Orechová Potô?: Zweiter Sieg im Hauptrennen für Bartels/Buurmann

Auch mit nur 13 Startern liefert die GT-WM in ihrer letzten Saison spannende Rennen. Nach dem gestrigen Sieg im Qualfikationsrennen konnten Bartels und Buurmann heute ebenfalls gewinnen. Allerdings machte das Vita4One-Team das Rennen durchaus spannend und ließ Münnich noch aufholen.

Auch mit nur 13 Startern liefert die GT-WM in ihrer letzten Saison spannende Rennen. Nach dem gestrigen Sieg im Qualfikationsrennen konnten Bartels und Buurmann heute ebenfalls gewinnen. Allerdings machte das Vita4One-Team das Rennen durchaus spannend und ließ Münnich noch aufholen.

Obwohl von Herstellern und Sponsoren nie wirklich angenommen, bietet die GT-WM immer wieder spannenden Rennsport auf höchstem Niveau. So auch heute, als Michael Bartels bis zur allerletzten Runde um den Sieg kämpfen musste, da ihm zuerst Teamkollege Lauda und in der letzten Runde schließlich Markus Winkelhock im Nacken saß. Trotzdem konnte sich Bartels vorne halten und das Rennen gewinnen.

Spannung auch dahinter, denn nach einer Safety-Car-Phase kurz vor Schluss kamen die besten sechs Fahrzeuge in nur sechs Sekunden über die Linie. Aber nun der Reihe nach.

Enge Startphase

Nach der Formationsrunde gelingt es Yelmer Buurmann, die erste Position zu verteidigen. Die anderen Fahrzeuge nutzen jedoch die breite Start-Ziel-Gerade voll aus und Marc Basseng und ein sehr aggressiver Peter Kox konnten Nikolaus Mayr-Melnhof überholen.

Pech hatte Frédéric Makowiecki im Hexis-McLaren, der von Enzo Ide im Ferrari angetippt wurde und sich in der Folge drehte. Dies beeinträchtigte auch Frank Stippler, der beinahe anhalten musste, um dem McLaren auszuweichen.

Im Verlauf der ersten Runde drehte sich Makowiecki noch ein weiteres Mal, vermutlich war beim ersten Dreher doch mehr beschädigt worden, als gedacht. Er konnte das Fahrzeug zwar noch an die Box bringen, das Rennen war für ihn jedoch zu Ende.

In Runde zwei holte sich Mayr-Melnhof dann wenigstens Rang drei wieder von Kox zurück, der in dieser Runde noch bis auf Rang sechs zurück fiel, da auch Toni Villander und Stéphane Ortelli noch vorbeikamen.

Stark zeigte sich auch Andreas Zuber im Ford GT, der in dieser Phase des Rennens einer der schnellsten überhaupt war und sich bis auf Rang sieben nach vorne kämpfte. Auch Kox ließ sich von Vilander nie ganz abhängen und kämpfte.

Ein rabenschwarzes Wochenende erlebte hingegen Teamkollege Alber von Thurn und Taxis. Der deutsche musste nach seinem schweren Unfall im Qualifying das Rennen heute bereits nach fünf Runden aufgeben. Das bedeutete auch, dass Lokalmatador Štefan Rosina heute gar keine Chance bekam, sein Talent zu zeigen.

Während sich Yelmer Buurmann ganz vorne auf insgesamt sechs Sekunden absetzen konnte, ließen Mayr-Melnhof und Ortelli nicht locker und setzten Basseng weiter unter Druck. In Runde sieben gelang es dann, zuerst Mayr-Melnhof am Mercedes vorbeizukommen, zwei Kurven später folgte ihm dann auch Ortelli, der weiterhin am Heck des BMW kleben bleibt.

Eine Runde später zeigte dann auch Ortellis Teamkollege Stippler, was er kann und überholte Nicky Pastorelli im Mercedes locker. Innerhalb weniger Kurven konnte er sich auch absetzen und so Rang acht erobern.

Ebenfalls in Runde acht erlitt Enzo Ide einen Reifenschaden, möglicherweise als Folge seiner Zusammenstöße zuerst mit Makowiecki und später mit Thurn und Taxis einige Runden zuvor. Er brachte das Auto noch an die Box und bekam einen neuen Vorderreifen, auf der nächsten Runde zeigte sich aber, dass wohl noch mehr beschädigt war und musste das Rennen aufgeben.

Im Kampf um Rang zwei war Marc Basseng nun schon deutlich zurück, während Ortelli immer noch im Heck von Mayr-Melnhofs BMW klebte. Auch dahinter zeigten sich potentielle Kämpfe, denn Toni Villander, Peter Kox und Andreas Zuber fuhren immer noch in enger Formation.

Eine Runde vor dem Öffnen des Boxenstoppfensters musste Zuber jedoch ungeplant an die Box um einen Reifen wechseln zu lassen und auch er musste schließlich aufgeben. Wieder einmal konnte der schnelle Ford seine Pace nicht in Punkte umsetzen. Dadurch kam Frank Stippler auf Rang sieben nach vorne.

Die Boxenstopps

Aus der Spitzengruppe kam Mayr-Melnhof als erster herein, während Ortelli versuchte sich durch einen langen ersten Stint einen Vorteil zu verschaffen und an dem BMW vorbei zu kommen. Dies schien zunächst auch zu klappen, da Mayr-Melnhof Probleme hatte Mathias Lauda schnell genug anzuschnallen.

