ALMS 2013: „Superweekends“ – mit Superspannung?

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Die Saison 2014 rückt immer näher und mit ihr die neue Sportwagenserie in Nordamerika. Vorher kommt allerdings erst einmal das Jahr 2013 – ein Übergangsjahr, das die Fans bei der Stange halten soll. Neueste Idee dazu: „Superweekends“.

Der Umbau der Sportwagen-Szene in Nordamerika schreitet unaufhaltsam voran. Erst vor wenigen Wochen trafen sich Vertreter von ALMS (Gründer Don Panoz und CEO Scott Atherton) und Grand-Am (Präsident Jim France und CEO Ed Bennett) mit Vertretern des ACO und der WEC in Le Mans. Man kann dies als weiteres Zeichen deuten, dass auch nach 2014 US-Teams beim 24-Stunden-Klassiker an der Sarthe antreten dürfen.

Vergessen darf man – und damit sind die Verantwortlichen in den USA gemeint – trotz aller Planungen das Jahr 2013 nicht. Es muss das Interesse der Hersteller, Teams, Fahrer und vor allem der Fans gewahrt werden. Dies geht nur, trotz aller Versprechungen eines besseren Sports ab 2014, mit einem ansprechenden „Übergangsjahr“.

Doppelrennen in Wisconsin

Über jenes Jahr ist bislang noch nicht viel bekannt, außer dass die Klassenstruktur erhalten bleibt – eine GT-Amateurklasse à la WEC ist vom Tisch. Auch ist bereits durchgesickert, dass Austin in den Kalender rücken wird, welcher selbst aber erst in naher Zukunft präsentiert werden soll. Dem vorgegriffen hat die IMSA allerdings kürzlich mit der Ankündigung eines Superweekends im August.

Nach den aktuellen Planungen soll am 11. August das traditionelle ALMS-Rennen auf der Road America ausgetragen werden. Neu ist allerdings, dass einen Tag zuvor die Grand-Am ihren Wertungslauf abhält. Dies nennt ALMS-CEO Atherton „eine Möglichkeit, einen wirklich einzigartigen Event zu kreieren, wo die Fans die Ausmaße des nordamerikanischen Sportwagensports an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf einer einzigartigen Strecke erleben können.“

Von einer anderen Seite betrachtet, könnte man dies auch als Versuch sehen, die Fangemeinden beider Langstreckenserien zueinander zu führen. Denn diese sind seit der Gründung genauso rivalisierend, wie beide Serien selbst. Ab 2014 müssen sie sich aber mit einer einzigen Meisterschaft, die das Beste aus beiden enthalten soll, arrangieren. Eine erste Möglichkeit, das jeweils andere Championat kennenzulernen, ist also das „Superweekend“ in Elkhart Lake.

Zuschauergarant für die WEC?

Doch der eine große Langstreckenevent ist Atherton nicht genug. Er ließ des Weiteren durchblicken, dass er an einem gemeinsamen Wochenende mit der Langstrecken-WM in Austin interessiert sei. Nicht in einem gemeinsamen Feld – dies lehnt der ACO derzeit ab. Allerdings wäre der langjährige ALMS-Präsident auch bereit am Vortag, dem 21. September, als Rahmenserie zu starten. So könnte seine Serie vom Prestige der Weltmeisterschaft profitieren – oder vielleicht auch anders herum, was man in Le Mans aber nicht gern hören wird.

„Obwohl die Veranstaltung noch nicht vollständig bestätigt ist, arbeiten wir eng mit dem WEC und den CoTa-Promotern zusammen, um ein spannendes Erlebnis für Sportwagenfans auf einer spektakulären Strecke zu formen“, so Atherton. Sein Angebot würde unter anderem die Bereitstellung der Sicherheit, Zeitnahme und der TV-Übertragung sein. „Wir wollen unsere Ressourcen bestens und effizient nutzen, um ein fantastisches Weltmeisterschafts-Wochenende zu organisieren, welches das Vorspiel zum Finalrennen, dem Petit Le Mans, sein soll“.

Nebenbei handelte er mit dem ACO aus, dass 30 Tage vor und nach den Zwölf Stunden von Sebring kein WEC-Lauf stattfinden soll. Damit ist die Möglichkeit für internationale Teams gegeben, wieder beim Klassiker und traditionellen zweiten großen Sportwagenrennen des Jahres nach Daytona teilzunehmen. Auch wenn der Automobilklub des Westens den Klassiker aus dem Programm gestrichen hat, erkennt er damit die Wichtigkeit des Rennens an. Welche Teams dieses Angebot nutzen werden, ist allerdings eine andere Frage.