Le Mans: Noch ein Viertel zum Vierfachsieg für Audi

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Kurz vor acht Uhr hatte Audi die Hackordnung in Le Mans wiederhergestellt: Die Ingolstädter belegen die ersten vier Plätze. Rebellion bleibt bester LMP1-Benziner. Bei den privaten LMP2 geht es eng zu, Ferrari beherrscht die GTE-Pro nach Problemen von Corvette und Porsche.

Das Rebellion-Team fuhr ohne größere Fehler, doch der Audi R8 ultra mit der Startnummer drei war schneller – manchmal ist Rennsport doch simpel. Romain Dumas hatte sein Fahrzeug am Abend in die Reifenstapel der Ford-Schikane befördert und damit seinem Team einen längeren Reparaturstopp aufgenötigt. Von da an mussten Dumas, Duval und Gené den Markenkollegen hinterher spurten: die beiden Rebellion-Toyota waren die letzten, die es zu überholen galt, um die vierfache Führung für die Ingolstädter zu sichern, die nach dem Ausfall der beiden Toyota keine ernsthafte Konkurrenz mehr fürchten müssen.

Die Führung übernahm indes Tom Kristensen im R8 e-tron quattro mit der Startnummer zwei um viertel vor acht Uhr, als der bis dahin führende Marcel Fässler nach einem Kontakt mit der Corvette von Tommy Milner ein neues Heck bekommen musste. Benoït Tréluyer wird wegen Durchfalls nicht weiter am Rennen teilnehmen können und kann damit Fässler und Lotterer nicht mehr im Kampf um den Sieg unterstützen.

Bei den LMP1-Benzinern hat Rebellion noch die Doppelführung inne: Prost/Jani/Heidfeld führen mit fünf Runden Abstand auf das Schwesterfahrzeug von Belicchi/Primat/Bleekemolen. Zwei Runden dahinter liegt der HPD ARX 03b von JRM Motorsports mit Brabham/Chandhok/Dumbreck.

LMP2 bleibt hart umkämpft

Bei den Privatiers führt aktuell der HPD ARX 03b von Starworks Motorsports mit Potolicchio/Dalziel/Kimber-Smith. Dahinter lauern mit nur einer Runde Abstand drei Oreca-Nissan in der Reihenfolge Pecom Racing, Signatech Nissan und Thiriet By TDS Racing. Der beste Zytek liegt mit drei Runden Rückstand auf Platz sieben, der verbliebene Morgan-Judd belegt Platz acht der LMP2-Klasse. Nicht mehr im Rennen sind unter anderem der Lola-Lotus von Holzer/Schultis/Moro und der lange Zeit auf dem zweiten Klassenrang liegende Morgan von Oak Racing mit Nicolet/Lahaye/Pla.

Italienische Momente in der GTE-Pro

Die GTE-Pro wird derzeit von zwei Ferrari angeführt. AF Corse mit Fisichella/Bruni/Vilander liegt eine Runde vor dem Luxury-Racing-458 mit Makowiecki/Melo/Farnbacher. In der gleichen Runde befindet sich auch der Vantage des Aston-Martin-Werksteams mit Fernandez/Mücke/Turner. Dem zweiten AF-Corse-Ferrari mit Bertolini/Beretta/Cioci fehlen nur zwei Runden zur Spitze.

Hoffnungen auf einen Porsche-Sieg gibt es keine mehr: Das Felbermayr-Team mit dem Profi-911 von Lieb/Lietz/Henzler schied mit Getriebeproblemen aus, derweil verlor Patrick Long den Porsche von Flying Lizard Motorsports in der zehnten Stunde in der Ford-Schikane und beschädigte seine Arbeitsgerät beim Aufschlag in den Reifenstapel zu stark, um das Rennen fortzusetzen. Die Corvette (Nummer 74) von Gavin/Milner/Westbrook hatte erst in der Nacht ein Rad verloren und wurde dann durch den Unfall mit dem Fässler-Audi beschädigt. Das Schwesterfahrzeug mit der 73 musste in der Nacht eine neue Lenkstange bekommen und rangiert derzeit auf Platz fünf der GTE-Pro mit sieben Runden Rückstand.

Führend in der GTE-Am ist das französische Trio von Armindo/Narac/Pons von IMSA-Performance. Für den Zuffenhausener Konzern ist so zumindest noch der „Trostpreis“ bei den Gran Turismos möglich. Dahinter liegt mit der Labre-Corvette der Vorjahressieger mit Bornhauser/Canal/Lamy mit einer Runde Abstand. Dem drittplatzierten Krohn-Ferrari mit Krohn/Jönsson/Rugolo fehlen vier Runden auf die Führenden.