Green Racing: Erdgas für die LMPC

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Die International Motor Sports Association (IMSA) beschreitet einen neuen Weg, um die ALMS zu einer noch umweltschonenderen Rennserie zu machen. In Zusammenarbeit mit Patrick Racing wird versucht, Erdgas als alternativen Kraftstoff für die LMPC-Klasse zu etablieren.

Mit Beginn der Saison 2013 sollen in der LMPC-Klasse, der kleinsten der Prototypenklassen in der American Le Mans Series, Erprobungen zur Einführung von Erdgas als alternativem Kraftstoff starten. Die Forschung und Entwicklung wird als Zusammenarbeit von IMSA, ALMS und Patrick Racing aus dem Bundesstaat Michigan stattfinden.

„Wir sind die einzige Rennserie, die die Green Racing Protokolle des US-Energieministeriums, der US-Umweltschutzbehörde und von SAE International unterschrieben haben“, sagte IMSA- und ALMS-Geschäftsführer Scot Elkins. „Diese Organisationen sehen grünen Motorsport als einen Weg, um technische Entwicklungen für die Serienwagen von Morgen, welche die Energiesicherheit verbessern, und damit die Kohlenstoffdioxidemissionen verringern, zu fördern. Wir sehen die Einführung von Erdgas als die Fortsetzung unserer Mission in der vordersten Reihe, in Sachen Automobilentwicklung und zugleich Unterhaltung für unsere Fans, zu stehen.“

Indy-Gewinner-Team als Unterstützung

„Wir freuen uns ein Teil einer der besten Sportwagenserien der Welt zu werden“, kommentierte Teamchef U.E. Patrick die Nachricht. Sein Team hat dreimal das Indy 500, eines der wichtigsten Autorennen der Welt, gewonnen und war zudem mehrmals IndyCar-Series-Meister.

Doch nicht nur im Rennsport hat die Mannschaft Erfahrung. Teamchef „Pat“ Patrick ist neben Motorsportpionier auch Erdgasexperte. Seine Vision ist es, dass Erdgas ein zugleich sauberer, sicherer und wirtschaftlicher Kraftstoff für den Motorsport ist. Um dies zu erforschen, baute das Unternehmen einen eigenen erdgasbetriebenen Vier-Zylinder-Turbomotor.

Im Projekt mit der ALMS wird allerdings auf den Standardmotor der LMPC, den Chevrolet LS3, gesetzt, der 430 PS leistet. Dieser ist in einem Oreca-FLM09-Chassis verbaut, das komplett aus Karbon gefertigt ist, weshalb der gesamte Wagen nur rund 900 Kilogramm wiegt.

„Erdgas ist prädestiniert, eine Hauptrolle in der Automobilindustrie für das Auto eines Jeden zu spielen, nicht nur in Flottenprogrammen“, so Patrick weiter. „Es ist reichlich vorhanden, inländisch förderbar (in den USA), erschwinglich und ökologisch vertretbar. Für mehr als ein Jahrhundert war Motorsport die Speerspitze in der Entwicklung für die Automobilindustrie. Also setzt dieses neue Projekt die Reihe fort.“

Ein weiterer Mitspieler in diesem hochrangigen Ensemble wird Jim McGee sein. Er hat bereits jetzt mit über 90 Rennsiegen seinen Platz in der Indy-500-Hall-of-Fame und der Motorsport-Hall-of-Fame sicher, doch er ist kein Rennfahrer. McGee ist einer der besten Teammanager und Chefmechaniker in der Geschichte der IndyCars. Er wird das Erdgas-Projekt mit seinem Wissen über Rennsport auf die Strecke bringen.

Umweltschutz – in der ALMS allgegenwärtig

Doch nicht nur im ankündigen neuer Projekte ist die IMSA in der letzten Zeit aktiv. Auch der „alltägliche“ Motorsport in der ALMS ist bestimmt von Initiativem zum Umweltschutz. Dazu gehören schon seit mehreren Jahren die Michelin Green X Challenge, die an die Teams vergeben wird und die Green Challenge für Hersteller – analog zu allen Le-Mans-Serien, aber einzigartig im internationalen Vergleich.

Diese beiden Titel stellen ein „Rennen im Rennen“ dar, das allerdings nicht von der Platzierung abhängig ist sondern von der Energieeffizienz und der Wirtschaftlichkeit. Für beiden Wertungen sind noch viel mehr Faktoren entscheidend: die Performance, die Sparsamkeit und die kleinsten Auswirkungen auf die Umwelt.

In der letzten Zeit hat sich die IMSA zu der Beteiligung an zwei Projekten zur Entwicklung für Alternativen entschieden. Das neuere, das beschriebene Erdgas-Projekt, scheint davon allerdings leichter realisierbar, als die Idee eine gesamte Rennserie für Elektrorenner. Inwiefern der Erfolg sich einstellt bleibt abzuwarten, zu wünschen wäre den Verantwortlichen jedenfalls, dass ihre Bemühungen durch großes Interesse belohnt werden.