Laguna Seca: Zweiter Saisonsieg für Luhr/Graf

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Klaus Graf und Lucas Luhr sicherten sich in einem für sie weitgehend ruhigen Rennen den Sieg im Sechs-Stunden-Rennen von Laguna Seca und ziehen in der Tabelle den Erzkonkurrenten Guy Smith und Chris Dyson davon. Corvette gewann unterdessen die GT-Klasse.

Für Klaus Graf und Lucas Luhr war es ein einfacher Arbeitstag. Die beiden deutschen Muscle Milk-HPD-Piloten starteten von der Poleposition in das Rennen, jedoch mussten sie den Dyson-Renner nach einem starken Start ziehen lassen. Dieser Schnellstart kam nicht von ungefähr – er war zu früh. Der Dyson-Lola musste also eine Durchfahrtsstrafe antreten und die Muscle Milk-Piloten konnten in Ruhe das Rennen beenden. Bereits nach zwei Stunden hatten sie das gesamte Feld mindestens einmal überrundet.

„Wir mussten hart pushen, um im Rhythmus zu bleiben“, so Rennsieger Klaus Graf. „Wir fuhren schnelle Runden – das, was wir uns vorgenommen hatten. Es ist der sicherste Weg ein Rennen zu bestreiten. Wenn du diesen Weg verlässt, kann es gefährlich werden. Wir müssen zudem im Verkehr aufmerksam sein. Du hast immer enge Situationen, weil dich manche Leute nicht sehen.“

Die Konkurrenz von Dyson Racing kam erst auf Rang drei ins Ziel, weshalb sich das Muscle-Milk-Duo an die Tabellenspitze setzt. Dies gab es im Team von Greg Pickett noch nie.

Thriller in der GT-Klasse

Die LMP1-Klasse war also schon von Beginn entschieden und bot daher nicht viel Spannung – anders bei den GT. Die Gran-Turismo-Klasse der ALMS ist weltweit für eine der härtesten GT-Klassen bekannt. Das stellten die Fahrer in Laguna Seca einmal mehr unter Beweis.

Der wahre Zielspurt-Krimi begann rund eineinhalb Stunden vor Rennende – es waren also schon viereinhalb Stunden zurückgelegt. Doch sieben GT-Renner fanden sich plötzlich innerhalb von zwei Sekunden wieder. Mit von der Partie waren beide Corvette, beide BMW und die Porsche von Flying Lizard und Falken Tire.

Zwar konnte Oliver Gavin bereits eine Stunde vor Schluss Wolf Henzler in seinem Falken-Porsche überholen und so den Sieg klarmachen, doch dahinter hatte die Show erst begonnen. Es entwickelte sich ein harter Kampf zwischen Bill Auberlen im BMW und beiden Corvette.

Aus Gavins Sicht lief es so ab: „Es war sehr hart in unserer Klasse. Du konntest dich nie zurücklehnen und denken‚ ich habe es geschafft‘. Ich hatte ein paar enge Situationen und dann überholte mich Wolf (Henzler) plötzlich und übernahm die Führung. Es war sehr hart, aber fair – er gab mir genug Platz in der letzten Kurve. Ich konnte mich heute an einigen Leuten vorbei schleichen und wir konnten die Bremsen gut in Schuss halten – es war ein tolles Rennen.“

Gavin macht Fehler bei Boxenstopp wett

Der Boxencrew von Gavins Corvette unterliefen in Laguna Seca gleich zwei der seltenen Fehler. Zuerst gab es ein Problem mit der Tankanlage, welcher die Corvette von Rang eins auf sieben während einer Safety-Car-Phase beförderte. Später klemmte noch das linke Hinterrad. So war nach der Hälfte des Rennens die Corvette schon nicht mehr als Siegkandidat zu werten.

Auch Gavins Co-Pilot Tommy Milner war von diesen Fehlern genervt: „Es war frustrierend aber das Auto war einfach fantastisch. Ich wusste es wird schwer werden wieder an die Spitze zu kommen von dort hinten. Vom ersten bis zum sechsten Platz waren alle so schnell. Das Überholen war sehr schwer und ich musste oft vorsichtig sein – außerdem drängte die Zeit. Ich konnte auf Platz drei oder vier an Oliver (Gavin) übergeben, und er hat es dann vollbracht.“

Doch nicht nur das Gavin/Milner-Auto lief zu Bestform auf. Auch die zweite Corvette war eines der stärksten Autos im Feld und nach Magnussens gewagtem Überholmanöver konnte er den Doppelsieg für Corvette abrunden. Der BMW von Jörg Müller und Bill Auberlen wurde Dritter.

Dritter Sieg für Level 5

Scott Tuckers Team kann eine 100-prozentige Punkteausbeute vermelden. Level 5 Motorsport gewann alle drei LMP2-Rennen der ALMS-Saison und führt souverän in der Meisterschaft. Dennoch war es in Laguna Seca ein schwer erarbeiteter Sieg.

Insgesamt führten in der LMP2 drei Wagen über das gesamte Rennen. So musste der Siegerwagen gleich mehrere Strafen in der Boxengasse absitzen. Der Schwesterwagen, der bislang erfolgreicher war, hatte einen Unfall, kurz nachdem er die Führung an den Teamkollegen verloren hatte. Die Mechaniker leisteten aber ganze Arbeit und schicken den HPD zurück ins Rennen – am Ende kam Rang drei heraus. Auch der Morgan-Nissan von Conquest Endurance blieb vom Pech nicht verschont. Der Wagen schied mit technischem Defekt aus, wurde aber dennoch zweiter.

Auch für das Team CORE Autosport war es in Laguna Seca der bereits dritte Saisonsieg, jedoch der erste für Colin Braun und Jon Bennett. In der GTC holte Jeroen Bleekemolen mit seinem stürmischen Fahrstil fast im Alleingang den Sieg für TRG.