Roar before the Rolex: Winterpause endet in Daytona

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Der Winter ist noch längst nicht vorüber – oder hat noch nicht einmal richtig begonnen, wie in unseren Breitengraden. Im nordamerikanischen Motorsport endet die kalte Jahreszeit aber schon mit dem offiziellen Vortest vor dem 24-Stunden-Rennen in Daytona.

Das neue Jahr 2013 ist erst drei Tage alt und schon schlagen Teams und Fahrer in Daytona ihre Zelte für den traditionellen Jahresauftakt – dem 24-Stunden-Rennen auf dem Straßenkurs des Ovals – auf. Insgesamt werden 57 Gespanne, davon 17 Prototypen, die letzte Testmöglichkeit in Angriff nehmen. Neben dem Kennenlernen der Strecke, steht für die Teams alljährlich im Vordergrund, ihre Fahrerbesatzungen zu präsentieren.

Diese reichen auch 2013 wieder von arrivierten Sportwagen-Assen über NASCAR- und IndyCar-Stars bis hin zu ehemaligen Formel-1-Fahrern. Allein im Aufgebot von Chip Ganassi Racing – Meister des Jahres 2012 – sind Kutscher aller drei Kategorien vertreten. Namentlich wären dies beispielsweise Joey Hand, Jamie McMurray, Scott Dixon oder Juan Pablo Montoya.

Aber auch das Quartett im Ford-Riley der LMP2-Champions in der vergangenen WEC-Saison lässt einen jeden aufhorchen. Zwar musste das Team den Weggang von Geldgeber Enzo Potolicchio verkraften, kaufte dafür aber den Ex-Formel-1- und Peugeot-Fahrer Sébastien Bourdais sowie den kürzlich als besten Fahrer ausgezeichneten Ryan Dalziel, Audi-Veteran Allan McNish und ALMS-LMPC-Meister Alex Popow ein.

Barrichello und Kanaan im Brasilien-Express

Doch auch eben jener Venezolaner Potolicchio war über den Winter aktiv – er gründete seine eigene Mannschaft, genannt 8 Star Motorsport. Dazu kaufte er eine Corvette, die sich schon in der Premierensaison 2012 stark präsentierte. Dass er es mit dem Sieg in Daytona ernst meint, wird einem aber endgültig klar, wenn man die Liste der weiteren Fahrer liest. Diese besteht aus Anthony Davidson, Pedro Lamy, Nicolas Minassian und Stéphane Sarrazin, also aus dem Kern des ehemaligen Peugeot-Werkskaders.

Ebenso interessant ist die GT-Klasse mit der Meldung am gestrigen Tag geworden, dass Rubens Barrichello seinen Einstand in Daytona geben wird. Gemeinsam mit acht Landsleuten, bestehend aus IndyCar-Pilot Tony Kanaan und sieben Fahrern aus dem brasilianischen Porsche GT3 Cup, ist er Bestandteil des zwei Porsche GT3 umfassenden Aufgebots von Dener Motorsport. Die brasilianische Mannschaft war unter anderem 2007 in der ELMS unterwegs.

Geradezu eine Invasion in Daytona hat Audi in die Wege geleitet. Nach einem Testjahr 2012, das lediglich von einem zweiten Platz beim Saisonfinale gekrönt war, möchte der süddeutsche Hersteller 2013 in die Vollen gehen. Insgesamt vier Audi R8 Grand-Am werden an den Start rollen. Einer im Neueinsteigerteam Rum Bum Racing, pilotiert von Frank Biela, Christopher Haase, Matt Plumb und Markus Winkelhock, ein weiterer von Alex Job Racing mit Filipe Albuquerque, Dion von Moltke, Oliver Jarvis und Edoardo Mortara sowie zwei von Entwicklungspartner APR Performance.

Erstes Kräftemessen am Freitag

Andere Mannschaften wie Action Express Racing oder Brumos Racing setzen auf altbekannte Fahrer, wie SportsCar-Info bereits berichtete. Die Bekanntgabe der Piloten bei anderen Teams – unter anderem der Sieger des letzten Jahres Michael Shank Racing oder auch APR Motorsport und dem zweiten Starworks-Auto – wird in Daytona während der Testsitzungen erwartet.

Diese sind für Freitag bis Sonntag angesetzt und läuten das Ende der Winterpause ein. Zugleich sind sie ein erster Richtungsgeber, welche Mannschaften für 2013 neben den Favoriten wie Chip Ganassi Racing bei den DP oder Brumos und Turner bei den GT für Aufsehen sorgen werden. Die erste Ausfahrt findet um 15 Uhr deutscher Zeit statt.