GT-WM: Jahr eins des Umbruchs

Nun ist es wieder so weit: Nach einem Winter des Wartens, Hoffens und Bangens um die Zukunft der FIA-GT1-WM ist ein Starterfeld gefunden worden, welches einerseits der erhofften Markenvielfalt Rechnung trägt, allerdings seine Qualität erst noch beweisen muss.

Nun ist es wieder so weit: Nach einem Winter des Wartens, Hoffens und Bangens um die Zukunft der FIA-GT1-WM ist ein Starterfeld gefunden worden, welches einerseits der erhofften Markenvielfalt Rechnung trägt, allerdings seine Qualität erst noch beweisen muss.

Über dem Kampf des Serienorganistors Stéphane Ratel ist eigentlich, und das im alljährlichen Rhythmus, schon genug geschrieben worden. Dennoch schafft er es fast als einziger in der GT-Welt, eine Serie für eine schon als ausgestorben geltende Fraktion von Gran-Turismo-Fahrzeugen zu organisieren, die sich sogar unter dem FIA-Dach heimelig einrichten kann.

Nachdem aber in der letzten beiden Jahren mit Umbauten aus ehemaligen GT1-Boliden und Neuentwicklungen à la Nissan GT-R gefahren wurde, musste man einsehen, dass die Zeit von Fahrzeugen, die nur und exklusiv in einer Meisterschaft bewegt werden dürfen, beendet sein dürften. Besonders, wenn sie sich in den Händen von privaten Einsatzteams befinden, die mit dem Rennfahren Geld verdienen und in der jedes Wochenende, an dem das Gerät nicht bewegt wird, nur „Lagerkosten“ anfallen.

GT3 unter dem GT1-Deckmantel: Kann das klappen?

Nun findet also auch die ebenfalls von Ratel ins Leben gerufene GT3-Kategorie in der GT1-WM ihr Zuhause. Da fragt man sich als versierter Zuschauer jedoch erst, wieso sie dann immer noch GT1-WM heißt und nicht GT3-WM aber wofür bräuchte man dann noch eine EM? Bevor es nun ins philosophische abdriftet: 18 Fahrzeuge von neun verschiedenen Marken, die Vielfalt von V8 gegen V12 oder englischer Supersportler gegen Zuffenhausener Urgestein sollte genug Salz in der Suppe bieten, um spannende Fights um Zehntelsekunden zu garantieren.

Dennoch muss man sich vor allem auf der Seite der Teams neue Namen merken, die entweder noch wenig mit Motorsport zu tun hatten oder in gänzlich anderen Kategorien unterwegs waren. SunRed aus Spanien war bisher eher dem WTCC-Kenner als Einsatzteam der damaligen Seat Leon TDI in Erinnerung. Nun setzen sie auf zwei Ford GT, welche unter anderem mit Andy Soucek und Milos Pavlovic besetzt sind, welche schon in der GP2 und Formel 2 in Erscheinung getreten sind.

Valmon Racing Team Russia ist ebenso ein neuer Name, dessen russische Wurzeln sicher ein Grund sein dürften, warum der WM-Tross zum vorletzten Wertungslauf einen Stopp in Moskau machen wird. Der letztjährige GT3-EM-Teilnehmer LMP Motorsport aus Frankreich wird für die technische Unterstützung während der Rennwochenenden sorgen.

Titelfavoriten finden sich in den etablierten Teams

Auch wenn eine Titelprognose vor dem Start einer Saison mehr hypothetischer Natur sein dürfte, sind hauptsächlich die Namen der altbekannten Teams und Fahrer zu nennen. Michael Bartels ist nach einjähriger Auszeit wieder in der Weltmeisterschaft zu finden und dürfte nicht nur wegen seiner großen Erfahrung, sondern auch aufgrund des stark weiterentwickelten BMW Z4 GT3 zum Anwärterkreis zu zählen sein.

Ebenso die werksunterstütze Equipe Belgian Audi Club Team WRT mit dem Audi R8 LMS ultra und einem Fahrerkader, der sich vor keinem Vergleich verstecken braucht: Stéphane Ortelli/Laurens Vanthoor und Oliver Jarvis/Frank Stippler sind allesamt stark und ehrgeizig genug, um den Titel nach Ingolstadt zu holen.

Hexis Racing steigt in 2012 von Aston Martin auf den McLaren GT MP4-12C GT3 um und kann mit den Fahrerpaarungen Frédéric Makowiecki/Stef Dusseldorp und Alvaro Parente/Grégoire Demoustier von Beginn an aus dem Vollen schöpfen. Allerdings muss der McLaren nach den riesigen Vorschusslorbeeren und den bisher dürftigen Resultaten aus den „Testrennen“ erst noch seinen Kredit erarbeiten, um zu einem erfolgreichen GT3 zu werden.

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