Long Beach: Regen verhindert das Qualifying

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Ein ungewöhnlich regnerischer Tag in Kalifornien machte die Strecke am gestrigen frühen Abend (Ortszeit) für das Qualifying unbefahrbar. Daher wurde dieses abgesagt und die Startaufstellung aufgrund der Meisterschaftstabelle ermittelt.

Schon im vergangenen Jahr erlebten wir ein chaotisches Regenrennen auf dem Mid-Ohio SportsCar Course. Dieser liegt jedoch in Ohio, einer Region, in der Regen nichts Ungewöhnliches ist. Dass jedoch ausgerechnet in Südkalifornien starker Regen das Qualifying verhindert hätte dann doch so leicht niemand erwartet.

Für diesen Fall hält allerdings das ALMS-Regelwerk eine Klausel bereit, die besagt, dass dann die Startaufstellung anhand der Meisterschaftstabelle festgelegt wird. Das ist eine Sicherheitsvorkehrung, um die Gefahr beim Start nicht zu erhöhen. Da in der ALMS die Qualifyings für die Klassen getrennt abgehalten werden, hatten die GTC, die als erste gestartet sind, noch eine trockene Strecke und wären die schnellsten Zeiten gefahren. Schon die GT im Abschnitt danach konnten die Zeiten nicht mehr schlagen und wären laut Gesamtwertung hinter den GTC gestartet. Da der Regen zunehmend stärker wurde wären die Prototypen mehr geschwommen als gefahren und an schnelle Zeiten wäre nicht zu denken gewesen. Dies hätte dann bedeutet, dass die GT vor den Prototypen gestartet wären und dies wäre eine unkalkulierbare Unfallgefahr gewesen, da vor allem die LMP1 ungleich schneller starten.

Diese Regelung bescherte Chris Dyson und Guy Smith die Poleposition, die sie schon im letzten Jahr hatten. Neben ihnen werden die letztjährigen Rennsieger von Muscle Milk Racing, Lucas Luhr und Klaus Graf starten.

„Augenscheinlich haben wir keine gute Situation, aber historisch gesehen war Long Beach immer ein gutes Pflaster für Dyson Racing“, sagte Guy Smith nachdem er von seiner Poleposition erfuhr. „Das Auto ist neu, daher brauchen wir noch etwas mehr Zeit es auf Geschwindigkeit zu bringen, aber ich weiß, dass wir mit unserer Erfahrung morgen erfolgreich sein können. Es sollte ein gutes Rennen werden. Wir haben aber auch in Sebring gesehen, dass das Muscle-Milk-Auto perfekt funktioniert.“

Die Vorjahressieger der LMP2, Level 5, wurden auch für dieses Jahr auf die Poleposition gesetzt. Genauer gesagt ist es der Sebring-Gewinnerwagen mit Scott Tucker und Christophe Bouchut. Dahinter werden die Neueinsteiger von Black Swan Racing und Conquest Endurance zum fliegenden Start rollen.

In der kleinsten Prototypen-Klasse, den LMPC, kommen die Sebring-Sieger Alex Popow und Ryan Dalziel von CORE Autosports auf die Pole.

GT als einzige auf der Strecke

Im Gegensatz zu den Prototypen können die GT eine fünfzehnminütige Qualifyingsitzung vorweisen. Gerade zum Start dieser begann es leicht zu regnen. Im Verlauf der Sitzung wurde der Regen immer stärker und machte das Fahren in den engen Straßen Long Beachs zur Meisterleistung. Dennoch wurde auch die Startaufstellung der GT durch die Meisterschaftsstände festgelegt.

So kamen Joey Hand und Dirk Müller, die Sebring-Gewinner, auf Position eins. „Das Team sagte uns, dass wir am Anfang möglichst schnell fahren sollen. Aber um ehrlich zu sein war es da schon rutschig. Wir waren weit weg von den Zeiten der GTC. Der Schlüssel war es nicht zu hart zu pushen und die Mauer nicht zu berühren“, so Müller im O-Ton. Hinter ihm folgen die beiden Corvetten mit dem Wagen von Jan Magnussen und Antonio Garcia voran.

Noch vor den „großen“ GT war die GTC auf der Strecke, die als einzige ein normales Qualifying durchführen konnten. Zwar fuhren Leh Keen und Cooper MacNeil nur die zweitschnellste Zeit hinter dem Wagen von JDX Racing, jedoch bescherte ihnen die rote Flagge ihr Sebring-Sieg die Poleposition für das morgige Rennen.

Um 01:30 Uhr (MESZ) beginnt das Rennen auf dem Long Beach Street Circuit, welches zwei Stunden dauern wird.