Lotus: Einstieg mit Alex Job Racing

61

Was seit einiger Zeit gemutmaßt wurde, erhielt nun die offizielle Bestätigung: die englische Sportwagenschmiede Lotus steigt in die ALMS ein. Partner in der ersten vollen GT-Saison auf amerikanischem Terrain wird Alex Job Racing sein.

Ein neuer Hersteller kündigt sich an, um die etablierten Teams von BMW, Corvette, Ferrari und Porsche in der American Le Mans Series ein wenig aufzumischen. In den vergangenen Jahren probierten dies bereits andere namhafte Konstrukteure wie Ford oder Jaguar. Nun nimmt auch Lotus dieses Unterfangen in Angriff.

„Dies sind doppelt gute Nachrichten für die ALMS“, ließ Promoter Scott Atherton verlauten. „Es ist mir eine Ehre, Lotus und den spektakulären Evora in der härtesten GT-Klasse der Welt begrüßen zu dürfen. Dass dieses werksunterstützte Projekt von Alex Job, einem der erfolgreichsten Teambesitzer der ALMS-Historie, übernommen wurde, verspricht, dass es so einen weiteren Titelanwärter gibt. Ich bin mir sicher, dass alle Fans begeistert sein werden, wenn der Evora in seiner traditionellen Lackierung auf die Strecke geht.“

Teambesitzer Alex Job seinerseits verkündete, dass er den IndyCar-Fahrer Townsend Bell für seinen Lotus gewinnen konnte. Gemeinsam mit dem AJR-Stammfahrer Bill Sweedler wird er die Saison bestreiten und versuchen die Liste von 39 Rennsiegen des Teams auszubauen.

Townsend Bell ist in der GT-Szene ein eher unbekannter Fahrer, da er bislang nur in Formel-Rennserien antrat. Geboren wurde er 1975 in San Francisco. Seine Karriere startete der heute 36-Jährige in der US Barber Formula Dodge West. Sein bislang größter Erfolg war der Gewinn der Indy-Lights-Serie im Jahre 2001. Im Jahr 2003 wechselte der US-Amerikaner für ein Jahr in die europäische Formel 3000. Dort konnte er den Durchbruch jedoch nicht schaffen und stand nur einmal auf dem Podium. Am Ende der Saison erhielt er dennoch Testmöglichkeiten bei den Formel-1-Teams BAR und Jaguar, konnte sich aber für kein Cockpit empfehlen. Daher trat Bell ab 2004 bei 24 IndyCar-Läufen an und belegte als bestes Resultat 2009 in Indianapolis den vierten Rang. Zuletzt startete er für das Team Dreyer & Reinbold Racing an.

„Ich bin erfreut die Partnerschaft von AJR und Lotus in Nordamerika verkünden zu dürfen“, freute sich Teamchef Alex Job. „Dass wir Lotus auf uns aufmerksam machen konnten ist der Erfolg der harten Arbeit in den vergangenen Jahren. Diese Partnerschaft, gemeinsam mit unseren Sponsoren William Rast, Battery Tander und Yokohama, öffnet ein neues Kapitel in unserem erfahrenen ALMS-Team.“

Auch Dany Bahar, CEO von Lotus, war stolz das Vorhaben unter Dach und Fach gebracht zu haben: „Wir sind am Gewinnen interessiert. Alex Job hat einen der größten Rekorde im Sportwagen-Sektor. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der wir ein Top-Team für die kommenden Jahre aufbauen wollen.“ In der Tat ist die bisherige Bilanz des in Tavares, Florida beheimateten Teams beeindruckend. Es gewann 2002 bis 2004 den GT-Titel in der ALMS, errang 22 Polepositionen, gewann zweimal die GT-Klasse in Le Mans und zwischen 1995 und 2010 siebenmal in Sebring. In der letzten Saison trat die Mannschaft in der GTC-Klasse mit einem Cup-Porsche an und wurde hinter Black Swan Racing und TRG Dritter.

Den ersten Auftritt wird das neue Gespann beim zweiten ALMS-Saisonlauf in Long Beach haben.