Kox: „Die FIA hat uns eindeutig zu schlecht eingestuft“

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Die Reiter-Truppe pflichtet der Kritik von Leipert Motorsport bei. Auch der Lamborghini-Equipe aus Oberbayern bereiten die Einstufungen der Balance of Performance Schwierigkeiten. Die Piloten fühlten sich beim GT-Masters-Auftakt in Oschersleben von der FIA benachteiligt.

Die Mannschaft rund um Hans Reiter teilt die Ansichten der Markenkollegen von Leipert Motorsport. Augenscheinlich wurden dem Lamborghini Gallardo LP600+ bei der Balance of Performance die Hörner gestutzt, was sich beim GT-Masters-Aufgalopp in Oschersleben bemerkbar machte. „Wir haben kein Land gesehen“, bilanziert Albert von Thurn und Taxis das Rennwochenende in der Magdeburger Börde.

Bei den Einstufungstests des DMSB und des FIA-Weltverbands wurden die Restriktoren der italienischen Kampfstiere verkleinert, sodass der Motor über weniger Luft zur Verbrennung verfügt. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Motorleistung um rund 80 PS reduziert. Auf den Geraden fehlten dem Lamborghini-Boliden bis zu 20 km/h auf seine Mitstreiter. Das Fahrzeug war schlicht und ergreifend nicht wettbewerbsfähig.

„Von der FIA haben wir enorme Einschränkungen erhalten, somit waren wir nicht konkurrenzfähig. Es war ein unbefriedigendes erstes Rennwochenende“, fügt von Thurn und Taxis hinzu. Ergo landete das Reiter-Ensemble bereits in den freien Trainingseinheiten auf aussichtslosem Posten, den sie in der Qualifikation festigten. Im Rennen fand das Drama seine Fortsetzung, lediglich Peter Kox und Marc A. Hayek retteten im ersten Durchlauf zehn Punkte in der Amateurwertung.

„Die FIA hat uns eindeutig zu schlecht eingestuft“, moniert Kox. „Damit konnten wir nicht viel erreichen. Ein Fehler beim Fahrerwechsel brachte uns im ersten Rennen noch eine Durchfahrtsstrafe und so holten wir im ersten Rennen nur zehn Punkte für Marc. Ich hoffe, dass die FIA hier entsprechend schnell und richtig reagiert.“

„Hier muss seitens der FIA nachgebessert werden“

„Es hat an diesem Wochenende keinen Spaß gemacht, uns hat die Speed wegen der Einschränkungen durch die Balance of Performance gefehlt“, bestätigt Hayek. „Hier muss seitens der FIA nachgebessert werden. Im zweiten Rennen fuhr mir nach dem Fahrerwechsel gleich nach meiner ersten Runde ein BMW hinten rein und beendete damit mein Rennen. Das war absolut unnötig und in dieser Situation nicht nachzuvollziehen.“ 

Stefan Rosina, der sich das Steuer mit von Thurn und Taxis teilt, erlebte zwei rabenschwarze Tage in Oschersleben: „Das war ein Wochenende zum Vergessen. Zudem bin ich in Rennen eins während meines Stints in Runde 18 noch etwas heftig über die Kerbs gefahren, dabei löste sich ein Teil des Frontsplitters, ist im Reifen steckengeblieben und hat das Fahrzeug manövrierunfähig gemacht. Ich bin dann geradeaus in die Mauer gerutscht und beschädigt stehen geblieben. Für diesen Unfall möchte ich mich bei meinem Team entschuldigen.“

Für Reiter Engineering bleibt nun nicht einmal eine kleine Verschnaufpause. Schon am nächsten Wochenende starten die Oberbayern bei der GT-Weltmeisterschaft in Nogaro mit dem Lamborghini Gallardo LP600+. Die nächste GT-Masters-Runde steht am ersten Maiwochenende im niederländischen Zandvoort auf der Agenda.