Nach Honda in Sepang gelang es nun auch Nissan die Lexus-Dominanz in der Super GT zu brechen. Beim längsten Rennen der Saison, den 1.000 Kilometern von Suzuka, glückte es den Titelverteidigern von S-Road-Reito-Mola, das Rennen zu gewinnen.
Auch wenn drei von bisher fünf Rennen an einen Lexus gingen, so haben die anderen Hersteller doch ein gewichtetes Wort bei der Titelvergabe mitzureden. Ausgerechnet beim wichtigsten Einzelrennen der Super GT war in diesem Jahr kein Lexus erfolgreich. Beim Kampf über 1.000 Kilometer setzte sich mit dem Meisterteam von 2011 ein Nissan durch. Masataka Yanagida und Ronnie Quintarelli konnten sich am besten auf die Bedingungen einstellen, die zwar durchweg von Lufttemperaturen von zirka 30 Grad Celcius, aber gegen Ende des Rennens sinkende Asphalttemperaturen gekennzeichnet waren.
In der GT300-Klasse setzte sich hingegen der Trend fort, dass nur nach GT3-Reglement aufgebaute Fahrzeuge in diesem Jahr siegfähig sind. Dieses Mal gewann hier der Tripple-A-Vantage mit Hiroki Yoshioto und Kazuki Hoshino am Steuer.
GT500: Spannung trotz Nissan-Dominanz
Von der Poleposition gestartet, setzte sich der Reito-Mola-GT-R zunächst vom Feld ab, nachdem der Start anders als zuletzt in Sugo dieses Mal ohne Zwischenfälle verlief. In der ersten Runde hatte er dabei aber zunächst noch den Denso-Kobelco, sowie den Eneos-Sustina-Lexus im Heck. Auch Le-Mans-Held Satoshi Motoyama mit dem Motul-Autotech-Nissan-GT-R konnte zunächst noch mithalten.
In Runde fünf verlor dann der erste Fahrer eine Runde, nachdem Kohei Hirate seinen Zent-Cerumo-Lexus verlor und sich zunächst herausdrehte. Kurz darauf erwischte es dann auch Loïc Duval, dessen Petronas-Lexus einen Reifenschaden erlitt. Zwar kam er noch an die Box, das Team beschloss aber das Rennen aufzugeben.
Während sich der führende Nissan ab Runde acht langsam durch den Verkehr kämpfen musste, ohne dabei jedoch nennenswert an Fahrt zu verlieren, musste sich der Markenkollege auf Rang vier mittlerweile dem Keihin-Honda und dem Calsonic-Nissan erwehren. Letzterer schaffte es innerhalb weniger Runden sogar bis auf Rang drei vor.
Ab Runde 30 begannen die Boxenstopps, da aufgrund von Asphalttemperaturen jenseits der 50 Grad Celcius die Reifen extrem belastet wurden. Auch diese spielten den Nissan-Teams in die Hände der Reito-Mola-GT-R mit großem Vorsprung auf den Calsonic-GT-T und dessen Verfolger, den Denso-Kobelco-Lexus wieder heraus kam. In Runde 41 begann sich das Blatt dann jedoch zu wenden. Durch eine Kollision mit einem GT300-Nachzügler, wurde der Reito-Mola-GT-R an die Box gezwungen. Dies bedeutete die Führung für die Markenkollegen von Calsonic.
Aber auch andere hatten es schwer, so der Eneos-Sustina-Lexus, der in Runde 50 einen heftigen Reifenschaden erlebte, welcher ihn bis ans Ende des Feldes zurückwarf. In Runde 59 verursachte der Arta-Honda dann durch einen Unfall mit einem GT300-Mercedes eine Safety-Car-Phase. Dies spielte dem Reito-Mola-GT-R wieder in die Hände, der in Runde 67, nachdem der Calsonic GT-R einen Fahrerwechsel durchgeführt hatte, den Denso-Kobelco-Lexus überholte, nachdem das Safetycar die Strecke verlassen hatte. Damit war die Spitze zurückerobert.
Nachdem das Team in Runde 76 dann ebenfalls den Fahrer wechselte lag der Motul-Autotech-Nissan in Führung, der jedoch mit einem schleichenden Plattfuß an die Box humpeln musste. Noch schlimmer erwischte es den Denso-Kobelco-Lexus, der mit einem Antriebsschaden abgestellt werden musste.
