Auf der Starterliste für den Wertungslauf der Sportwagen-WM in Silverstone werden aktuell 37 Fahrzeuge geführt. Planmäßig schickt Audi lediglich zwei Prototypen ins Rennen. Pescarolo muss dagegen beide Boliden zurückziehen. Überdies lockt die britische Saisonrunde etliche Akteure aus dem Vereinigten Königreich.
Rund fünf Wochen vor dem vierten Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Silverstone hat der Veranstalter die vorläufige Starterliste veröffentlicht. Obwohl die Teilnehmerliste im Vergleich zum Wertungslauf in Spa-Francorchamps marginal geschrumpft ist, wurden nichtsdestotrotz 37 Fahrzeuge für den sechsstündigen Wettbewerb in der Grafschaft Northamptonshire gemeldet.
Einen enormen Zuwachs verzeichnet das LMP2-Lager, welches mit 16 Prototypen außerdem die meisten Garagen im englischen Fahrerlager beansprucht. Die LMP1-Königsklasse präsentiert sich dagegen vergleichsweise dezimiert. Aufgrund des Wegfalls der Pescarolo- und Oak-Meldungen treten im „Home of British Motor Racing“ bloß sieben Renner an. Die GT-Kategorien zählen in Summe 14 Vehikel.
„Die Sechs Stunden von Silverstone sind eine wichtige Veranstaltung im Kalender der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft“, räumt ACO-Präsident Pierre Fillon ein. „Schließlich ist Motorsport ein starker und vitaler Teil der sportlichen Traditionen in Großbritannien. Ich freue mich wirklich sehr, 37 Meldungen für das Rennen verbuchen zu können, insbesondere angesichts des Teilnehmerschwunds in anderen Meisterschaften.“
Audi mit nur zwei Fahrzeugen, Pescarolo vor dem Aus
Dennoch rüstet Audi anlässlich des Inseltrips ab. Anstelle des Vier-Wagen-Gespanns schickt der bayrische Konstrukteur – wie geplant – lediglich einen Hybrid-Renner und einen konventionellen Selbstzünder ins Rennen. Das Nummer-eins-Fahrzeug teilen sich routinemäßig André Lotterer, Marcel Fässler und Benoît Tréluyer. Die Besatzung des Dieselboliden formiert sich nur aus Tom Kristensen und Allan McNish, da der Italiener Rinaldo Capello den Rennfahrerhelm an den Nagel gehängt hat. Überdies ist Toyota in Silverstone wieder mit von der Partie. Am Volant wechseln sich Alexander Wurz, Nicolas Lapierre und Kazuki Nakajma ab.
„Im Juni haben wir in Le Mans die neuen 2014-Regularien veröffentlicht, welche fortan eine zentrale Rolle im Langstreckensport spielen werden“, fügt Fillon hinzu. „Dabei liegt der Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien und der Verknüpfung des Langstreckensports mit den Entwicklungen innovativer Technologien für den Straßengebrauch. Besagte neue Technologien finden sich in Form von zwei Hybridfahrzeugen von Audi und Toyota in der Startaufstellung wieder.“
Um die Trophäe der Privatiers duellieren sich hingegen einzig die Rebellion-Mannschaft, Strakka Racing und JR Motorsport. Die Eichen werden nämlich auf der Nennliste vermisst, während die Pescarolo-Equipe offensichtlich abermals in finanzielle Schieflage geraten ist. Einziger Hoffnungsschimmer des Ensembles rund um Le-Mans-Ikone Henri Pescarolo ist die Meisterschaftsrunde am Fuße des Berges Fuji, dem Heimspiel des Partners von Fahrzeugbauer Dome.
Zahlreiche Gaststarter aus Großbritannien und Irland
Der LMP2-Sektor begrüßt beim vierten Halt nicht weniger als sieben Gaststarter. Beispielsweise nutzt der britische Konstrukteur Lotus sein Heimspiel, um einen zweiten Renner in Silverstone an den Start zu bringen. Obendrein wurde der ehemalige Formel-1-Pilot Vitantonio Liuzzi engagiert, welcher sich das Steuer mit dem angelsächsischen Duo Kevin Weeda und James Rossiter teilt.
Die Landsmänner von Greaves Motorsport setzen ebenfalls ein zweites Fahrzeug ein. Lucas Ordoñez steuert gemeinsam mit Martin und Alex Brundle einen zweiten Zytek-Renner. Darüber hinaus hospitieren die irischen Rennställe Status Grand Prix und Murphy Prototypes beim WM-Rennen im Nachbarland. Komplettiert wird die Gästerunde bei den kleinen Prototypen von Jota, Signatech und einem zweiten Pescarolo-Flitzer von Oak Racing.
Aston Martin mit Drei-Wagen-Gespann in der GT-Riege
Die Profiwertung der Grande-Tourisme-Klasse bleibt unterdessen unverändert. In der Amateurliga ergänzt die Aston-Martin-Werksmannschaft ihren Fuhrpark wiederum um einen weiteren Vantage-Brummer. Damit umfasst das Aston-Martin-Aufgebot insgesamt drei Boliden. Allerdings sind noch zwei Plätze im Cockpit vakant, denn wer nebst Andrew Howard am Lenkrad hantiert, ist bis dato offen.
„Die Sechs Stunden von Silverstone sind die Finalrunde in Europa, und ich bin erfreut, ein noch größeres Starterfeld als in Sebring und Spa-Francorchamps (Anm. d. Red.: abzüglich der ELMS-Gaststarter) verkünden zu können“, kommentiert Gérard Neveu, Geschäftsführer der Sportwagen-WM. „Britischen Herstellern kam in den letzten Jahren schon immer eine relevante Rolle im Langstreckensport zu – mit Aston Martin, Lotus, Morgan, Lola und Zytek sind zahlreiche im Fahrerlager von Silverstone vertreten.“
„Wir haben nicht weniger als sechs britische Rennställe und 16 Fahrer, die am 26. August von den Anhängern bejubelt werden können“, fährt Neveu fort. „Darunter auch Allan McNish, der sich derzeit anschickt, am Ende der Saison seinem Lebenslauf den Fahrertitel der FIA-Langstrecken-WM hinzuzufügen. Die Sechs Stunden von Silverstone werden ein großartiges Familienspektakel – mit dem Spirit von Le Mans in allen Ecken des Fahrerlagers und des Zuschauerbereiches.“
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