Algarve: Erster GT-WM-Sieg für Mercedes

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Marc Basseng und Markus Winkelhock fuhren im Qualifikationsrennen in Portugal zu einem letztlich ungefährdeten Sieg. Es war der erste für Münnich Motorsport und Mercedes im Jahr 2012. Bartels/Buurman wurden starke zweite, Stippler/Jarvis retteten den dritten Platz ins Ziel.

Bei der Pressekonferenz hatten sich Marc Basseng und Markus Winkelhock bescheiden gegeben. „Wir sind glücklich, wenn wir den dritten Platz auch im Qualifikationsrennen holen“, sagte der rennfahrende Teammanager Basseng. Doch sie schafften den Sprung nach ganz vorn: Der erste Sieg für Mercedes, auf den das in der Meisterschaft führende Münnich-Motorsport-Team so lange hatte warten müssen. 

Nach einem relativ disziplinierten Start, konnte Winkelhock in der vierten Runde Francesco Castellacci im zweitplatzierten AF-Corse-Ferrari überholen. Gemeinsam mit dem Schwesterfahrzeug von Thomas Jäger machte Winkelhock nun Druck auf den führenden Ferrai 458 Italia von Filip Salaquarda. Als Peter Kox von Álvaro Parente in der elften Runde ins Kiesbett von Kurve drei befördert wurde, kam das Safety-Car auf die Strecke, da der Reiter-Lamborghini mit defekter Lenkung geborgen werden musste.

Das Ende der Safety-Car-Phase und das Boxenstoppfenster überschnitten einander in der 25. Rennminute knapp, sodass einige Teams die Gelegenheit eines frühen Fahrerwechsels nutzten. Als alle Fahrzeuge gestoppt hatten, lag der Mercedes SLS AMG GT3 mit Marc Basseng am Steuer in Führung und gab sie bis zum Rennende nicht mehr ab.

Safety-Car-Phase sorgt für Überraschungen durch BMW und McLaren

Zu den Verlieren des Rennens gehörten beide Ferrari. Gleichzeitig kamen der führende Salaquarda und der auf Platz vier zurückgefallene Castellacci bei erster Gelegenheit nach Abbiegen des Safety-Cars an die Box. Doch miserable Boxenstopps der AF-Corse-Mannschaft warfen beide Fahrzeuge weit zurück. Toni Vilander verschaffte sich mit der besten Rennrunde lediglich etwas Genugtuung. Die Plätze elf und zwölf für das morgige Rennen sind nicht sonderlich verheißungsvoll, Punkte dürften aber möglich sein, da die Ferrari über die nötige Schnelligkeit verfügen.

Vita4One hingegen profitierte nachhaltig von der Safety-Car-Phase, da die beiden weit von hinten gestarteten Fahrzeuge so wieder Anschluss an die Spitze fanden. Nach den Boxenstopps befanden sich die beiden Z4 GT3 auch dank hervorragender Arbeit des in Olpe beheimateten Teams auf den Plätzen drei und vier.

Yelmer Buurman überholte zunächst problemlos Mathias Lauda und machte sich auf die Verfolgung von Frank Stippler im WRT-Audi, den er in vier Runden später in der 25. Runde überholen konnte. Zehn Sekunden Abstand auf den führenden Basseng waren bei noch 13 zu fahrenden Minuten allerdings nicht mehr zu einzuholen. Nikolaus Mayr-Melnhof und Mathias Lauda beendeten das Rennen auf einem soliden fünften Platz.

Nach einer schlechten Qualifikation konnte Hexis Racing sich steigern: Álvaro Parente blieb lange auf der Strecke und sammelte auf diese Weise Führungsrunden vor heimischem Publikum, während Grégoire Demoustier den McLaren auf dem achten Rang ins Ziel brachte. Eine beachtliche Leistung zeigte wieder einmal Frédéric Makowiecki, der nach den Boxenstopps seinen britischen Sportwagen von Stef Dusseldorp übernahm und am Ende vierter wurde: knapp hinter dem drittplatzierten WRT-Audi von Stippler/Jarvis.

Nicky Pastorelli und Thomas Jäger erwarben durch den sechsten Platz noch den letzten Punkt des Qualifikationsrennens. Reiter Engineering hingegen hatte einen sehr schlechten Samstag: Štefan Rosina und Albert von Thurn und Taxis verloren durch einen geplätteten Reifen zu Beginn des Rennens eine Runde und wurden Vorletzte. Von ganz hinten in das Hauptrennen starten müssen Darryl O’Young und Peter Kox, nachdem ihr Gallardo LP600+ mit Lenkungsdefekt ausgefallen war.

Das Hauptrennen der GT-Weltmeisterschaft wird um 15.15 Uhr MESZ gestartet und per Stream online übertragen.