Sebring: Audi erringt Kantersieg im Abschiedsrennen

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Die Audi-Mannschaft hat in Sebring einen Pflichtsieg eingefahren. Im internen Duell behielten Marcel Fässler, Benoît Tréluyer und Oliver Jarvis die Oberhand. Bei den Privatiers reüssierte Rebellion-Toyota. In der umkämpften GTE-Division beanspruchte Corvette Racing die Trophäe für sich.

Die Audi-Delegation hat ihren Auftrag in Sebring ausgeführt. Der Konstrukteur aus Süddeutschland errang beim Langstrecken-Klassiker an der Ostküste der Vereinigten Staaten einen lupenreinen Kantersieg. Zu keinem Zeitpunkt war der Doppelerfolg der Ingolstädter Werksmannschaft gefährdet. Offen blieb lediglich die Frage, welche der beiden Audi-Besatzungen die oberste Podiumsstufe erklimmt.

Letzten Endes behaupteten sich die amtierenden Langstrecken-Weltmeister Marcel Fässler und Benoît Tréluyer gemeinsam mit Oliver Jarvis im innerbetrieblichen Duell. Somit bescherte das Audianer-Trio der Marke mit den vier Ringen den elften Gesamtsieg beim Zwölf-Stunden-Rennen von Sebring. Die Audi-Altmeister Tom Kristensen und Allan McNish sowie Neuzugang Lucas di Grassi hängten sich wiederum die Silbermedaille um.

Dem Triumph in Florida wohnt insoweit eine historische Bedeutung inne, als vorerst letztmals LMP1-Boliden beim Traditionsrennen auf dem ehemaligen Flughafengelände startberechtigt waren. Audi reklamiert demnach den Erfolg für sich, den Platz als letzter LMP1-Titelträger zu verlassen. Bei den Privatiers setzte sich indes Rebellion-Toyota gegen Picket Racing durch, nachdem Klaus Graf zwei gravierende Lapsus unterlaufen waren.

Der Schwarzwälder räumte binnen kürzester Zeit zwei Mitstreiter ab, weshalb die Rennleitung dem Honda-Piloten zwei Stop-and-Go-Strafen aufbürdete. Darum schlüpften Neel Jani, Nicolas Prost und Nick Heidfeld endgültig vorbei und schafften den Sprung aufs Stockerl. Die Stallgefährten Mathias Beche, Congfu Cheng und Andrea Belicchi mussten dagegen mit dem fünften Gesamtrang vorliebnehmen.

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In der LMP2-Divison zelebrierte Level 5 Motorsports einen Doppelsieg. Das Honda-Dreigespann Ryan Briscoe, Marino Franchitti und Scott Tucker kreuzte den Zielstrich als Spitzenreiter. An zweiter Stelle sortierten sich die Teamkollegen Ryan Hunter-Reay, Scott Tucker und Simon Pagenaud ein, welche das Resultat dementsprechend abrundeten. Die besten Drei komplettierten Tom Kimber-Smith, Christian Zugel und Eric Lux (Greaves-Zytek).

Milner schnappt auf den letzten Metern GTE-Sieg

Derweil flaute selbst die Betriebsamkeit in der GTE-Wertung ab, ehe es in den letzten Minuten noch einmal zum Showdown kam: Matteo Malucelli (Risi-Ferrari) leistete sich im Überrundungsverkehr zwei Patzer und musste auf den Grünstreifen ausweichen, weshalb Corvette-Pilot Tommy Milner kurzerhand vorbeihuschte. Damit krönte sich das GM-Ensemble Milner, Oliver Gavin und Richard Westbrook zum Sieger der enorm wettbewerbsstarken Gran-Turismo-Riege. Zweite wurde folglich die Ferrari-Equipe Malucelli, Olivier Beretta und Gianmaria Bruni. 

Das Treppchen vervollständigten Wolf Henzler, Bryan Sellers und Nick Tandy (Falken-Porsche). Auf Position vier klassierte sich die BMW-RLL-Truppe Maxime Martin, Jörg Müller und Bill Auberlen. Deren Schwesterfahrzeug haderte wiederum mit technischen Gebrechen. Das Arbeitsgerät von Dirk Müller, Uwe Alzen, Joey Hand und John Edwards fiel einem Aufhängungsschaden anheim, deshalb musste sich das Fahrerquartett letztlich mit Rang sieben begnügen. 

Auf Platz fünf ordneten sich Dominik Farnbacher, Ryan Dalziel und Marco Goossens (SRT-Viper) ein, die zeitweise auf Podiumskurs lagen. Aber die Giftschlange streikte beim Anfahren und der Wagen sprang nach einem Boxenhalt vorübergehend nicht an. Dieses Intermezzo kostete die Viper-Schützlinge den Anschluss an die Führungsgruppe. Sechste wurden die Porsche-Autler Marco Holzer, Richard Lietz und Bryce Miller (Paul Miller Racing).

Bei den LMPC-Fahrzeugen wanderte der Siegerpokal an David Ostella, Mike Guasch und David Cheng (PR1/Mathiasen Motorsports). Indes gewannen Spencer Pumpelly, Brian Wong und Nelsen Canache Junior (Flying Lizard Motorsports) die GTC-Klasse.