24 Stunden: Heidfeld und Ludwig im McLaren

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Nick Heidfeld erfüllt sich seinen Traum, beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring dabei zu sein. Im schwarzblauen McLaren MP4-12 von Gemballa Racing wird er sich das Steuer unter anderem mit Tourenwagen-Altmeister Klaus Ludwig teilen.

Die Entscheidung fiel kurz nach dem letzten VLN-Lauf, bei dem sich Nick Heidfeld einen Eindruck vom MP4-12, dem Team Gemballa Racing und der Nordschleife verschafft hat. Sascha Bert, mit dem Heidfeld schon so manche Schlacht in der Formel 3 austrug und Hendrik Vieth sind die Teamkollegen des ehemaligen Formel-1-Fahrers. Vierter Mann im Boot ist Klaus Ludwig. Der 60-jährige, dreifache DTM-Meister hatte sich eigentlich vom Rennsport zurückgezogen.

Ludwigs Sohn Luca bestreitet für Gemballa Racing das ADAC GT Masters. So war der Kontakt schnell hergestellt und der Rennrentner freut sich schon auf sein Comeback: „Man hinterfragt das ja doch, ob man sich das alles noch antun soll“, grinst Ludwig senior. „Aber ich bin eben auf spezielle Weise verrückt: Mir macht das Rennfahren Spaß, und es hält mich fit. Das ist vielleicht genauso wie bei anderen 60-Jährigen, die aufs Matterhorn steigen: Auch da sagen andere ‚der spinnt!‘ Ich sage: Solange es geht – warum denn nicht?“

Bezüglich der Chancen ist der Altmeister, der den Eifelmarathon schon dreimal gewinnen konnte gebremst optimistisch: „Unser Ziel heißt Ankommen. Wenn uns das gelingt, sind wir ein Kandidat für die Top-zehn-Plätze.“ Klar ist aber auch, was für ein gutes Ergebnis zu tun ist: „Das 24-Stunden-Rennen ist heute von der ersten bis zur letzten Minute ein Sprintrennen. Es gibt 30 Topautos, die alle standfest sind: Da muss man von Anfang an volles Rohr fahren. “      

Für Nick Heidfeld geht ein alter Traum in Erfüllung: „Ich wollte schon immer die bei den 24-Stunden-Rennen in Le Mans und auf dem Nürburgring fahren. Beides mache ich in diesem Jahr wahr.“  Teamkollege Sascha Bert konnte dem Inhaber der Superlizenz gute Tipps geben: „Ich bin mit ihm zur  Vorbereitung über die Nordschleife gefahren, und er hat mir den Kurs nähergebracht“, schildert Heidfeld. „Im Anschluss an den VLN-Einsatz haben wir uns zusätzlich zusammengesetzt, und ich habe ihn gefragt, wie er an welcher Stelle fährt.“