Dyson Racing muss den Le-Mans-Trip abblasen. Die Lola-Equipe hat es nicht geschafft, die finanziellen Mittel aufzutreiben, um den Einsatz zweier Prototypen beim Langstreckenklassiker an der Sarthe zu bewältigen. Stattdessen liegt der Fokus auf der ALMS-Titelverteidigung.
Der US-amerikanische Dyson-Rennstall muss seine Le-Mans-Teilnahme absagen. Dem Lola-Ensemble fehlen schlichtweg die finanziellen Mittel, um den 24-Stunden-Klassiker an der Sarthe zu stemmen. Ergo wird keiner der beiden Lola B12/60 Coupés mit Mazda-Motorisierung beim französischen Schlager an den Start rollen. Stattdessen konzentriert sich die Truppe rund um Chris Dyson auf die Titelverteidigung in der ALMS-Meisterschaft.
Das Team aus Poughkeepsie hat im letzten Jahr die amerikanische Le-Mans-Serie sowie die Michelin Green X Challenge gewonnen und wurde seitens des ACO zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans eingeladen. Dieser Freifahrschein wurde im Januar postwendend eingelöst, aber trotz aller Rettungsversuche musste das Abenteuer im Département Sarthe zu den Akten gelegt werden. Besagte Entscheidung hat Dyson am Montag in einer Pressemitteilung bestätigt.
Le Mans steht in Zukunft weiterhin auf der Agenda
„Wir haben wirklich beabsichtigt an der diesjährigen Le-Mans-Veranstaltung teilzunehmen“, klagt Chris Dyson, Vizepräsident des LMP-Gespanns. „Trotz sechs Monaten intensiver Anstrengungen ist es uns nicht gelungen, die notwendigen finanziellen Ressourcen aufzutreiben, um unsere technischen und organisatorischen Kapazitäten zu ergänzen, welche uns bereits von Lola, Dunlop und Status Grand Prix zur Verfügung gestellt werden. Deshalb ziehen wir schweren Herzens unsere zwei bestätigten Einladungen vom ACO zurück.“
Dennoch lässt man im Hause Dyson Racing die Köpfe nicht hängen: „Wir sind jetzt bereits aufgeregt, in Zukunft in Le Mans zu starten, aber leider hat die Zeit aus wirtschaftlicher Sicht gegen uns gearbeitet. Wir und unsere Partner von Mazda, Lola und Dunlop werden uns gemeinsam mit ‚G-Oil‘ und ‚ModeSpace‘ auf die ALMS-Titelverteidigung fokussieren.“
Teamchef Rob Dyson teilt die Wehmut seines Sohnes: „Dyson Racing existiert nun schon seit fast vier Dekaden. Ich fuhr 1986 in Le Mans, und halte es für einen der Höhepunkte meines Lebens. Chris war ebenfalls bereits am Start, und man kann es kaum leugnen, dass es zu den Rennen mit Symbolcharakter im Motorsport gehört. Wir werden weiterhin darauf hinwirken, in Zukunft dort anzutreten. Wir sind dem ACO und der IMSA sehr dankbar für ihre automatische Einladung. Unser Dank gilt auch Lola und Status GP für ihren Eifer, mit Dyson Racing zu arbeiten.“
In der ALMS läuft alles nach Plan
„Eins der Markenzeichen unseres Teams ist es, uns kein Programm aufzubrummen, für das wir nicht die nötigen Ressourcen aufbringen können, um wettbewerbsfähig zu sein“, erklärt Mannschaftsboss Dyson. „Dies ist eine Konstante in unserer Historie.“
Gegenwärtig sind die amtierenden ALMS-Meister auf Kurs. Das Dyson-Ensemble erzielte letztes Wochenende in Long Beach die LMP1-Ränge zwei und drei. Damit reüssierte das zweite Einsatzfahrzeug bei seinem Debüt. Auch im Feld der Sportwagen-Weltmeisterschaft beim Zwölf-Stunden-Rennen in Sebring staubte Dyson die volle Punktzahl ab. Mittlerweile führt Dyson Racing die ALMS-Tabelle seit 13 Monaten ununterbrochen an.
Als Nachzügler würden nach dem aktuellen Stand der Dinge JetAlliance Racing und Status Grand Prix von der Reserveliste aufrücken. Beide haben einen Lola-Judd als Arbeitsgerät für die 24 Stunden von Le Mans gemeldet. Die nächsten auf der Ersatzbank wären Murphy Prototypes, Hope Racing und Lotus.
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