Die Sommerferien machen sich auch in der VLN-Langstreckenmeisterschaft bemerkbar. Für das 52. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen am kommenden Samstag haben sich bislang erst 149 Teams gemeldet. Das ist Saison-Minusrekord für die populäre Serie.
Wenn es am Samstag beim fünften Lauf zur VLN 2012 Halbzeit heißt, haben die Protagonisten vergleichsweise viel Platz auf ihrer Spielwiese, der Nürburgring-Nordschleife. Weniger als 150 Teilnehmer sind ungewöhnlich wenig für Europas populärste Breitensportserie. Es gibt aber dennoch keinen Grund zur Panik. Natürlich sind auch in der VLN in allen Klassen Familienväter am Start und der Ferienstart in neun Bundesländern fordert seinen Tribut. Dennoch ist das Feld derart gut gefüllt, dass mit unterhaltsamem Sport gerechnet werden kann.
Die Top-Klasse SP9 ist sogar mit zwölf Teilnehmern verhältnismäßig gut besetzt. Durch den Einsatz des Schubert-BMW-Z4 gibt es sogar einen Anstieg bei der Markenvielfalt in der Klasse. GT3-Fahrzeuge von sechs unterschiedlichen Herstellern werden das Rennen unter die Räder nehmen. Phönix kommt wieder mit zwei Audi-R8-Boliden. Am Steuer dreht diesmal die junge Truppe mit Christopher Haase und Christopher Mies im einen, sowie Luca Ludwig und Christer Jöns im anderen Wagen.
Rowe Racing wird mit zwei Mercedes-Flügeltürern alles versuchen, den zweiten Platz vom letzten Lauf noch zu verbessern. Vor allem die Nummer sieben mit Jan Seyffarth und Alexander Roloff dürfte für den Platz ganz oben auf dem Treppchen in Frage kommen. Da dürfte freilich nicht nur die Manthey-Truppe etwas dagegen haben. Die Meuspather Erfolgstruppe kommt mit dem in dieser Saison schon zweimal erfolgreichen Duo Marc Lieb, Jochen Krumbach in die SP9. Der Wochenspiegel-Porsche der Mannschaft geht diesmal wieder in der SP7-Konfiguration an den Start.
Fortsetzung einer Familientradition bei Kremer
Die Special-Klasse bis vier Liter Hubraum ist diesmal wieder eine reine Porsche-Division. Neben vielen Cup-Versionen der Zuffenhausener und dem „dicken“ Wochenspiegel-Porsche lohnt sich hier besonders ein Blick auf den Porsche aus dem Hause Kremer Racing. Der Traditionsrennstall holte beim letzten Lauf mit Wolfgang Kaufmann und Dieter Schornstein den ersten Klassensieg der „Neuzeit“ für den Kölner Traditionsrennstall. Schornstein führte so eine alte Familientradition fort. Der Vater des Aachener Unternehmers war bereits in den siebziger Jahren erfolgreich auf verschiedenen Porsche-Modellen unter anderem in der Deutschen Rennsportmeisterschaft unterwegs.
Beim Team Timbuli Racing gab es eine Personelle Umbesetzung. Nach Differenzen mit dem Eigner des Teams verließ Egon Allgäuer schweren Herzens die Truppe und wird künftig auf der Nordschleife einen Porsche von Car Collection Motorsport pilotieren. Allgäuers Platz im Timbuli-SP7-Porsche wird am Samstag der Chef-Instruktor der Nürburgring-Rennfahrerschule Andreas Gülden einnehmen.
In der Porsche-Cup-Klasse wagt sich Farnbacher Junior Mario zusammen mit der Dänin Christina Nielsen in das Haifischbecken der Nordschleifen-Routiniers wie Uwe Alzen und Christian Menzel. Auch die beiden Marc-VDS-Piloten Maxime Martin und Markus Palttala sind nach dem letzten Lauf, als sie in einem GT4-Porsche angetreten sind, in die Cup-Liga aufgestiegen. Wie vor zwei Wochen straten die beiden in einem Wagen von raceunion Teichmann Racing.
Im Kampf um die Führung im Gesamtklassement werden es die momentan Führenden Markus Fugel und Uwe Wächtler schwer haben, die Spitze zu verteidigen. In ihrer Klasse SP3 werden lediglich acht Teams starten. Wesentlich bessere Chancen auf viele Punkte haben diesmal wieder die Teilnehmer der Serienwagen-Klasse V6 mit 13 Startern und insbesondere die Clio-Cup-Klasse mit 18 Teilnehmern.