Die Belgier haben die Blancpain Endurance Series fest im Griff. Marc VDS Racing fuhr den vierten Sieg in der Serie in Folge ein. Die Schlüssel zum Erfolg waren heute eine geschlossen gute Teamleistung und ein nicht aufzuhaltender Maxime Martin im Schlussturn.
Typisch englischer Regen sorgte dafür, dass die zweite Runde der Blancpain Endurance Series in Silverstone hinter dem Safety-Car gestartet wurde. Nach zwei Runden in Formation scherte das Führungsfahrzeug schließlich aus und die Hatz konnte beginnen. Entgegen der Reihenfolge nach der Qualifikation gestern, gingen zwei BMW Z4 aus der ersten Reihe in das Rennen über drei Stunden.
Der gestern zweitplatzierte ART Grand Prix-McLaren wurde um eine Position strafversetzt, weil Duncan Tappy bei seiner schnellen Runde in Q3 die Streckenbegrenzung etwas zu großzügig ausgelegt hatte. Die Marc VDS-Jungs dankten und gesellten sich neben die Markenkollegen von Vita4One in die erste Reihe.
Frank Kechele trat zügig die Flucht nach vorne an und fuhr in der Anfangsphase einen kleinen Vorsprung heraus. Markus Palttala sah sich das Geschehen zunächst aus sicherer Entfernung an und ließ auch die beiden McLaren von Gulf Racing und ART Grand Prix ziehen. Im hinteren Feld machte Alex Buncombe im RJN-Nissan GT-R auf sich aufmerksam. In den ersten Runden machte er 20 Plätze gut und fuhr die gleichen Rundenzeiten, wie die Spitze.
Vorne drehte Kechele weiter fleißig schnelle Runden, und die beiden McLaren folgten mit leichtem Sicherheitsabstand, während die ersten Teams ihren ersten Routine-Stopp absolvierten. Auch Palttala steuerte früh die Box an und übergab das Lenkrad an seinen Kollegen Leinders.
Audi zeitweise in Front
Nachdem die komplette Führungsgruppe den Fahrerwechsel absolviert hatte, führte Greg Franchi, der den Vita4One-BMW übernommen hatte vor Leinders, sodass die Startreihenfolge wiederhergestellt war. Auf den Plätzen folgten jetzt allerdings bereits die beiden WRT-Audi R8 mit Christopher Haase auf dem dritten und Laurens Vanthoor auf dem vierten Platz.
In der Folge konnte Leinders die Lücke zwischen den beiden BMW schließen und setzte Franchi schließlich unter massivem Einsatz der Lichthupe unter Druck. Nach einem sehenswerten Zweikampf nutzte der Marc-VDS-Kutscher einen kleinen Fehler Franchis, zog an seinem Landsmann vorbei und setzte sich leicht ab.
Bei Rennhalbzeit hatten die beiden BMW-Flitzer und die Audi-Boliden das Feld distanziert. Der Sieg würde über einen dieses Quartetts gehen. Soviel war zu diesem Zeitpunkt klar. Die vier rückten mit zunehmender Renndauer enger zusammen und Vanthoor übernahm im Audi Platz zwei, natürlich nicht ohne den Führenden Leinders ebenfalls zu attackieren. Beim letztlich erfolgreichen Versuch, die Führung zu übernehmen, kam es zu einem leichten Kontakt, der den Audi einen Teil seiner hinteren seitlichen Verkleidung kostete.
Duncan Tappy, der eigentlich Trainingszweite ART Grand Prix-McLaren-Fahrer, war zu diesem Zeitpunkt Best oft the Rest auf dem fünften Platz. Zum Spitzenvierer fehlten ihm aber gut 20 Sekunden. Vanthoor wiederum konnte vorne einen kleinen Vorsprung von fünf Sekunden herausfahren.
Finaler Boxenstopp bringt die Entscheidung
Bei genau einer Stunde verbleibender Renndauer steuerte die Spitze zum letzten Service in die Box. Den Kampf neben der Strecke gewann die Marc VDS-Truppe, sodass Maxime Martin als Schlussfahrer als Führender in das Finale rannte. Der Vita4One-Schlussfahrer Adam Caroll konnte das Tempo an der Spitze nicht mehr mitgehen und ließ sich bis auf den neunten Platz durchreichen.
Derweil brannte Martin ein Feuerwerk der schnellen Runden ab. Bei abtrocknender Piste suchte er sich einen schnellen aber reifenschonenden Weg durch die Pfützen und fuhr am Ende einen Vorsprung von zeitweise über einer Minute heraus. Die beiden WRT-Renner hatten dem am Ende nichts mehr entgegenzusetzen und mussten sich schließlich mit dem Silber- und Bronzerang zufrieden geben.
Starker Lambo-Sponsor
In den Schlussminuten fuhr Marc Hayek einen überaus leidenschaftlichen Stint im Reiter Lamborghini LP600+. Unter den staunenden Augen seines Partners Peter Kox und Teamchef Hans Reiter, die breit grinsend am Kommandostand den Auftritt ihres Fahrers und Sponsors verfolgten, machte er Platz um Platz gut und landete schließlich als bester der Pro-Am-Klasse auf dem vierten Platz.
Die nächste Runde der Serie findet in vier Wochen in Paul Ricard statt. In Südfrankreich darf man sich berechtigte Hoffnungen auf das erste Rennen des Jahres ohne Regen machen. Zudem dürfte die Teststrecke mit ihren langen Geraden und der schnellen Charakteristik das Kräfteverhältnis gehörig zurechtrücken. Die Marc VDS-Mannen können dem allerdings gelassen entgegensehen. Nach den zwei Siegen führt das Trio Martin-Palttala-Leinders mit 50 Punkten klar die Meisterschaft an.
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