Grand-Am: „Welcome to The Lone Star State“

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Den Grand-Am-Tross verschlägt es nach dem Saisonauftakt in Daytona nun in den Westen der USA. Für den zweiten Wertungslauf des Jahres auf dem Circuit of the Americas sind 35 Autos gemeldet, darunter der zweite kurzfristig eingeschriebene Shank-Wagen.

In den letzten Wochen seit dem 24-Stunden-Rennen von Daytona ging es vor allem unter dem Dach von Michael Shank Racing rund. Erst wurde das Auto unter der Startnummer 60 von Oswaldo Negri, John Pew, AJ Allmendinger, Justin Wilson und Marcos Ambrose wegen einem regelwidrigen Motor disqualifiziert – das Rennen beendeten sie auf Platz drei.

Dies bedeutete einen harten Rückschlag für das Ford-Riley-Team, denn dieser Wagen sollte eigentlich gegen die Serienmeister von Chip Ganassi Racing antreten und Fahrer- sowie Teamwertung nach Columbus, Ohio holen. Doch nach der Disqualifikation wurden in beiden Wertungen 30 Punkte abgezogen.

Am vergangenen Donnerstag ging es für Michael Shank Racing wieder um den Motor – doch in einer anderen Hinsicht. Gemeinsam mit Ford-Motorentuner Roush Yates wird ein Turbomotor für die Saison 2014 entwickelt. Das Aggregat wird 3,5 Liter Hubraum aus sechs v-förmig angeordneten Zylindern haben, die durch Direkteinspritzung und einem Bi-Turbo verstärkt werden. Eine erste Version wurde bereits bei den Testfahrten in Daytona gezeigt.

Rennvorbereitungen auf YouTube

Um sich aber noch in dieser Saison Chancen auf den Titel trotz der Strafe machen zu können, ließ Michael Shank Gustavo Yacaman und Antonio Pizzonia kurzerhand für die gesamte Saison unterschreiben. Damit kommt kurzfristig der zweite Riley-Prototyp mit der Startnummer sechs für den Rest der Saison auch zum Einsatz. Ebenso wird BTE Sport das Feld mit einem Ford-Riley weiterhin bereichern.

Für Yacaman und Pizzonia bedeutet dies aber erst einmal etwas mehr Stress, da sie sich nun in geringer Zeit auf ihren Start in Austin vorbereiten müssen. Was früher durch Streckenkarten, Fotos und Streckenbegehungen erledigt wurde, läuft heute aber meist über digitale Medien – YouTube ist für viele Fahrer eine beliebte Anlaufstelle, um Impressionen von einer neuen Strecke zu bekommen, wie Will Nonnamaker und Dane Cameron vom Team Sahlen verrieten: „Für den Circuit of the Americas habe ich das Video von Bill Auberlens Fahrt im Turner-Motorsport-BMW geschaut.“

Andere bevorzugen hingegen die aktive Betätigung, vor dem Computerbildschirm, wie Eliseo Salazar aus der Mannschaft von Mühlner Motorsport. „Es gibt nur eine begrenzte Zeit auf der Strecke, also ist es kritisch, den Kurs nur über Videos kennenzulernen.“ Außerdem kennt Salazar die Anlagen in Austin bereits vom Formel-1-Rennen im vergangenen Jahr, als er als Streckenposten tätig war.

Wer sich aber am besten vor dem heimischen Computer vorbereitet hat, zeigt sich dann spätestens im Qualifying in der Nach von Freitag auf Samstag nach Mitteleuropäischer Zeit. Das Rennen startet dann am Samstag um 22 Uhr und dauert zwei Stunden und 45 Minuten.