Kracher-Quali am Rande des Hartwaldes: Mattias Ekström und Audi werden das morgige Auftaktrennen der DTM 2012 von der Polposition in Angriff nehmen. Um Haaresbreite setzte man sich gegen Benz-Boy Jamie Green durch. – BMW mit Tempo und etwas Fortüne auf Rang drei.
Audi Sport Team Abt Sportsline-Pilot Mattias Ekström hat allen Grund zum Jubeln: Am heutigen Nachmittag tütete der blonde „Herr der Ringe“ die erste Poleposition der neuen DTM-Saison ein. In einer hochkarätigen Schlussphase der vierteiligen Qualifikation setze er sich hauchdünn gegen Jamie Green von Mercedes-Benz durch. Unter der strahlenden Sonne Hockenheims konnte aber auch BMW ein gutes Ergebnis einfahren. Schnitzer-Starter Dirk Werner beförderte seinen Dreier vollkommen unerwartet in die zweite Startreihe.
Ekström reichte eine mittelmäßige Runde, um sich mit dem Wert von 1:34,680 Minuten den besten aller Plätze zu krallen. Aufgrund unerwartet hoher Asphalttemperaturen von zirka 41 Grad Celsius hatten nämlich alle Piloten mit überhitzenden Reifen zu kämpfen, was immer wieder für kleine Rutscher und Verbremser sorgte. In einem Herzschlagfinale verpasste Green die Pole um 0,215 Sekunden, obwohl er auf seiner Runde im letzten Teil der Qualifikation noch im Mittelsektor der Strecke schneller war als Ekström.
BMW mit von der Partie
Der Hannoveraner Werner leistete sich in der famosen Harnadelkurve des vormaligen Kurpfalzrings einen Fehler, weshalb er am Ende mit rund anderthalb Sekunden Rückstand auf die Spitze kein Wort um Platz eins mitreden konnte. Dessen ungeachtet reichte es für ihn und BMW aber dennoch zu Startplatz drei, denn Edoardo Mortaras Rundenzeit in Q4 wurde nicht gewertet – der Rosberg-Audi-Schützling hatte unerlaubterweise die Streckenbegrenzungen in der Nordkurve nicht eingehalten. BMW schnitt damit um einiges stärker ab, als viele Experten erwartet hatten.
Relativ blass blieb dafür der vermeintliche Benz-Frontrenner Gary Paffett (HWA AG). Der ehemalige DTM-Champion erreichte mit der sechsten Startposition zwar ein solides Ergebnis, doch verglichen mit seinen Trainings- und Testzeiten blieb er deutlich hinter den Erwartungen zurück. Der Engländer ließ seinerseits Landsmann Andy Priaulx hinter sich, der auf Rang sieben den zweitbesten BMW-Kutscher repräsentierte und den Tag für die Blauweißen folglich abrundete.
Geheimtipp Albuquerque enttäuschend
Eine Überraschung stellte vor allem das frühe Ausscheiden von Audi-Mann Filipe Albuquerque dar. War der 26-Jährige aus der portugiesischen Universitätsstadt Coimbra im Auftakttraining dieses Wochenendes noch Schnellster, so kam er heute nicht über Rang 14 hinaus. Am Ende fehlten ihm 0,170 Sekunden auf den rettenden, zehnten Platz. Weitaus knapper schrammte Promi-Pilot Ralf Schumacher (HWA AG, Mercedes-Benz) am Weiterkommen in den Topzehn-Abschnitt des Zeittrainings vorbei: und zwar um nur fünf Tausendstelsekunden. Schumacher bestreitet in diesem Jahr bereits seine fünfte DTM-Saison.
Doch schon im ersten Durchgang plumpsten zwei große Rennfahrer durch den Rost. Namentlich: Ex-Formel-1-Mann David Coulthard (Mücke Motorsport, Mercedes-Benz) und Tourenwagen-Fanliebling Augusto Farfus (BMW Team RBM). Darüber hinaus kamen auch die beiden Damen der Serie nicht weiter – ganz im Gegenteil. Die Schweizerin Rahel Frey (Audi Sport Team Abt) bildete hinter Susie Wolff (Persson Motorsport), ihrer Markenkonkurrentin von Mercedes-Benz, die rote Laterne im Quali-Klassement.
Das Rennen im traditionsbehafteten Autodrom südlich von Mannheim wird morgen um 14:00 Uhr gestartet. Nach wie vor sind Tickets an den Tageskassen erhältlich – angesichts des zu erwartenden frühsommerlichen Wetters könnte sich ein Besuch bei der DTM also lohnen.