Kremer Racing hat wieder in die Spur gefunden. Wolfgang Kaufmann, Dieter Schornstein und Florian Fricke gewannen beim Sechs-Stunden-Rennen die SP7-Division. Lediglich eine Kollision gefährdete kurzweilig den Klassensieg, doch eine taktische Finesse manövrierte das Trio wieder auf Erfolgskurs.
Der Kremer-Rennstall hat seine Durstrecke überwunden. Am Ende eines ereignisreichen Sechs-Stunden-Rennens auf der Nürburgring-Nordschleife feierte die Kölner Traditionsmannschaft wieder einen Klassensieg in der SP7-Wertung. Dabei leistete Wolfgang Kaufmann einen maßgeblichen Beitrag zu diesem Erfolg. Der „Piranha“ legte zunächst den Grundstein in der Anfangsphase des siebenten VLN-Wertungslaufes und wendete die Partie nach einem technischen Zwischenfall wieder.
Während der Qualifikation zeichnete sich bereits eine offensive Herangehensweise der Kremer-Truppe ab. Denn die Rheinländer gaben ihre gewöhnlich Zurückhaltung bei der Zeitenjagd auf und platzierten ihren Porsche-Neunelfer auf Klassenrang zwei. Kaufmann knüpfte im Rennen erwartungsgemäß an den Auftritt im Zeittraining an und blies in der Startphase unverzüglich zum Angriff. Binnen sieben Umrundungen eroberte der Gran-Turismo-Routinier die Führung.
Strategischer Kunstgriff nach Kollision
Im Anschluss an seine Schicht übergab Kaufmann das Staffelholz an seinen Kumpanen Dieter Schornstein, welcher seine Führungsrolle behauptete. Doch die Fahrt wurde jäh unterbrochen. Unmittelbar vor dem Boxenstopp kollidierte Schornstein auf der Nordschleife mit einem Kontrahenten, wodurch der Porsche-Renner mit der Leitplanke auf Tuchfühlung ging. Der Kremer-Schützling humpelte mit zerstörter Felge und verstellter Achskinematik zu seinen Mechanikern.
Fortan wechselten sich Kaufmann und Florian Fricke am Steuer des Kremer-Rennfahrzeuges ab. In der finalen Phase des Rennens spitze sich ein Duell mit dem Manthey-Porsche-Quartett Frank Kräling, Marco Schelp, Klaus Bachler und Michael Christensen zu. Kaufmann machte mit Siebenmeilenstiefeln Boden gut, sodass eine halbe Stunde vor dem Fallen der Zielflagge der Rückstand lediglich 30 Sekunden betrug.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Taktiker an der Kremer-Box gefragt. Unter der Prämisse, der rivalisierte Manthey-Porsche müsste nochmals Sprit nachtanken, erteilten die Strategen Kaufmann die Anordnung, zügig, aber benzinsparend zu fahren. Das Kalkül ging auf. Zudem demonstrierte Kaufmann, auf seiner letzten Runde, seine Fertigkeiten unter schwierigen Bedingungen. Denn zum Schluss des Rennens setzte punktuell an einigen Passagen ein leichter Schauer ein.
Wichtiger Erfolg nach Brand im letzten Rennen
„Wenn es bei den längsten Rennen der Saison darauf ankommt, sind wir da“, jauchzte Kremer-Chef Eberhard A. Baunach. „Mit unseren wichtigsten Partnern Yokohama und Bilstein haben wir nach dem Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen jetzt auch den Sieg in der SP7 beim wichtigsten VLN-Lauf nach sechs Stunden erreicht.“
Besondere Anerkennung gebührt dem Erfolg der Kremer-Equipe angesichts der Kapriolen beim vorherigen VLN-Rennen. Es waren nicht einmal mehr drei Umläufe zu absolvieren, als der Porsche 911 GT3 997 KR, an sechster Stelle im Gesamtklassement liegend, in Flammen aufging. Dennoch glückt es den ausgebufften Kremer-Technikern das Arbeitsgerät innerhalb kürzester Zeit wieder zu reparieren.
Nichtsdestoweniger erinnert Baunach: „Doch gefeiert wird später, denn schon am nächsten Wochenende folgt ein weiterer Großeinsatz: beim AvD Oldtimer Grand Prix sind wir mit eigenen, aber auch diversen Kundenautos vor Ort und sind ja auch Namensgeber beim sehr beliebten Revival deutsche Rennsportmeisterschaft. Die Fans dürfen sich schon jetzt auf einen neu aufgebauten Porsche 911 RSR freuen, eine Wiederauferstehung des legendären Samson-Porsche im typischen dunkelblau.“
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