Trainingsauftakt in Silverstone: Toyota nimmt Audi ins Visier

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Zwar verteidigte Audi in Silverstone bis dato die Trainingsspitze, aber Toyota hielt fortwährend Schritt. Letzten Endes platzierte sich Alexander Wurz zwischen den beiden Prototypen des süddeutschen Herstellers. Für einer Überraschung sorgte Honda-Pilot David Brabham, der verblüffende Rundenzeiten erzielte.

Der Startschuss in der Grafschaft Northamptonshire ist gefallen, und es können erste Schlüsse über das Kräfteverhältnis zwischen Audi und Toyota gezogen werden. Obwohl die Ingolstädter im Laufe des Eröffnungstrainings fortwährend den Platz an der Sonne für sich beanspruchten, konkurrierten die Herausforderer aus Fernost auf Augenhöhe. Schlussendlich zementierte der arrivierte Konstrukteur aus Bayern jedoch seinen Platz in der Hackordnung und sicherte sich die Bestzeit in Silverstone.

Hybrid-Pilot Marcel Fässler benötigte für seine zügigste Umrundung des britischen Hochgeschwindigkeitskurses 1:45,777 Minuten, womit sich der Schweizer am oberen Ende des Zeitentableaus platzierte. Toyota-Kontrahent Alexander Wurz sendete mehrfach Warnsignale in Richtung des Lagers der Audianer, aber verpasste die Bestmarke letztlich um zwei Zehntelsekunden. Tom Kristensen musste sich wiederum den Japanern geschlagen geben und mit der dritten Position vorliebnehmen. Der Le-Mans-Rekordsieger war drei Zehntel einer Sekunde langsamer als sein Stallgefährte.

Dahinter ließen die Honda-Delegationen aufhorchen. JRM-Schützling David Brabham konsternierte die Werkspiloten aus den Reihen von Audi und Toyota mit einer respektablen Bestzeit von 1:46,491 Minuten. Damit hielt der Australier unmittelbaren Kontakt zur Topdrei. Markenkollege Nick Leventis verlor dagegen im Laufe der Trainingssitzung den Faden. Dem Strakka-Piloten fehlten schlussendlich beinahe zwei Sekunden auf den Trainingsschnellsten.

Rebellion-Toyota lieferte eine solide Vorstellung im ersten Durchlauf ab. Dennoch verbuchten sowohl Nicolas Prost als auch Harold Primat einen Rückstand von über zwei Sekunden auf den zwittrigen Audi-Prototyp. Der Abstand zum LMP2-Spitzenreiter fiel allerdings deutlicher aus: Oak-Speerspitze David Heinemeier-Hansson glückte am Volant des Pescarolo-Renners ein Umlauf in 1:51,561 Minuten.

Damit setzte sich der Däne um lediglich zwei Tausendstelsekunden gegen Martin Brundle (Greaves-Zytek) durch. An dritter Stelle rundete Oliver Pla (+0,349 Sekunden) das Ergebnis für die Eichen ab. Dahinter platzierten sich vier Mannschaften, welche auf die Kombination von Oreca-03-Karosserie und Nissan-Aggregat vertrauen: Signatech, Pecom Racing, Murphy Prototypes und ADR-Delta.

Zweimal Ferrari in den GT-Kategorien obenauf

In der Profiwertung der Gran-Turismo-Kategorie sicherte sich AF Corse die Plätze eins und zwei. Ferrari-Kutscher Giancarlo Fisichella meisterte die Traditionsstrecke in 2:02,757 Minuten und distanzierte auf diese Weise seinen Kumpanen Andrea Bertolini um rund vier Zehntelsekunden. Dritter wurde Felbermayr-Porsche-Fahrer Marc Lieb, welcher seinen Vordermann um Sekundenbruchteile verpasste. 

In der Amateurliga markierte gleichermaßen das Ferrari-Gespann AF Corse die Bestzeit. Matt Griffin erzielte eine 2:04,080 Minuten, womit der Lokalmatador eine halbe Zehntelsekunde schneller als Aston-Martin-Werksfahrer Roald Goethe war. Auf dem dritten Rang landete Tracy Krohn, welcher für seinen eigenen Rennstall im Einsatz ist.

Der zweite Trainingsdurchgang startet heute um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Am Samstagvormittag steht den Protagonisten um zwölf Uhr noch eine abschließende Trainingseinheit zur Verfügung, bevor um 15.50 Uhr in der Qualifikation die Startpositionen ausgefochten werden. Nach einem Warm-up werden die Akteure am Sonntag schließlich um 13 Uhr auf die sechsstündige Reise geschickt.