Lime Rock: Mit Highspeed durch Connecticut

Die American Le Mans Series meldet sich aus der Le-Mans-Pause zurück. Nächster Punkt auf der Nordamerika-Tour ist Lime Rock, Connecticut. Auf dem lediglich 2,5 Kilometer langen Kurs steht ein enges Highspeed-Rennen bevor.

Die American Le Mans Series meldet sich aus der Le-Mans-Pause zurück. Nächster Punkt auf der Nordamerika-Tour ist Lime Rock, Connecticut. Auf dem lediglich 2,5 Kilometer langen Kurs steht ein enges Highspeed-Rennen bevor.

Nachdem die 24 Stunden von Le Mans absolviert und alle Starter wieder in der Heimat angekommen sind, nimmt nun die ALMS-Saison 2012 so richtig Fahrt auf. Im zweiwöchigen Abstand stehen fünf Rennen an, darunter die Klassiker in Mosport, Mid-Ohio und auf der Road America. Den Anfang macht allerdings der Lime Rock Park.

Für einige der nach Westfrankreich gereisten Teams sollte dies die Krönung der Saison sein, andere hofften an der Sarthe auf eine Trendwende. Insgesamt wurden jedoch alle drei Mannschaften enttäuscht. Der souveräne LMP2-Führende in den USA – Level 5 Motorsports – musste den Ausfall seines Wagens beklagen, ebenso wie die Profi-Mannschaft von Flying Lizard Motorsports. Ähnlich erging es den GT-Punktführenden von Corvette. Es kamen zwar beide Autos ins Ziel, allerdings wurden diese im Rennen arg gebeutelt. Halbwegs gut war da schon der vierte Platz des Amateur-Porsche von Flying Lizard.

Hohe Geschwindigkeiten – viel Verkehr

Zurück in den USA geht es weiter im „Renn-Alltag“ der ALMS. Für Corvette geht es nun darum, schnellstmöglich die Wunden zu lecken und die bislang makellose Saison fortzusetzen. Ähnlich sieht es für Level 5 Motorsports aus, auch wenn diese auf nicht so viele Gegner in der LMP2-Klasse treffen. Flying Lizard Motorsports muss hingegen auf einen schnellstmöglichen Aufschwung hoffen, um noch in der Meisterschaft angreifen zu können. Deren Stammfahrer Patrick Long gab einen ersten Ausblick auf das bevorstehende Rennen in Connecticut:

„Das Tempo ist wirklich hoch. Es gibt keine Pause und du bist immer im Verkehr; die Stints sind sehr lang und es ist meistens ziemlich heiß. Also ist alles ein bisschen intensiver als sonst.“ In Zahlen ausgedrückt heißt das: Obwohl die Strecke nur 2,5 Kilometer misst, werden Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 160 Kilometern pro Stunde erreicht – selbst bei GT. Auch wenn man das bei der Kürze des Kurses nicht gleich vermutet: Er ist die fünftschnellste Strecke in der ALMS-Geschichte. Dazu kommt ein Starterfeld von 32 Wagen, was rund 13 Autos auf jedem Kilometer entspricht. Es gibt daher fast kein Rennen in dem das Safety-Car nicht ausrücken muss.

Für Long selbst ist der Northeast Grand Prix stets ein gutes Pflaster gewesen. Dreimal konnte der Porsche-Werksfahrer den Sieg holen – zweimal stellte er seinen Wagen auf die Pole. Dass ihm der Lime Rock Park liegt erklärt sich da von selbst. Aus seiner Sicht gestaltet sich die Strecke wie folgt: „Die erste Hälfte ist ziemlich technisch, aber sehr flüssig zu fahren. Die letzten beiden Kurven sowie die Anbremszone zur ersten Kurve sind die Stellen, wo man Zeit herausholen kann. Dort sind dann auch die Geschwindigkeiten am höchsten und es passiert immer das Meiste. Ich mag diese Mischung. Es wirkt wie ein Stadtkurs. Man hat keinen Raum für Fehler, das erhöht den Druck noch zusätzlich.“

„Es ist eine der schnellsten Strecken – durchschnittlich 190 Kilometer in der Stunden (im LMP1, Anm. d. Red.)“, pflichtet Chris Dyson seinem Fahrerkollegen Long bei. Er ist der letztjährige Polesitter und Gewinner des Rennens. Für ihn geht es am kommenden Wochenende auf einer seiner Lieblingsstrecken darum, die Muscle-Milk-Truppe in der Meisterschaft abzufangen. „Wenn man auf einem engen Kurs fährt spürt man noch viel stärker die Geschwindigkeit. Wir fahren Vollgas von der Schikane bis zur ersten Kurve mit einer kurzen Unterbrechung am ‚West Bend‘. Das verlangt volle Konzentration. Aber das ist Motorsport und deshalb mag ich den Lime Rock Park.“ Um dies einzuordnen: Die Schikane liegt kurz hinter der Mitte des Kurses.

Leicht verändertes Starterfeld in Lime Rock

Während sich die bereits genannten Teams in Le Mans vergnügten, war man auch bei der Konkurrenz nicht im Urlaub. Viele Starter testeten ihre Wagen schon einmal auf dem Virginia International Raceway, der als vorletztes Rennen Mitte September neu im Kalender ist. Andere, wie das Team Falken Tire, nutzten die Pause, um die Reifen zu optimieren.

Für Connecticut bringt Dysons Team wieder den zweiten Lola-Mazda für Michael Marsal und Eric Lux. Der Hauptgegner bleibt mit dem Muscle-Milk-HPD allerdings derselbe, der an diesem Wochenende in den US-Nationalfarben antritt. In der LMP2-Klasse hingegen fehlt das Project Libra mit dem Radical, der in Laguna Seca noch nicht überzeugen konnte. Ebenfalls fern bleibt Black Swan Racing, allerdings ist eine Rückkehr unwahrscheinlich. Wegen der Lola-Insolvenz ist das Team in Hinblick auf die Ersatzteilsituation verunsichert. Übrig bleiben Dempsey Racing, Conquest Endurance und Level 5 Motorsports, die vier Wagen an die Strecke bringen.

Auch in der GT-Klasse steht ein Wagen weniger in der Starterliste. Die Aston-Martin-Mannschaft ist, wie geplant, nach guten Resultaten ausgestiegen. Es wurden lediglich die Läufe in Long Beach und Laguna Seca, wo das Team die Pole holte, als Testläufe für Le Mans gefahren.

Dasselbe Bild in der LMPC – allerdings aus anderen Gründen. Nach nur drei Rennen hat Muscle Milk Racing sein Engagement bei den kleinen Prototypen beendet. In einer Stellungnahme des Teams heißt es, dass „wir uns dafür entschieden haben getrennte Wege von Mike Guasch zu gehen. Während Greg (Pickett, Teamchef, Anm. d. Red.) von der Performance des PC-Teams überzeugt war, entschied Guasch, dass es besser wäre sich vom Team zu trennen.“ Es ist nicht bekannt ob und wie er zurückkehrt.

Das Rennen geht über die traditionelle Distanz von zwei Stunden und 45 Minuten und wird am Samstag um 21:05 Uhr (MESZ) gestartet.

 


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