Gemeinsam mit Mayr-Melnhof kamen auch die beiden Streithähne Villander und Kox in die Boxengasse. Die beiden berührten sich noch am Boxeneingang. Hier aber endete dieser Kampf vorerst, da es bei Kox Auto Probleme gab und der Lamborghini viel Zeit in der Box verlor.

Eine Runde Später kamenn Marc Basseng und Frank Stippler an die Box, die dabei ohne weitere Probleme an Markus Winkelhock und Oliver Jarvis übergaben. Allerdings hatte Mayr-Melnhof wohl einen derartig großen Vorsprung auf Basseng herausgefahren, dass Lauda vor Winkelhock blieb bei diesem Stopp.

In der Runde danach kam schließlich der Führende, Yelmer Buurman schließlich an die Box und übergab das Lenkrad an Michael Bartels. Wieder gab es Probleme beim Stopp für Vita4One, aber es reichte am Ende doch, um vor Teamkollege Lauda wieder auf die Strecke zu kommen, wenn auch nun mit deutlich weniger Vorsprung.

Kurz vor Ende des Boxenstoppfensters kam dann auch Ortelli an die Box und übergab das Steuer an Laurens Vanthoor. Dabei kam es wohl zu einer kleinen Unregelmäßigkeit beim Stopp, sodass dem Team später noch eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt wurde. Es zeigte sich aber auch, dass die Taktik auf alten Reifen lange draußen zu bleiben, heute die falsche war. In der langen Zeit, die Ortelli draußen geblieben war, hatten sich am Ende Lauda und Winkelhock mit neuen Reifen so nahe wieder herangearbeitet, dass beide nach dem Boxenstopp vor Vanthoor lagen.

Spannung bis zum Schluss

Nach den Boxenstopps gab es also zunächst eine Doppelführung für die beiden Vita4One-BMW mit Bartels vor Lauda, dahinter dann Winkelhock im Münnich-Mercedes und mit kleinem Abstand Vanthoor im WRT-Audi. Diese vier Fahrzeuge lagen nun innerhalb von sechs Sekunden.

Auch weiter hinten war es immer noch spannend, so hatte Oliver Jarvis zwar einen größeren Rückstand auf Filip Salaquarda im AF-Corse-Ferrari, hatte aber freie Fahrt und brachte seinen Audi immer näher an den Ferrari heran. Er holte dabei zwischen zweieinhalb und drei Sekunden pro Runde auf.

Auch Vanthoor hatte noch nicht aufgegeben und war zeitweise der schnellste in der Spitzengruppe. In einer Runde nahm er dabei Bartels 1,1 und Winkelhock immerhin noch 0,7 Sekunden ab, sodass die vier bis auf 3,6 Sekunden zusammenrückten.

14 Minuten vor Schluss gelang es dann, nach einer Runde sehenswerten Kampfes Oliver Jarvis sich an Salaquarda vorbeizudrücken. In der Folge setzte er sich dann schnell ab und versuchte nun auf Rang fünf, den Vorsprung der Spitze bei freier Fahrt zu verringern.

Vorne klebte Vanthoor nun am Heck von Winkelhock, der deshalb etwas von Lauda ablassen musste, dann aber wurde die Durchfahrtsstrafe für Vanthoor verkündet, der jedoch noch eine weitere Runde fährt. Eine gute Entscheidung, wie sich zeigte.

Infolgedessen kam Álvaro Parente mit seinem McLaren zu weit nach außen nach der Reifenschikane und verlor Teile des Hecks seines Fahrzeugs. Dies führte zu einer Safety-Car-Phase, von der nun vor allem die WRT-Audi profitierten. Jarvis lag nun auf Rang vier, direkt hinter dem Mercedes von Winkelhock und auch Vanthoor verlor nur einen Platz mit seiner Durchfahrtsstrafe und lag direkt hinter seinem Teamkollegen.

Nach zwei Runden hinter dem Safety-Car, welches jedoch sehr früh herauskam und deshalb erst kurz vor Ende der zweiten Runde von den Führenden eingeholt wurde, kam es zu einer letzten Runde unter Grün. Winkelhock erwischte dabei den Neustart am besten und drückte sich in Kurve eins an Lauda vorbei und kämpfte mit Bartels um den Sieg, kam aber letzten Endes nicht vorbei. Auch Vanthoor griff seinen Teamkollegen noch einmal an, konnte am Ende aber doch nicht ausrichten.

Fahrer sauer

Die beiden Vita4One-Fahrer waren aber beide nicht glücklich, mit der Entscheidung der Rennleitung das Rennen so zu beenden. So gab Bartels am Ende im Interview zu Protokoll, dass seiner Meinung nach noch zu viel Dreck auf der Strecke lag, als diese wieder freigegeben wurde und Lauda sagte er hätte nicht gesehen, dass das Safetycar schon wieder abbiegen solle und darum den Neustart verpasst.

Auch Oliver Jarvis schien auf den Neustart nicht vorbereitet und war als das Safety-Car abbog relativ weit von Winkelhock entfernt.

Die Wertungen

Mit dem zweiten Saisonsieg konnten Bartels und Buurman ihre Tabellenführung in der Fahrerwertung nun bis auf 15 Punkte ausbauen. Somit könnten die beiden in Moskau Anfang September schon die Meisterschaft klarmachen.

Ein ähnliches Bild bietet sich für Münnich in der Teamwertung, die zwar heute gegen Vita4One Federn lassen mussten aber trotzdem weiter überlegen führen.

 


Kommentare

Schreibe einen Kommentar