Nach einer furiosen Anfangsphase haben die Profis ihre Positionen bezogen. Zwei BMW führen vor zwei Audis. Dahinter gibt es spannende und unterhaltsame Positionskämpfe. Erste Dramen bedeuten das Ende der Hoffnungen für einige der Protagonisten.
Maxime Martin führt nach zwei Stunden die 24 Stunden von Spa souverän an. Sein Markenkollege Frank Kechele vom Team Vita4One gibt dem Belgier aber keinen Grund, sich zurückzulehnen und hält Sichtkontakt. Dahinter haben sich Chrisopher Mies und Frank Stippler in ihren Audis positioniert. Beide waren nicht optimal in das Rennen gestartet und mussten sich zunächst ihren Weg durch das Feld bahnen.
Das Rennen wurde pünktlich um 16 Uhr unter komplett trockenen Bedingungen auf der alten Start-und-Ziel-Geraden gestartet. In der Eau Rouge quetschte sich der Marc-VDS-Startfahrer Martin am Polesetter Kechele im Vita4One-BMW vorbei und trat die Flucht nach vorne an. Während Kechele dem schnellen Belgier auf den Fersen bleiben konnte, bildete sich hinter den beiden BMW eine Lücke zu den Verfolgern.
Dahinter sorgten Álvaro Parente und Nico Verdonck für die erste Überraschung des Rennens. Die beiden McLaren-Kutscher aus der Pro-Am-Klasse holten sich beim Start die Ränge drei und vier und hielten sich dort wacker. Dahinter bildete sich zunächst ein Dreikampf zwischen Peter Kox im Reiter-Lambo, Uwe Alzen im Haribo-Porsche und Maxime Soulet im ProSpeed-Elfer. Alle drei gehören ebenfalls zur Pro-Am.
Nach einigen Runden, in denen sich Alzen der Angriffe von Spa-Spezi Soulet erwehren musste, wurde es dem Betzdorfer zu bunt und er schnappte sich Kox in der zehnten Runde. Kurz darauf gelang dies auch Soulet und an der Spitze hieß es je zweimal BMW vor McLaren und Porsche. Hinter Kox im Lamborghini auf Sieben zeigte Bernd Schneider im Mercedes SLS der britischen Jones-Brüder, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört.
Erste Rückschläge
Indes gab es die ersten Dramen. Jeroen Bleekemolens Black-Falcon-Flügeltürer musste nach elf Runden zum ersten Mal in die Garage geschoben werden. Die Truppe kämpfte schon die ganze Woche mit Getriebeproblemen. Nachdem man hoffte, diese für das Rennen gelöst zu haben, wurde man früh eines Besseren belehrt, und ein sichtlich enttäuschter Bleekemolen sagte im Interview, dass dies natürlich das Ende der Podiumshoffnungen des Teams sei.
Koen Wouters hatte einen Ausflug ins Kiesbett bei Stavelot nach einem Kontakt mit einem BMW und André Lotterer wurde bei der Einfahrt in die Boxengasse von Adam Christodoulou im McLaren abgeschossen, als dieser im letzen Moment beschloss, ebenfalls in die Boxengasse abzubiegen. Der Schwesterwagen des führenden Martin musste mit einem gebrochenen Gaspedal in die Garage.
Nach einer guten Stunde eröffnete Kechele den Reigen der Boxenstopps und das Klassement wurde naturgemäß durchgewürfelt. Nachdem alle Protagonisten ihren ersten Stopp absolviert hatten, gab es an der Spitze ein BMW-Führungstrio. Hinter die Bayern von Marc VDS und Vita4One hatte sich klammheimlich Stéphane Lemeret im DB-Motorsport-Z4 gemogelt.
Spannende Positionskämpfe
Christopher Mies und Edward Sandström hielten zunächst auf den Rängen vier und fünf die Audi-Fahnen hoch und Mies schnappte sich in der Folge Lémeret und brachte den WRT-Audi auf Podiumskurs. Spa-Routinier Eric van de Poele kämpfte im Boutsen-Gineon-McLaren Sandtröm nieder und kurz darauf musste sich der Audi-Pilot auch noch Uwe Alzen im Gummibären-Elfer geschlagen geben, der gerade im Verkehr seine Ausnahmeklasse zeigt. Das war natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss und diese Dreiergruppe sorgte noch für kurzweilige Unterhaltung.
Von hinten mogelte sich Frank Stippler im Phönix-Audi durch die Kampfhähne und nachdem er auch Sandström aufgeschnupft hatte, fuhren gegen Ende der zweiten Rennstunde drei BMW und drei Audi in den Topsechs. Doch in der Zwischenzeit zogen Wolken über den Ardennen auf und die Wetterfrösche sagten die ersten Regenschauer für kurz nach 18 Uhr voraus.
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