24 Stunden: Markenvielfalt in den großen Special-Klassen

95

Auch wenn sie nicht zum engeren Favoritenkreis auf den Sieg beim 24-Stunden-Rennen gehören, sind die Autos in den Klassen SP7, SP8 und SP8T zumindest ein Augen- und Ohrenschmaus für die Fans. In der SP10 hingegen tritt eine Vielzahl von GT4-Boliden den Kampf um den Klassensieg an.

Es war vielleicht der letzte Sieg für einen längeren Zeitraum eines Porsche 911 GT3 RSR der SP7: Beim letztjährigen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring stellte die Manthey-Mannschaft mit 156 Runden einen Distanzrekord auf und zog sich und den überaus erfolgreichen RSR zum Jahresende aus der VLN zurück. Zwar finden sich dieses Jahr wieder viele Porsche 911 in der Specials-Klasse von 3,5 bis vier Liter, allerdings nicht mehr mit einer solch hochkarätig besetzten Fahrertruppe, wie dies bei Manthey-Racing der Fall war. Neben einigen privat eingesetzten 911-Cup- und RS-Modellen ist mit Kremer Racing mit den Startnummern 150 und 250 ein großer Name mit beachtenswerter Historie am Start. Unter anderem Wolfgang Kaufmann und Altfried Heger werden versuchen, die Werksabteilungen in den SP9-GT3-Geschossen zu ärgern und zumindest den Klassensieg als Ziel vor Augen haben.

Als von der Papierform härteste Konkurrenz kann wieder einmal ein Fahrzeug von Olaf Manthey angesehen werden. Im Nummer-zwölf-Porsche, einem 911 GT3-MR, treten mit Georg Weiss, Jochen Krumbach, Oliver Kainz und Michael Jacobs vier sehr erfahrene Ringveteranen an, um ein gehöriges Wort in der Klasse SP7 mitreden zu wollen.

Nissan in der SP8T, Aston Martin Favorit in der SP10

Bei den Hubraumwundern in der Klasse bis 6,25 Liter (SP8) werden sich zwei Aston Martin mit den Japanern von Gazoo Racing, einer Corvette C6 und einem Hyundai-Genesis-Coupé um den Platz an der Sonne balgen. Die Gebrüder Schumann entwickelten mit Unterstützung von Hyundai Motor Deutschland ein Genesis Coupé weiter, indem sie beispielsweise den 3,8-Liter-V6-Motor auf vier Liter Hubraum aufbohrten. Das Ziel ist klar definiert: „Ankommen, das heißt die schwarzweiß karierte Flagge am Sonntagnachmittag sehen! Wenn uns das gelingt und wir vielleicht dann noch in Reichweite des Klassenpodiums sind, umso schöner“, so Technikchef Jürgen Schumann. Aston-Martin-CEO Dr. Ulrich Bez tritt wie im letzten Jahr wieder mit formschönen Zagato an, unterstützt dabei von Testchef Christopher Porritt, Wolfgang Schuhbauer und Richard Meaden.

Mit Werksunterstützung und aus der ADAC GT Masters bekannten Fahrern tritt Nissan mit dem GT-R im Fast-Serientrimm in der Klasse SP8T an. Ähnlich wie in den Jahren 2001 bis 2005, als man mit Falken-Reifen und dem Vorgängermodell GT-R R34 startete, wünscht man sich dank des Allradantriebs den ein oder anderen Regenguss, um seine Traktionsvorteile gegenüber den reinen Hecktrieblern ausspielen zu können. Neben einem neuen Bodywork im Front- und Heckbereich des Fahrzeugs wurde fahrwerksseitig die Felgenbreite von 9,5 auf zehn Zoll erhöht sowie Achsgeometrie an die besonderen Verhältnisse in der Eifel angepasst. Als Fahrer sind unter anderem Michael Krumm und Tobias Schulze in der Nennliste zu finden.

In der Kategorie SP10 wird der Klassensieg voraussichtlich über das Team Mathol Racing e.V. gehen, welches mit dem Aston Martin Vantage GT4 nicht nur das ausgereifteste GT4-Geschoss vorbereitet hat, sondern über eine jahrzehntelange Erfahrung in der VLN und dem 24-Stunden-Rennen verfügt. Neben vier weiteren Astons finden sich BMW M3 GT4, die urigen Ginetta G50 und zwei Porsche 997 GT4, ähnlich wie in der ehemaligen europäischen FIA-GT4-Meisterschaft.

«