Der Nissan DeltaWing kommt, entgegen der Erwartungen Vieler, in diesem Jahr zu seinem zweiten Renneinsatz. Außer der Wertung wird das futuristische Gefährt das Petit Le Mans auf der Road Atlanta bereichern. Weitere Auftritte sind nicht ausgeschlossen.
Mit seinem Design sorgte der DeltaWing schon Monate vor der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans für reichlich Gesprächsstoff. Im Rennen selbst schlug sich die schwarze Rakete beachtlich und beeindruckte damit viele Kritiker. Trotz seiner für einen Rennwagen ungewöhnlichen Aerodynamik, kam er schneller durch die Kurven an der Sarthe, als erwartet. Letztendlich wurde er jedoch durch einen Kontakt mit einem Toyota und damit verbundenem Folgeschaden aus dem Rennen gerissen.
Doch damit ist die Karriere für den Wagen, der von Nissan und dem US-amerikanischen Team Highcroft Racing entwickelt und eingesetzt wird, noch nicht vorbei. Der Prototyp mit dem ungewöhnlichen Konzept – halbes Gewicht, halbe Motorleistung und halber Abtrieb eines Le-Mans-Prototypen – wird an seinen Ursprungsort zurückkehren. Im Rahmen des letztjährigen Petit Le Mans wurde er angekündigt.
Als Vorbereitung für das Petit Le Mans, das erste Rennen für den DeltaWing in den USA, absolvierte die Mannschaft um Ben Bowlby bereits drei Testsitzungen am Abend. Außer in den Nachttrainings in Westfrankreich, war der 300-PS-Wagen unter Rennbedingungen noch nicht in der Nacht unterwegs. Dabei arbeiteten die Techniker vor allem am Fahrwerk und den Reifen.
Testlauf für weitere Einsätze
Am Steuer durften sich erstmals Gunnar Jeannette und Lucas Ordoñez versuchen – sie werden auch die Schichten im 1.000-Meilen-Rennen übernehmen. Der letztjährige LMPC-Meister aus der ALMS, Jeannette, befand nach seinen ersten Runden: „Das Auto macht richtig Spaß zu fahren, und es ist eine neue Herausforderung, die ich sehr mag. Ich freue mich auf das Rennen. Es wird sehr anstrengend für Lucas und mich, aber die Tests verliefen wirklich gut, und das ermutigt wirklich. Wir haben zwar noch ein paar Dinge zu erledigen, aber wir haben in der Rennwoche genug Zeit auf der Strecke.“
Auch für den GT-Academy-Gewinner Ordoñez ist es die erste Fahrt in einem solch ungewöhnlichen Auto. Bislang war der Spanier nur in normalen LMP2-Prototypen unterwegs, aber auch er fühle sich sicher im DeltaWing. „Wir verstehen, verfeinern und ändern die Setups die ganze Zeit, um die Federung, die Abstimmung und den Abtrieb zu verbessern.“
Dieser Start beim letzten wichtigen Langstreckenrennen des Jahres kann man als Vorbereitung für eine ganze Saison des DeltaWings in der ALMS sehen. Der Traum von Don Panoz, dem Initiator des Projektes, ist es, in den nächsten Jahren die „Rennrakete“ im regulären Rennbetrieb zu sehen. Ob er dies allerdings in der neuen Serie gemeinsam mit Jim France und der Grand-Am durchsetzen kann, ist derzeit offen.
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