Training in São Paulo: Toyota trumpft auf

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Fanal aus den Reihen von Toyota: Nicolas Lapierre erzielte im zweiten Trainingsdurchgang die Tagesbestzeit in São Paulo. Im internen Audi-Duell drehte Tom Kristensen das Kräfteverhältnis zugunsten des herkömmlichen Heizölrenners um. Dahinter behielt Honda den Kontakt zur Hybrid-Garde. 

Toyota schickt Warnsignale an das Audi-Lager: Denn der pazifische Konstrukteur übernahm während der zweiten Trainingseinheit in São Paulo die Federführung. Alexander Wurz setzte sich bereits frühzeitig an die Spitze des Klassement und verbesserte sich peu à peu. Schlussendlich legte sein Stallgefährte Nicolas Lapierre nochmals ein Brikett auf und zirkelte den TS030-Hybridrenner in 1:23,272 Minuten durch das Autódromo José Carlos Pace.

Indes konnte die konsternierte Audi-Fraktion ihren Vorteil auf den Geraden nicht ausspielen. Obwohl Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen im konventionellen Selbstzünder ein Ausrufezeichen setzte, reichte die Bestleistung des Dänen nicht, um die Marke der Japaner zu knacken. Letzten Endes verbuchte der Langstrecken-Routinier einen Rückstand von fast einer halben Sekunde. 

Dementsprechend wurden Marcel Fässler, Benoît Tréluyer und André Lotterer auf die Plätze verwiesen und mussten sich an dritter Stelle einsortieren. Letzten Endes fehlte den Le-Mans-Sieger sechs Zehntelsekunden auf die Trainingsbestzeit von Toyota. Dahinter knüpfte die Honda-Delegation an den Auftritt aus dem ersten Durchgang an. Am Nachmittag gewann allerdings die JRM-Truppe gegenüber den Markenkollegen von Strakka Racing Oberwasser. 

Peter Dumbreck drehte zum Schluss nämlich nochmals auf und brannte eine Rundenzeit von 1:24,265 Minuten in den lateinamerikanischen Asphalt. Damit stand der Brite der Hybrid-Referenz nicht einmal einer Sekunde nach. Strakka-Schützling Danny Watts verlor hingegen über eine Sekunde auf den Kontrahenten aus den eigenen Reihen. Rebellion-Toyota ordnete sich derweil im Souterrain des Klassements ein: Neel Jani und Nicolas Prost (+2,284 Sekunden) setzten sich gegen Andrea Belicchi und Harold Primat (+2,980 Sekunden) durch.

Enorme Leistungsdichte bei den kleinen Prototypen

Die LMP2-Wertung wurde von Signatech-Nissan dominiert. Die Oreca-Piloten sicherten sich die Positionen eins und zwei. Oliver Lombard, Franck Mailleux und Jordan Tesson erzielten die Klassenbestzeit von 1:27,815 Minuten und hielten damit ihre Kollegen Pierre Ragues, Roman Rusinov und Nelson Panciatici um lediglich drei Tausendstelsekunden auf Distanz. Stéphane Sarrazin, Ryan Dalziel und Vicente Potolicchio (Starworks-Honda/+0,375 Sekunden) rangierten auf dem dritten Platz. 

Unterdessen platzierte sich die Aston-Martin-Werksmannschaft in der Gran-Turismo-Profiklasse am oberen Ende des Zeitentableaus. Darren Turner und Stefan Mücke umrundeten den brasilianischen Traditionskurs in 1:34,001 Minuten. Zweite wurden Richard Lietz und Marc Lieb (Felbermayr-Porsche/+0,412 Sekunden). Die Tabellenführer von AF-Corse-Ferrari gerieten wiederum ins Hintertreffen. Giancarlo Fisichella und Gianmaria Bruni (+1,136 Sekunden) behaupteten sich dabei gegen Olivier Beretta und Andrea Bertolini (+1,209 Sekunden). 

In der Amateurliga enteilten Patrick Bornhauser, Julien Canal und Fernando Rees (Larbre-Corvette) der restlichen Konkurrenz. Das Trio ließ sich eine Umrundung in 1:34,841 Minuten notieren. Dahinter klassierten sich Christian Ried, Gianluca Roda und Paolo Ruberti (Felbermayr-Porsche/+0,820 Sekunden) vor Tracy Krohn, Nic Jönsson und Michele Rugolo (Krohn-Ferrari/+1,020 Sekunden).

Morgen können die Protagonisten letzte Feinschliffe an den Arbeitsgeräten in der einstündigen freien Trainingssitzung um 14.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit tätigen, ehe um 19 Uhr die Qualifikation startet. Der Startschuss zum Sechs-Stunden-Rennen fällt schließlich am Samstag um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit.