ELMS-Test in Le Castellet: Gachnang erzielt Tagesbestzeit

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Le Castellet, Tag eins: Morand Racing hat sich bei der ELMS-Probefahrt vorläufig an die Spitze des Klassements gesetzt. Natacha Gachnang fuhr eine minimal schnellere Bestzeit als Jota-Konkurrent Simon Dolan. Race Performance profilierte sich unterdessen in puncto Höchstgeschwindigkeit auf der Mistral-Geraden.

Der ACO wagt einen Neuanfang mit der ELMS-Meisterschaft. Mit einem reorganisierten Konzept startet der französische Automobilverband in die neunte Saison der Langstreckenserie für Prototypen und GT-Fahrzeuge. Im Rahmen einer Testwoche in Le Castellet steht den Protagonisten heute und morgen der Paul Ricard HTTT zur Verfügung, um ihre Boliden auf den bevorstehenden Wettstreit zu präparieren.

Nachdem sich 31 Rennställe für die komplette ELMS-Saison eingeschrieben haben, nehmen allerdings bloß zwölf Akteure die Gelegenheit wahr, nahe der Côte d’Azur ihr Material zu testen. Am ersten Tag in der Provence tat sich Neueinsteiger Morand Racing hervor. Das Morgan-Gespann erzielte in der Nachmittagssitzung die absolute Bestzeit. Die Schweizerin Natacha Gachnang meisterte die fast sechs Kilometer messende Piste schlussendlich in 1:48,153 Minuten. 

Am Vormittag war noch die Zytek-Delegation Jota Sport obenauf, denn Simon Dolan erzielte eine Rundenzeit von 1:48,582 Minuten. Zwar verbesserte sich der Brite im zweiten Durchgang nochmals um drei Zehntelsekunden, verpasste die Bestmarke von Gachnang jedoch um Haaresbreite. An dritter Stelle sortierte sich Nelson Panciatici (Signatech-Alpine) ein, dem beinahe eine Sekunde auf den schnellsten Umlauf vom Dienstag fehlten. 

Die amtierenden Meister von TDS Racing hielten sich anhin noch vornehm zurück. Während der Vormittagsprobefahrt klassierte sich Jonathan Hirschi (+0,590 Sekunden) noch auf Position drei. Im zweiten Anlauf reihte sich der Oreca-Pilot mit einem Rückstand von 1,132 Sekunden lediglich auf Position vier ein. Boutson Ginion Racing (Oreca-Nissan) und DKR Engineering (Lola-Judd) bildeten bisweilen das Schlusslicht in der LMP2-Spitzenklasse.

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Race Performance auf der Mistral-Geraden am schnellsten 

Indes lieferte Race Performance eine diskontinuierlich Leistung ab: Im ersten Durchlauf landete Patric Niederhauser (1:48,986 Minuten) noch auf dem zweiten Platz; nachmittags strauchelte die eidgenössische Equipe allerdings und ordnete sich auf dem vorletzten Platz im LMP2-Klassement ein. Nichtsdestotrotz brillierte die Mannschaft auf der Mistral-Geraden. Denn der Oreca-Nissan-Prototyp erzielte eine Höchstgeschwindigkeit von 285,7 km/h und war somit der flotteste Bolide im Feld. 

Aus dem LMPC-Lager sind unterdessen drei Rennställe nach Südfrankreich gereist – darunter auch das Algarve Pro Racing Team, welches sporadische Einsätze im Laufe der Saison plant. Mithilfe von Nicky Catsburg setzte sich die Gastmannschaft auf Anhieb an den Kopf der Zeitenliste. Der Niederländer zirkelte sich am Vormittag in 1:53,186 Minuten um die moderne Testpiste. In der zweiten Trainingseinheit unterbot Oreca-Schützling Soheil Ayari die Marke jedoch um knapp eine Sekunde. 

In der GT-Riege nutzen einzig die Novizen von RAM Racing die Option, in Le Castellet eine Einstellfahrt mit den beiden Ferrari 458 Italia GTE zu unternehmen. Im internen Duell stach Matt Griffin heraus, welcher in der ersten Testsitzung mit 1:59,061 Minuten die Nase vorne hatte. Am Nachmittag unterbot der Brite seine eigene Bestleistung nochmals um rund drei Zehntel einer Sekunden.