Sebring-GT-Klasse: Die heimlichen Stars

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Seit einigen Jahren gilt die GT-Klasse der American Le Mans Series als die bestbesetzte und spannendste ihrer Art weltweit. Auch bei der letzten Vorstellung der US-Sportwagenserie unter eigener Regie in Sebring sind die großen Tourenwagen die heimlichen Stars im Starterfeld.

Die GT-Schlachten von Sebring sind legendär und ziehen sich üblicherweise bis die Wagen um die letzte Kurve geflogen sind und die Ziellinie gekreuzt haben. Als Mutter all dieser Legenden gilt der Kampf zwischen Jörg Bergmeister im Porsche und Jaime Melo im Ferrari, die in der letzten Runde der 2007er Ausgabe des Rennens unter heftigem Austausch von Lackpartikeln mehrmals die Führung wechselten. Das bessere Ende hatte damals Melo nach einem mehr als fragwürdigen Manöver ausgangs der letzten Kurve als er den Porsche-Profi, vom finalen Feuerwerk neben der Strecke begleitet, fast in die Begrenzung gedrückt hätte.

Bergmeisters damaliges Team Flying Lizard ist nicht mehr in der Top-GT-Klasse vertreten. Da Porsche die Werksunterstützung für den RSR der Modelreihe 997 eingestellt hat, wechselten die fliegenden Echsen in die GTC-Klasse. Trotzdem kann sich das GT-Feld auch in diesem Jahr mit zwölf Startern absolut sehen lassen. Auch weil alte Bekannte, wie die Risi-Ferrari oder die Schlangen von SRT, wieder zurückkehren.

Als Titelverteidiger geht die Corvette-Truppe in das letzte Jahr der C6.R. Der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern und man will dem Erfolgsmodell einen würdigen Abschied servieren. Aber die Konkurrenz ist bärenstark. Neben Risi, mit Gimmi Bruni, Olivier Beretta und Matteo Malucelli am Steuer bestens gerüstet, wird vor allem die Rahal-Letterman-Lanigan-Truppe mit ihrem neuen Einsatzgerät zur echten Gefahr für die Corvetten. Der BMW Z4 GTE erlebt auf den Rüttelplatten des ehemaligen Flugplatzes sein Renndebüt. Ebenso bestreitet BMWs belgischer Neuzugang Maxime Martin sein Debüt in der amerikanischen Rennserie.

Als Geheimtipp werden heuer die Falken-Truppe, die in einem GT3 RSR des Jahrgangs 2012 die Porsche-Fahnen hochhält und der Aston Martin Vantage in der 2013er Konfiguration mit Darren Turner, Stefan Mücke und dem prominenten Neuzugang der Briten Bruno Senna gehandelt. Einzig Lotus fehlt in der Starterliste. Das letztjährige Einsatzteam AJR tauschte den etwas untermotorisierten Insel-Renner gegen einen kugelsicheren Ferrari F458 Italia.

Alles in Allem kann man das GT-Feld sicher wieder als eines der stärksten auf der Welt bezeichnen. Angereichert wird das Ganze noch durch eine mehr als unterhaltsame, zehn Wagen starke GTC-Klasse mit so illustrem Namen wie Flying Lizard, TRG, NGT oder Alex Job Racing. Die Zutaten für ein weiteres großes GT-Fest sind also gegeben.