmt. Innerhalb der ersten vier Runden gab es daher drei Führende. So übernahm zunächst der von Poleposition gestartete Jota-Sport-Zytek die Führung, dann die Signatech-Equie und schließlich Franck Mailleux (Morand-Morgan) der früher als die anderen auf Regenreifen gewechselt hatte.

Mailleux musste sich dann aber nach zehn Runden Brandon Hartley (Murphy-Oreca) geschlagen geben, der ihm in sechs Umläufen über 20 Sekunden abgenommen hatte. Innerhalb der nächsten Runde setzte sich Hartley bereits sechs Sekunden von Mailleux ab. Hartley übertrieb es dann aber in Runde 15 und versenkte das Fahrzeug im Kiesbett. Dies kostete ihn drei Runden sowie einen zusätzlichen Boxenstopp. Dabei übergab er das Fahrzeug auch an seinen Teamkollegen Mark Patterson.

Auch Nelson Panciatici im Alpine drehte sich in Runde 15, verlor jedoch nur Zeit und keinen Platz. An genau derselben Stelle drehte sich kurz darauf auch Chris Dyson. Diese Stelle war offenbar besonders nass.

Oliver Turvey (Jota-Zytek), der durch die Boxenstopps am Anfang viel Zeit verloren hatte kämpfte sich zurück und konnte in Runde 18 Panciatici überholen. Dieser tauchte dann aber in die Boxen ab.

Das Drama nahm aber leider weiterhin seinen Lauf. Mallieux, der nach Hartleys Missgeschick die Führung wieder übernommen hatte, verlor beim Überholen eines Porsches auf der nassen Strecke die Kontrolle über sein Fahrzeug. Damit war das Rennen für ihn und sein Team Morand Racing beendet. Dies bedeutete auch, dass nun Turvey wieder die Führung für Jota übernahm.

Nach einer Stunde und 15 Minuten übergab Turvey dann den Jota-Zytek an Simon Dolan, der das Fahrzeug schließlich noch in Kontakt mit der Wand brachte. Die Führung hatte mittlerweile Jonathan Hirschi (TDS-Oreca) inne, der jedoch mit Patric Niederhauser (Race Performance) um diese kämpfte.

Das Rennen war geprägt von diversen Drehern und Ausritten, die mal mehr und mal weniger glimpflich ausgingen. Dabei war in den wenigsten Fällen Feindkontakt involviert.

Zur Rennhalbzeit kam dann das Sicherheitsfahrzeug wieder heraus. Davon profitierte am Ende das Jota-Team, welches nach einem Boxenstopp von TDS Racing die Führung wieder übernahm. Kurioserweise befanden sich dadurch die Führenden jedoch am Ende der Safety-Car-Schlange.

Als das Rennen schlussendlich abgebrochen wurde, blieb es also bei den zuvor bezogenen Positionen.

LMPC: Amateure werden zum Problem

Bei den herrschenden Wetterbedingungen zeigte sich das Risiko von Orecas „Arrive-and-Drive“-Konzept. Alle drei gemeldeten Fahrzeuge dieser Klasse gehören dieses Jahr zu diesem Programm, bei dem Amateure sich ihren Sitz schlüsselfertig kaufen können.

Die unerfahrenen Fahrer in diesen Boliden sorgten für diverse Dreher und Unfälle. Das Fahreug mit der Startnummer 47 ging bereits in der ersten Runde verloren und auch die 48 und 49 kamen nicht ungeschoren davon. Selbst hinter dem Sicherheitsfahrzeug kam es noch zu Unfällen.

GTE: Auch Favoriten können straucheln

In der GTE-Klasse ging es etwas ruhiger zu. Die Fahrzeuge sorgten aber für einiges an aufsehen, da bedingt durch die frühen Boxenstopps die GTE-Fahrzeuge zeitweise auf Rang drei gewertet wurden. Auch später im Rennen kam es zu kuriosen Szenen, als es Nick Tandy im Proton-Competition-Porsche gelang Chris Dyson in dessen Greaves-Zytek zu überholen.

Eine weitere kuriose Szene gab es, als Nick Tandy (Proton) den IMSA-Porsche überholen wollte und sich beide Porsche synchron drehten. Beide konnten jedoch das Kiesbett vermeiden ohne zuviel Zeit zu velieren.

Die Safety-Car-Phase zur Rennmitte sorgte auch für einen Regelverstoß seitens Proton, da Nick Tandy darum zu lange im Fahrzeug blieb. Er hätte eigentlich in die Box kommen sollen, als das Safety-Car heraus kam. Da die Regeln einen Boxenstopp während der ersten drei Runden unter Gelb verbieten, blieb Tandy also noch weitere zehn Minuten auf der Strecke.

Auch in dieser Klasse kamen selbst erfahrene Piloten hinter dem Safety-Car ins Rutschen. In diversen Interviews gaben fast alle Piloten zu, mehrfach beinahe von der Strecke gerutscht zu sein.

GTC: Kleine Klasse mit Pechvögeln

Pechvogel war wohl das Momo-Megatron-Team, dass nach der Poleposition zuerst beim Boxenstopp Zeit verlor und dann durch diverse Dreher und Unfälle immer weiter zurückgeworfen werden. Der Sieg in dieser Klasse ging an den BMW-Rennstall Ecurie Ecosse vor AF Corse, denen es aber immer wieder gelang die BMW-Truppe unter Druck zu setzen.