Französische GT: Porsche und Ferrari siegen in Val de Vienne

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Die französischen GT-Tour hatte beim dritten Rennwochenende für jeden etwas: Neue Sieger mit dem Sofrev-ASP-Team, starke Rennen von Hassid/Beltoise und eine konstant gute Leistung von Debard/Panis für die Meisterschaftsführung.

19 GT3-Farzeuge fanden sich für das dritte Rennwochenende der französischen GT-Meisterschaft ein. Gefahren wurde auf dem etwa 3,7 Kilometer langen Kurs von Val de Vienne in der Nähe von Poitiers in Westfrankreich. Im ersten der beiden einstündigen Läufe gewannen Henry Hassid und Anthony Beltoise ihr zweites Saisonrennen mit dem Porsche des Teams Pro-GT by Alméras. Den zweiten Lauf am Sonntag entschieden Jean-Luc Beaubelique und Ludovic Badey für sich und erzielten so den ersten Saisonsieg für die Ferrari-Mannschaft von Sofrev-ASR.

Eric Debard und Olivier Panis belegten den zweiten Platz hinter dem Schwesterfahrzeug und ermöglichten einen Doppelsieg. Nach einem sechsten Rang am Samstag führen die beiden Ferrari-Piloten (89 Punkte) die Meisterschaft nun knapp vor Hassid/Beltoise (80 Punkte) und dem Mercedes-Duo Gilles Vannelet und Frédéric Gabillon von Sébastien Loeb Racing (72 Punkte) an.

Erster Lauf: Hassid und Beltoise verdoppeln

Zwei Porsche-Renner von Pro-GT by Alméras besetzen die erste Startreihe für das samstägliche Rennen: GT-Veteran Jean-Claude Police startet vor Henry Hassid. Aber der von Rang fünf gestartete Gilles Vannelet übernahm in seinem Mercedes SLS AMG die Führung mit einem sehenswerten Manöver bereits in der ersten Kurve. Fünf Fahrzeuge überstanden die turbulente Anfangsphase nicht und mussten vorzeitig aufgeben. In der sechsten Runde passierte Hassid den Führenden Vannelet, der nun unter Druck das Audi-Piloten David Hallyday gerät. Dahinter lauerten Police (Porsche), Debard (Ferrari) und Grégoire Demoustier (McLaren) auf ihre Chance zur Positionsverbesserung.

Nach den Boxenstopps und Fahrerwechseln lag der Mercedes von Sébastien Loeb Racing mit Frédéric Gabillon in Führung, wurde aber von Stéphane Ortelli (für Hallyday) im Audi und Anthony Beltoise (für Hassid) im Porsche verfolgt. Als Gabillon von Ortelli attackiert wurde, schlüpfte Beltoise zwanzig Minuten vor Rennende durch und erlangte die Führung, die er bis zum Fallen der schwarz-weißen Fahne nicht mehr abgab. Gabillon verteidigt den zweiten Platz gegen Ortelli. Hassid und Beltoise sind damit die ersten Fahrer, die 2012 zwei Läufe in der französischen GT-Meisterschaft gewinnen konnten.

Zweiter Lauf: Doppelte Ferrari-Freude für Sofrev-ASP

Porsche-Pilot Beltoise ging von der Poleposition ins Rennen und behielt auch nach dem Start die Führung vor drei Ferrari 458 Italia der Sofrev-ASP-Mannschaft und dem Fünftplazierten Stéphane Ortelli im Saintéloc-Audi. In der 14. Runde musste Gabillon seinen Loeb-Mercedes mit technischen Problemen abstellen, derweil verschärfte sich der Dreikampf der Saintéloc-Audi zwischen Ortelli, Grégory Guilvert und Dino Lunardi um Platz fünf. Kurz nach Rennhalbzeit begannen die Boxenstopps.

Während die Mehrzahl der Fahrzeuge schon die Boxen ansteuerte, wartet Sovrev-ASP ab und ermöglichte so Jean-Luc Beaubelique (für Badey) und Eric Debard (für Panis) die Führung vor Hassid (für Beltoise) zu übernehmen, der zuvor den Fußballweltmeistertorwart Fabien Barthez vom dritten Rang vertrieben hatte. 13 Minuten vor Rennende schlug Audi-Fahrer Bruno Hernandez (für Lunardi) in die Leitplanke ein. Beim Versuch einem an der Unfallstelle langsamer werdenden Fahrzeug auszuweichen verlor Laurent Pasquali ebenfalls die Kontrolle über seine Porsche.

Das Safety-Car kam auf die Strecke, aber die Rennleitung entschied sich gegen eine erneute Startfreigabe und brach das Rennen ab. Die Sofrev-ASP-Mannschaft von Jérôme Policard feierte so nicht nur den ersten Sieg des Jahres, sondern stellte nach dem zweiten Platz von Eric Debard und Olivier Panis auch die neuen Meisterschaftsführenden.

Jean-Paul Buffin und Philippe Ullmann gewannen zweimal die Wertung der Amateure und Vorjahreswagen, den Coup de France, mit ihrem Ruffier-Racing-Porsche.

Das nächste Rennwochenende der GT-Tour wird am 14. und 15. Juli auf dem ehemaligen Grand-Prix-Kurs in Magny-Cours abgehalten.