GT3-EM an der Algarve: Siege für Heico und Leipert

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Mercedes und das Heico-Team zeigten in der GT3-EM am vergangenen Wochenende eine beeindruckende Leistung, welche jedoch nur zum Teil belohnt wurde. Dafür eroberte das Rhino’s-Leipert-Team den ersten Saisonsieg.

Vom ersten freien Training bis zum Boxenstopp des zweiten Rennens schienen die beiden Heico-Mercedes das Wochenende an der Algarve nach Belieben zu dominieren. Dann aber schlich sich doch noch die Defekthexe ein. Der Nutznießer dabei war der Rhino’s-Leipert-Lamborghini, der schon bis dahin ein tolles Wochenende mit konstant starken Leistungen gezeigt hatte und auch ohne die Probleme bei Heico ein Wort um den Sieg im zweiten Rennen mitgeredet hätte.

Freies Training: Mercedes dominiert

Das Duo der Meisterschaftsführenden Maximilian Buhk und Dominik Baumann vom Heico-Gravity-Charouz-Team erwischte bereits am Freitag einen Traumstart ins Wochenende. Die beiden Mercedes Piloten übernahmen in beiden Trainings am Freitag die Spitzenposition. Bei sonnigen und warmen 26 Grad Celcius setzten sie sich gegen die Konkurrenz durch, auch wenn eine kräftige Brise am späten Nachmittag den Job nicht leichter machte.

Knapp zwei Zehntel dahinter platzierten sich am Freitag Hari Proczyk und David Mengesdorf im Rhino’s-Leipert-Motorsport-Lamborghini-Gallardo mit der Startnummer elf. Dabei waren sie zu Beginn der Nachmittagssession noch zwei Sekunden hinter den Top-Zeiten gelegen, konnten dann aber durch eine Setup-Änderung in letzter Sekunde noch nach vorne kommen.

Auf Rang drei lag im Training dann der zweite Heico-Mercedes, gefolgt von einem der AF-Corse-Ferrari. Die Lokalmatadore von Novadriver, Ni Amorim und Cesar Campanico konnten ihren Audi R8 LMS immerhin bis auf Rang sechs nach vorne fahren.

Qualifying: Immer noch Mercedes

Das Qualifying wurde dann klar von den beiden Heico-Mercedes dominiert. Sowohl Maximilian Buhk als auch Dominik Baumann schafften es in ihrem Qualifying jeweils die Nummer eins auf die Poleposition zu setzten, während ihre Teamkollegen Max Nilsson und Mika Vähämäki ihre Nummer zwei auf dieser Position parkten.

Die dritten Ränge gingen für das erste Rennen an den Lamborghini von David Mengesdorf, der damit die gute Trainingspace bestätigte und für das zweite Rennen an den Sainteloc-Audi von Gregory Guilvert. Das Sainteloc-Team, welches sonst mit zwei Fahrzeugen unterwegs war musste an diesem Wochenende auf ein Fahrzeug verzichten, da dieses in der Woche zuvor beim Lauf zur Blancpain Endurance Serie beschädigt worden war.

Rennen eins: Heico macht weiter

Auch das erste Rennen wurde von Buhk und Baumann klar dominiert. Die beiden gewannen das Rennen mit einem klaren Start-Ziel-Sieg. Startfahrer Buhk schaffte es dabei bis zum Boxenstopp eine derart große Lücke herauszufahren, dass Baumann trotz der 15 Sekunden die die beiden als Sieger des letzten Rennens länger an der Box bleiben mussten mit neun Sekunden Vorsprung wieder auf die Strecke kam. Baumann ließ dann nichts mehr anbrennen, verwaltete den Vorsprung klug und brachte den Sieg mit elf Sekunden Vorsprung nach Hause.

Rang zwei ging an den Mercedes mit der Startnummer zwei. Dieser zeigte dabei eine imposante Aufholjagd, nachdem er in der ersten Runde von Gaetano Ardagna Perez im AF-Corse-Ferrari umgedreht worden war. Ardagna-Perez bekam dafür eine Durchfahrtsstrafe. Der Mercedes kämpfte sich jedoch vom letzten Platz nach vorne und war als Nilsson das Auto an Vähämäki übergab bereits Vierter. Auch Vähämäki machte mit den Gegnern kurzen Prozess und schenkte seinem Team damit einen Doppelsieg.

Rang drei ging an das Lamborghini-Duo Mengesdorf/Proczyk. Die beiden waren mit diesem Ergebnis trotz allem zufrieden, da sie der überwältigenden Pace des Mercedes schlicht nichts entgegenzusetzen hatten.

Die Lokalmatadore von Novadriver kamen schlussendlich auf Rang fünf ins Ziel, nachdem sie die letzten Runden mit dem Ferrari von Stephano Gai gekämpft hatten, am Ende aber um drei Zehntelsekunden unterlagen.

Rennen zwei: Lamborghini schlägt zurück

War das Glück den Mercedes bis dahin hold gewesen, so änderte sich alles im zweiten Rennen am Sonntag. So kam Baumann zwar mit elf Sekunden Vorsprung auf Proczyk an die Box, Probleme mit der Batterie und die zusätzlichen 15 Sekunden Pflichtstandzeit führten jedoch dazu, dass der Mercedes mit 37 Sekunden Rückstand auf Rang zehn die Box wieder verließ. Immerhin gelang es noch, auf Rang fünf nach vorne zu fahren und die Meisterschaftsführung zu verteidigen.

Auch der zweite Mercedes hatte Pech, nachdem er, auf Rang vier liegend, sieben Minuten vor Schluss einen Reifenschaden erlitt und der folgende Dreher sowie der zusätzliche Boxenstopp jede Hoffnung auf ein Top-Ergebnis zunichte machten. So reichte es am Ende nur zu Rang zehn.

Davon profitieren konnten David Mengesdorf und Hari Proczyk, die bereits am Anfang kurz die Spitze übernehmen konnten. In einem harten Rennen auf nachlassenden Reifen fuhren die beiden am Ende ihren ersten Saisonsieg nach Hause und eroberten damit Rang drei in der Meisterschaft.

Für Freude auf den Rängen sorgte Novadriver. Die beiden portugiesischen Audi-Piloten Ni Amorim und Cesar Campanico gelang es mit Rang zwei dem Heimpublikum immerhin einen Podiumsplatz zu schenken. Nachdem ihnen beim letzten Rennwochenende bereits ein dritter Platz gelungen war, hoffen die beiden nun für das nächste Renne auf den ersten Sieg.

Rang drei ging an das AF-Corse-Duo Ardagna Perez/Ciro. Die beiden konnten mit diesem Ergebnis ihren dritten Rang in der Meisterschaft verteidigen.

Die GT3-EM macht nun eine lange Sommerpause bis zum Rennen in Moskau am 16. September, welches aber noch nicht endgültig bestätigt wurde.