Die Führung schien jedoch an diesem Tag verflucht. Der Keihin-Honda, welcher sie zwischenzeitlich geerbt hatte, erlitt in Runde 93 einen Reifenplatzer. Auch das Raybrig-Team musste seinen Honda unplanmäßig an die Box holen, um einen Kühlerschaden zu beheben.
In Runde 100 sah es deshalb nach einer klaren Nissan-Dominanz aus. Auf Rang eins lag nun wieder Reito-Mola, gefolgt von den Markenkollegen von Motul-Autotech, Calsonic-Impul und D’station-Advan.
Ein weiterer Reifenplatzer für Keihin brachte dann das Safetycar wieder auf die Strecke, was diesmal einem Lexus in die Hände spielte. Der KeePeer-Kraft-Lexus überholte zunächst in Runde 165 den Calsonic-GT-R, bevor er sich zwei Runden später auch den Motul-GT-R und damit Rang zwei schnappte. Der Advan-GT-R konnte sich dann in den letzten Runden noch Rang drei sichern und unterstrich damit das beste Saisonrennen für Nissan. Auch Rang vier und fünf gingen an einen GT-R
GT300: Ein Aston kommt von hinten
Nachdem der Mugen-CZ-R zuvor noch die erste GT300-Pole eines Hybridfahrzeugs geholt hatte, war es im Rennen recht bald vorbei damit. Bereits in der ersten Runde musste er den GSR-Hatsenemiku-BMW sowie den Sieger von Sugo, den S-Road-NDDP-GT-R, ziehen lassen und konnte sich mit Rang zehn lange gerade so in den Punkten halten. Ein Schaden im Antriebssystem kostete jedoch diesen und der Mugen wurde am Ende auf Rang elf abgewinkt.
Der Aston Martin des Tripple-Vantage-Teams, dessen Rekordrunde am Vortag wegen Unregelmäßigkeiten bei der Fahrzeugabnahme gelöscht wurden war, zeigte sich kämpferisch. Von ganz hinten kommend bot er eine herrliche Show und kam nach acht Runden bereits auf Rang vier und holte mit Riesenschritten auf den Nissan auf Rang zwei sowie den direkt dahinter fahrenden Subaru-BRZ auf. In Runde 15 ging er schließlich in Führung.
Die Taktik des bis dahin Führenden BMW war es in der Folge, sich auf die bessere Effizienz zu verlassen, während der Aston einen Vorsprung aufzubauen versuchte, was ihm auch gelang. Die Taktik des BMW wurde jedoch nicht belohnt, als er in Runde 34 plötzlich ausrollte.
Die bereits früher überholten Fahrzeuge auf Rang zwei und drei, der S-Road-Nissan sowie der Subaru konnten der Pace des Aston Martins nichts entgegen setzen, was dazu führte, dass dieser bis in Runde 50 einen Vorsprung von einer Minute aufbauen konnte. Die erste Safety-Car-Phase traf die GT300 dann in deren 53. Runde. Der Aston Martin ließ sich jedoch nicht beeindrucken und setzte seine Pace nach dem Restart gleich wieder in Vorsprung um und hatte die Minute bis Runde 100 wieder. In der Zwischenzeit war ein weiterer Konkurrent, der Subaru Legacy, der die letzten beiden Rennen in Suzuka gewonnen hat, mit Spritmangel ausgerollt.
In Runde 137 hatte der Aston Martin dann den Vorsprung, den er brauchte, um das Rennen mit einem Boxenstopp mehr als der Nissan auf Rang zwei zu gewinnen. Dieser musste sich eher des von hinten aufholenden Zent-Audi-R8 erwehren, der jedoch kurz darauf mit Problemen bei der Spritzufuhr liegenblieb. Der Crash des Keihin-Honda bedeutete aber auch für die GT300 Streithähne eine Safety-Car-Phase und damit den Verlust des erarbeiteten Vorsprungs. Durch geschicktes Taktieren gelang es dem Aston-Team seine Stopps so zu legen, dass nach dem Restart elf Runden vor Schluss der Vantage und der GT-R dicht zusammen waren. Doch die Fans wurden eines Schlusszweikampfes beraubt, als der Nissan wegen Überholen unter gelber Flagge eine Zeitstrafe bekam, diese hatte jedoch keine Auswirkung auf das Ergebnis, da die beiden dem Rest des Feldes um mehr als eine Runde enteilt waren.
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