Lola-Insolvenz: Lizenzgebühr für Lieferanten

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Komplikationen bei der Lola-Insolvenz: Die Verwaltung der Konkursmasse erweist sich als schwieriges Unterfangen. Da das geistige Eigentum nicht im Besitz der Rennsportabteilung des britischen Konstrukteurs ist, sollen Lieferanten zukünftig eine Lizenzgebühr von 20 Prozent zahlen. 

Die Verwaltung des insolventen Lola-Unternehmens gestaltet sich offensichtlich schwieriger als erwartet. Als Problematik hat sich dabei das geistige Eigentum der Lola-Gruppe entpuppt, welches nicht im Besitz des zahlungsunfähigen Teil des Betriebs ist. Bekanntlich konstruiert der Lola-Konzern nicht ausschließlich Rennfahrzeuge, sondern betätigt sich seit zwei Dekaden auch im Bereich Rüstung, Luftfahrt, Kommunikation und Marine.

Demgemäß können potenzielle Interessenten zwar Ausrüstung und Komponenten von Lola Cars kaufen, erwerben auf diese Weise jedoch nicht das geistige Eigentum. Wer also die Lola-Überreste kauft, kauft nicht automatisch Lola. Denn die Patente sind nach wie vor im Besitz des Lola-Holding-Unternehmens – unter der Leitung von Martin Birrane. Deshalb können die Insolvenzverwalter darüber nicht verfügen.

Interessenten wegen Gebühren verunsichert 

Dies wirkt sich logischerweise auch auf die Konstellation zwischen Lola, Lieferanten und Kunden aus. Trotz einiger Ungereimtheiten in den letzten Wochen ist es Lieferanten zwar weiterhin möglich, Bauteile an die Kunden zu verkaufen, doch muss der Zulieferbetrieb fortan eine Lizenzgebühr von 20 Prozent bezahlen. Dieses Abkommen müssen zukünftig sämtliche Interessenten unterzeichnen.

Verständlicherweise werden mögliche Abnehmer aufgrund dieser Maßnahmen verschreckt. Bisherige Kunden wie Black Swan zeigen sich beispielsweise nicht gewillt, in solch ein Verlustgeschäft zu investieren. Dies gilt gleichermaßen für andere potenzielle Käufer, welche Interesse bekundet haben, Teile der Konkursmasse zu übernehmen. Dazu zählt unter anderem Multimatic.

„Unser Interesse ist offensichtlich“, erklärte Larry Holt von Multimatic gegenüber „Dailysprotscar“. Wir haben bereits große Teile des ehemaligen Mitarbeiterstabs von Lola angeheuert.“ Überdies plane Multimatic die Eröffnung einer neuen Anlage im englischen Huntingdon – nahe des Lola-Standpunktes. Des Weiteren liebäugelt Birrane selbst offenbar damit, den Motorsportbereich von Lola als Gläubiger am Leben zu erhalten.