BMW in der ALMS: 2013 mit einem Z4?

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In einem Interview mit den Kollegen von Speed.com verriet der BMW-Motorsportchef Jens Marquardt, dass es möglich wäre, den BMW M3 in der ALMS durch einen Z4, der auf der GT3-Variante aufbaut, zu ersetzen.

Obwohl der derzeit vom Team Rahal Letterman Lanigan eingesetzte BMW M3 in der ALMS sehr erfolgreich ist, denkt die Motorsport-Abteilung der Münchener darüber nach, das zweimalige Siegerfahrzeug (2010 und 2011) durch einen neuen Wagen für die nächste Saison zu ersetzen.

„In diesem Jahr war es für das Team und die Fahrer sehr schwer, hundert Prozent und manchmal mehr aus dem zu holen, was da war“, analysierte Jens Marquardt die begonnene Saison. „Was auch immer wir in den M3 gesteckt haben, es kam nicht so viel zurück.“

Für die GT3-Szene hat BMW mit dem Z4 ein sehr konkurrenzfähiges und damit auch erfolgreiches Auto in der Produktpalette. Daher ist es für den Motorsportdirektor des bayrischen Traditionsherstellers nur logisch diesen auch in die GTE zu bringen: „Ich denke wir können, mit dem was wir erreicht haben, sehr zufrieden sein. Ich denke auch, das ist nun eine logische Entwicklung, und es könnte die Lösung sein. Wir müssen es nur in Gang bringen.“

Um den Z4 den Homologationsbedingungen sowohl des ACO als auch der FIA entsprechend zu gestalten, müssen einige Änderungen vorgenommen werden: „Die Basis wird der GT3 sein. Wir müssen nur sehen, in welchen Bereichen wir das Fahrzeug anpassen müssen“, fuhr Marquardt fort.

Überarbeiteter Motor im GTE-Z4

Das Herzstück des Wagens wird ganz sicher noch einmal die Ingenieure in München beschäftigen: der Motor. Der GT3-Z4 ist mit einer V8-Maschine ausgestattet, obwohl für die Straßenversion nur Vier- und Sechs-Zylinder-Motoren angeboten werden. Im Gegensatz zu den von der SRO definierten GT3-Regeln, muss nach dem ACO-Reglement derselbe Motor im Rennwagen verbaut sein, den es auch in der Serienvariante des Autos gibt.

Allerdings gibt es, wie in anderen Serien auch, von den Le-Mans-Regularien Ausnahmen. Die jüngste stellt die neue SRT Viper GTS-R dar, die mit ihrem 8,0-Liter-Aggregat ganz klar die Obergrenze von 5,5 Litern Hubraum überschreitet. „Wir müssen mit den Regelmachern eine erschwingliche Lösung aushandeln. Sicher, wir können das nicht zu jedem Preis machen. Unsere derzeitige Situation erlaubt keine großen Sprünge“, so Marquardt weiter.

Kommt der Z4 auch nach Le Mans?

Obwohl der Fokus der BMW-Motorsportabteilung in Europa klar auf der DTM liegt, ist es für den Direktor der sportlichsten der Bereiche des bayrischen Konstrukteurs klar eine vorteilhafte Situation einen GTE im Fuhrpark zu haben. Deshalb gibt es Überlegungen den Wagen in verschiedene Le-Mans-Serien zu schicken, oder ihn an Kundenteams weiterzureichen.

Dazu sagte der Nachfolger von Dr. Mario Theissen: „Die gute Sache am ACO in dieser Hinsicht ist, dass man, wenn man einen Wagen homologiert hat, ihn in der ALMS einsetzen kann. Und du kannst, auch, wenn das jetzt noch nichts heißen soll, damit auch nach Le Mans, in die WEC oder in die Asian Le Mans Series.“

Zwar hat BMW noch keinen genauen Homologationstermin angegeben, aber es wird der Oktober angepeilt, wenn die Münchener üblicherweise ihr Motorsportprogramm für die kommende Saison bekanntgeben. Wird dort grünes Licht für den Z4 gegeben, ist es so gut wie sicher, dass der zweifache Titelträger – das BMW Team RLL – sein Engagement in der ALMS fortsetzen wird.