Daytona: GT-Schlacht unter Ausschluss der Öffentlichkeit

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36 GT-Rennwagen werden die 51. Ausgabe der 24 Stunden von Daytona unter die profillosen Reifen nehmen. Die Hälfte davon kommt von Porsche. Doch Audi, Ferrari und BMW werden es den Zuffenhausenern schwer machen, den Dreifachsieg aus dem letzten Jahr zu wiederholen.

Die 24 Stunden von Daytona markieren traditionell das erste ernsthafte Aufeinandertreffen der GT-Gilde im neuen Jahr. Trotz des regen Interesses bei Herstellern, Teams und vor allem Fahrern, für jene die einzigartige Kombination aus Oval mit Vollgas-Steilkurven und eckigem Infield einen reizvollen Start in die Rennsaison bietet, gleicht das Spektakel Jahr für Jahr einem Geisterrennen. In der Arena, die bei Nascar-Veranstaltungen Platz für über 160.000 Menschen bietet, verläuft sich die Handvoll GT- und Sportwagen-Fans und die Tribünen erwecken den Eindruck, dass die Tore für Zuschauer geschlossen seien.

Auch die politischen Spiele der Organisatoren, die reichlich Safety-Car-Phasen einstreuen, um das Feld eng beieinander und die Spannung hochzuhalten, sorgen alle Jahre wieder für Kritik. Nichtsdestotrotz garantiert auch die 51. Ausgabe des Klassikers mit ihrem hochklassigen Feld beste Rennsport-Unterhaltung.

 Porsche ist mit 22 Gesamt- und 73 Klassensiegen Rekordsieger auf dem Ende der fünfziger Jahre erbauten Kurs. Bei der Jubiläumsausgabe im vergangenen Jahr feierten die Zuffenhausener in einer heißumkämpften GT-Klasse einen Dreifachtriumph. Um dieses Husarenstück zu wiederholen, schicken die Zuffenhausener acht aktuelle Werksfahrer und zwei Porsche-Junioren über den großen Teich, die die  Kundenteams unterstützen werden.

Bei der Vielzahl der stark besetzten Cup-Elfer fällt es schwer, einen klaren Favoriten auszumachen. Dazu kommen hochkarätig besetzte Teams, wie Dener Motorsport, wo unter Anderem Rubens Barrichello und US-Formel-Ass Tony Kanaan am Steuer drehen.

 Porsche-Motorsport-Chef Hartmut Kristen bringt die Vorfreude auf den Punkt: „Gleich zum Saisonauftakt werden in Daytona an Mensch und Material höchste Anforderungen gestellt. Mit 18 Fahrzeugen ist Porsche in der GT-Klasse wieder stark vertreten. Besonders gespannt bin ich, wie sich unsere zwei Junioren bei ihrer Daytona-Premiere schlagen. Hier gibt es gerade für junge Fahrer eine einmalige Gelegenheit, sich mit Kollegen aus allen Serien und allen Teilen der Welt zu messen.“

Porsche ist stärkste Kraft im Feld 

Die größte Konkurrenz für den Sportwagenbauer kommt ausgerechnet von der Konzernschwester aus Ingolstadt. Audi schickt Fahrerbesatzungen für die drei Kundenteams, die sich gewaschen haben. Neben den Werksfahrern Filipe Albuquerque, Oliver Jarvis und Edoardo Mortara stehen unter anderem GT-Weltmeister Markus Winkelhock, der fünfmalige Le-Mans-Sieger Frank Biela, die Sieger des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring – Marc Basseng und Frank Stippler sowie Mister Porsche-Cup René Rast im Aufgebot der Audianer.

Zudem wurde der Audi R8 Grand-Am über den Winter technisch optimiert. Wie bei seinem GT3-Bruder wurde die Aerodynamik weiterentwickelt und in Sachen Leichtbau wurde ein weiterer Schritt vollzogen. Audi Kundensport-Chef Romolo Liebchen stellt die Zielsetzung für Daytona klar: „Wir rechnen in der GT-Kategorie in diesem Jahr mit einer großen Ausgeglichenheit und Leistungsdichte. Wir haben zuverlässige Rennwagen und eine gute Strategie – die entscheidende Rolle spielen aber unsere Fahrer. Deshalb unterstützen wir unsere Kundenteams in Daytona in diesem Jahr mit einem hochkarätigen Fahrerkader. Unser Ziel ist klar: Jeder, der mit einem Engagement in der GRAND-AM-Serie liebäugelt, soll den Audi R8 Grand-Am in die engere Wahl nehmen.“

BMW und Ferrari sind ebenfalls gut aufgestellt. Sechs Teams gehen mit einem F458 ins Rennen. In der Speerspitze der Roten sitzen Giancarlo Fisichella, Max Papis, Jeff Segal und Toni Vilander im engen Rennsitz. Für die Bayern rollt Turner Motorsport zwei M3 an den Start. Am Steuer unter anderem Andy Priaulx, Maxime Martin und der Rennsport-Alleskönner Boris Said.

Eine Viper, eine Corvette ein Mazda RX-8 und ein Camaro runden das GT-Paket ab, und so bietet die Klasse mit acht Herstellern eine durchaus akzeptable Markenvielfalt. Was fehlt, wäre etwas Stimmung auf den Rängen.

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