Umstrittene Meisterschaftsentscheidung in Barcelona: Die Manthey-Piloten Marco Holzer und Nick Tandy siegten im zweiten Wertungslauf und wähnten sich bereits als Meister. Doch Philipp Peter ließ Ferrari-Markenkollege Gianmaria Bruni in der letzten Kurve passieren, was AF Corse den Titel bescherte.
Letztendlich wurde der Kampfgeist der Manthey-Schützlinge nicht belohnt. Angesichts der Nullnummer im Samstagsrennen standen Marco Holzer und Nick Tandy beim Finallauf in Barcelona unter Zugzwang. Doch der Siegeswille des Meuspather Rennstalls war ungebrochen. Darum ließen sich die Porsche-Routiniers nicht beirren und gewannen den zweiten Durchgang dank einer souveränen Darbietung.
Die Meisterschaft feierte jedoch das AF-Corse-Gespann Federico Leo und Gianmaria Bruni. Den Ferrari-Piloten genügte Rang vier, um die Tabellenführung zu verteidigen und den Titel einzuheimsen. Dabei hatten die Roten den Meisterpokal bereits auf der Piste verspielt. Denn beim Antritt der letzten Rennrunde rangierte Bruni an fünfter Stelle, womit die Ferraristen punktgleich mit Manthey-Racing waren.
Aber Kessel-Markenkollege Philipp Peter drosselte, auf Position drei liegend, im letzten Streckenabschnitt unerwartet das Tempo. Somit rutschte Bruni auf Platz vier und die Konstellation verschob sich zugunsten der AF-Corse-Mannschaft, welche nun in der Punktewertung Oberwasser gewann. Dementsprechend verloren die Manthey-Fahrer Holzer und Tandy den Titel auf der Zielgeraden, obwohl Leo und Bruni aus eigener Kraft die Partie nicht mehr hätten wenden können.
AF Corse und Villos Racing starten aus der Box
Die AF-Corse-Truppe hatte das Rennen zuvor aus der Box in Angriff genommen. Ergo schickte sich Leo in der Startphase an, Position um Position gutzumachen. Bruni übernahm das Steuer schließlich auf Platz 13 und setzte die Aufholjagd fort. Der Vormarsch geriet jedoch ins Stocken, als Miguel Ramos (V8-Racing-Corvette) dem Titelaspiranten die Stirn bot. Der Portugiese wehrte sich mit Händen und Füßen gegen die Angriffe des Ferrari-Autlers. Mit Erfolg. Selbst ein gewagter Überholversuch in der Schikane scheiterte, weshalb die Streithähne in die Auslaufzone ausweichen mussten.
Damit waren die Würfel faktisch gefallen. Beim Kreuzen der Ziellinie stand Manthey-Racing gemäß des Klassements als Meister fest. Patrick Pilet und Raymond Narac (IMSA-Porsche) errangen wiederum die Silbermedaille, nachdem sich die Franzosen im internen Porsche-Duell den Experten aus Meuspath geschlagen geben mussten. Da Ferrari-Kutscher Peter jedoch in der letzten Kurven schlagartig an Geschwindigkeit verlor, schlüpften Ramos und Bruni vorbei. Es steht die Frage im Raum, ob ein technisches Problem vorlag oder eine Stallorder angeordnet wurde.
Folglich erbten Corvette-Bändiger Ramos und sein Stallgefährte Raffaele Giammaria den letzten Podiumsrang; Bruni und Leo feierten demzufolge die Meisterschaft. Unterdessen hatten sich die Vortagssieger Álvaro Barba und Matteo Malucelli (Villois-Aston-Martin) unlängst aus dem Kampf um die Meisterschaft verabschiedet. Die Italiener starteten gleichermaßen aus der Boxenstraße und belegten schlussendlich Rang neun in der Gesamtwertung.
Kessel-Duo Zampieri/Dalle Stelle holt GTS-Titel
In der GTS-Riege triumphierten Andrea Rizzoli und Stefano Bizzarri (AF-Corse-Ferrari). Letztgenannter verpasste die GTS-Meisterschaft dennoch um drei Punkte. Stattdessen ging der Klassentitel an Daniel Zampieri und Michael Dalle Stelle (Kessel-Ferrari), die mit einem sechsten Platz die Tabellenführung retteten. Die Überflieger vom Vortag, Maxime Martin und Betrand Baguette (GPR-Aston-Martin), kamen hingegen aufgrund der zusätzlichen Boxenstandzeit nicht über den Silberrang hinaus.
Dennoch ließen sich die belgischen GT-Profis die schnellste Rundenzeit im gesamten Starterfeld notieren. Im flottesten Umlauf umrundete der Vantage-Renner den katalanischen Grand-Prix-Kurs in 1:49,507 Minuten. Das Stockerl komplettierten Anthony Beltoise und Nicolas Armindo (Alméras-Porsche). Karl Wendlinger und Dominik Baumann (Seyffarth-Mercedes-Benz) rundeten ihr Gastspiel in der GT-Open-Serie mit einem vierten Platz ab. An fünfter Stelle ordneten sich Lars Stugemo und Stefan Landmann (Schubert-BMW) ein.
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