BES in Le Castellet: Immer diese Belgier

Nach vier Blancpain-Endurance-Series-Siegen in Folge für Marc VDS Racing holte die ebenfalls aus Belgien stammende WRT-Racing-Truppe ihren ersten Sieg in diesem Jahr. Vor dem Rennen hatten beide Teams nicht daran geglaubt, auf der Strecke mit ihren langen Geraden eine Chance zu haben.

Nach vier Blancpain-Endurance-Series-Siegen in Folge für Marc VDS Racing holte die ebenfalls aus Belgien stammende WRT-Racing-Truppe ihren ersten Sieg in diesem Jahr. Vor dem Rennen hatten beide Teams nicht daran geglaubt, auf der Strecke mit ihren langen Geraden eine Chance zu haben.

In der Schlussphase des dreistündigen Rennens verteidigte Stéphane Ortelli mit all seiner Erfahrung die Führung des WRT-Audis gegen einen, wie zuletzt immer, pfeilschnellen Maxime Martin im Marc-VDS-BMW-Z4. Aber diesmal musste sich der Youngster dem Routinier geschlagen geben und sich mit dem zweiten Rang zufrieden geben.

Nach dem Qualifying am Sonntagmorgen standen die Chancen für die beiden belgischen Teams eher schlecht. Beide waren nicht in der Lage in die Topzehn der Qualifikation zu fahren. Die Poleposition ging zum zweiten Mal in dieser Saison an Stefano Gattuso, Davide Rigon und Daniel Zampieri im Kessel-Racing-Ferrari-F458. Vor allem die VDS-Jungs haderten mit der mangelhaften Höchstgeschwindigkeit des Z4 auf den langen Geraden der südfranzösischen Teststrecke.

Doch wie so oft in Langstreckenrennen zählte am Ende nicht alleine der reine Speed. Die alte Weisheit „to finish first, first you have to finish“ bewahrheitete sich wieder einmal. Bereits in den ersten Kurven kam es zum Lackaustausch zwischen einigen hochmotivierten Protagonisten, und für einige der Spitzenteams war das Rennen bereits in der ersten halben Stunde gelaufen.

Der zweite WRT-Audi mit Edward Sandström war nach zwei Runden aus dem Rennen. Für Greg Franchis Vita4One-BMW kam das Ende nach gut 15 Minuten. Ebenfalls früh erwischte es den zu diesem Zeitpunkt Führenden Black-Bull-Swiss-Racing-Ferrari mit Mirko Venturi am Steuer. Davide Rigon im Ferrari der Polesitter von Kessel Racing klatschte dankend ab.

Daran, sich vom Feld etwas abzusetzen war für den Ferrari-Kutscher aber nicht zu denken. Ein Kontakt zwischen einem Audi und Marc Blundells United-Autosports-McLaren auf der Mistral-Geraden sorgte für den Einsatz des Safetycars. Die neutralisierte Phase rief die Strategen auf den Plan und einige Teams entschieden sich dafür, den ersten Boxenstopp vorzuziehen.

Die frühe Safteycar-Phase stellte das Klassement auf den Kopf. Als das Rennen wieder freigegeben war, führte der AF-Corse-Ferrari mit Daniel Brown. Verfolgt von Christopher Haase im WRT-Audi und Markus Palttala im Marc-VDS-BMW konnte der Brite die Führung bis zum letzten Boxenstopp verteidigen. Diese war jedoch nach Problemen beim Stopp dahin, und weil ein Unglück selten alleine kommt, strandete der Ferrari kurz darauf auch noch mit Getriebeproblemen.

Spannende Schlussphase 

Nach einem kurzen Intermezzo des Vita4One-Team-Italy-Ferraris an der Spitze durch einen späten letzten Stopp, übernahm Ortelli die Führung. Der junge Belgier Martin zeigte in der letzten Stunde wieder einmal seine Extraklasse und verringerte den Abstand auf den führenden Audi von 15 auf sechs Sekunden. In den letzten Runden rief Ortelli dann noch einmal sein ganzes Können ab, und wenn Martin in einer Runde Zeit gutmachen konnte, schlug der Franzose in der nächsten Runde zurück.

Nach 85 Runden ging der Sieg an Stéphane Ortelli, Christopher Haase und Christopher Mies mit 5,8 Sekunden Vorsprung vor Markus Palttala, Bas Leinders und Maxime Martin. Die Polesitter Gattuso, Rigon, Zampieri folgten auf dem dritten Platz.

Als nächstes stehen Ende Juli die 24 Stunden von Spa-Francorchamps auf dem Plan. Beim Saisonhighlight in den Ardennen, wo doppelte Punkte vergeben werden, heißt es wieder mehr denn je: „to finish first, first you have to finish“…

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