Sebring: Audi richtet sich an der Spitze ein

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Nach fünf Stunden absolvierter Distanz haben sich beide Audi einen komfortablen Vorsprung auf Rebellion herausgefahren. In der GT-Klasse intensiviert sich hingegen der Kampf um Platz eins zwischen Viper, Ferrari, Porsche und BMW.

Inzwischen wurde in Sebring fast die Distanz eines WEC-Rennens erreicht, es ist nur noch eine Stunde bis zur Rennhalbzeit zu fahren. Das heißt für die beiden führenden Audi: Angriff – auf sich selbst. Beide Autos, aktuell gefahren von Oliver Jarvis und Lucas di Grassi, haben einen Vorsprung von über einer Runde auf Neel Jani im Rebellion-Lola.

Doch Audi hat sich in einem leicht schizophrenen Zweikampf festgebissen. Erst war es Allan McNish, der Marcel Fässler jagte, aber durch eine Strafe wegen Kontaktes mit LMPC-Pilot Mirco Schultis zurückfiel. Dann übergab der Schotte an seinen neuen Teamkollegen di Grassi, der sich, begünstigt durch eine Safety-Car-Phase – Ed Brown drehte sich mit dem ESM-HPD auf einen Curb und blieb hängen – nun an Javis‘ Heck befindet.

Auf Lauerstellung liegt dahinter Jani, der das Ziel verfolgt die zweite Überrundung so lang wie möglich hinauszuzögern. Sollte bei Audi der Worstcase eintreten und sich beide Autos im Kampf treffen, wäre der Schweizer somit zur Stelle. Sein Teamkollege versucht derweil, Romain Dumas im Muscle-Milk-HPD zu beschäftigen. Dessen Co-Pilot Lucas Luhr verlor zuvor ein Rad nach einem Boxenstopp und musste daher einen zusätzlichen Stopp einlegen, weshalb er hinter beide Lola-Toyota zurückfiel.

Großer Kampf der GT-Giganten

Die LMP2-Klasse bestimmt aktuell Ryan Hunter-Reay im Wagen von Level 5 Motorsports. Ärgster Konkurrent ist Guy Cosmo im baugleichen Auto unter dem Banner von Extreme Speed Motorsports. Die weiteren Autos von Ryan Briscoe (Level 5) und Christian Zugel (Greaves) haben hingegen schon einen Rückstand von mehr als einer Runde.

Während bei den LMP1 der Sieg schon fast entschieden ist – sollten sich die beiden Audi nicht gegenseitig aus dem Rennen werfen – ist die GT-Klasse umso offener. An der Spitze gibt zur Zeit Ryan Dalziel in der SRT-Viper das Tempo vor. Er übernahm in einem rundenlangen Kampf mit Joey Hand im BMW den Platz an der Spitze.

Hinter ihm hat sich Gianmaria Bruni im Rückkehrer-Ferrari von Giuseppe Risi wieder nach vorn gearbeitet. Zwischenzeitlich verlor der Wagen, dessen größter Vorteil seine Spriteffizienz ist, einige Plätze, doch nach einem Wechsel der Reifenmischung arbeitete sich Bruni wieder nach vorn. Ebenfalls eine Aufholjagd hat Wolf Henzler hingelegt, der sich damit auf Platz drei brachte und auf Dalziel und Bruni im Duell um die Führung aufschließt.

BMW zeigt starkes Debüt

Joey Hand hat hingegen, nach mehreren Führungskilometern, einige Plätze verloren – zwar tritt der neue Z4 bislang stark auf, doch fehlt dem Münchener etwas Geschwindigkeit auf den Geraden, was in der extrem engen GT-Klasse sofort Positionen kostet. Noch härter traf es aber Corvette. Nachdem Antonio García mit einem Elektronikproblem am Getriebe ins Fahrerlager musste, spielte auch der Wagen von Tommy Milner verrückt. Beide Autos sind aber wieder zurück im Rennen und arbeiten sich nach vorn.

In der LMPC hat sich BAR 1 Motorsports in eine komfortable Position gebracht. Altmeister Stefan Johansson kann unbedrängt seine Runden drehen – der Zweite Charlie Shears von Performance Tech Motorsports hat über 30 Sekunden Rückstand und kann Johanssons Zeiten nicht folgen. Titelverteidiger Alex Popow fiel durch eine Strafe, er drehte Christian Zugel um, auf Platz drei und über eine Runde zurück.

Die Porsche-Cup-Klasse GTC führt nach fünf Stunden absolvierter Distanz das Meisterteam Alex Job Racing an, das damit die Chance hat nach Daytona auch Sebring in einem Jahr zu gewinnen. Jeroen Bleekemolen muss aber auf Kuba Giermaziak im NGT-Porsche aufpassen, der mit 14 Sekunden Rückstand Druck macht. Nelson Canache auf Platz drei am Steuer vom Flying-Lizard-Auto ist dagegen um eine Runde zurückgefallen.