Sébastien Loeb Racing: „Höchstmöglich, schnellstmöglich“

55

Aus dem Stand in die Beletage: Sébastien Loeb und sein neues LMP-Gefolge wagen auf Anhieb den Sprung in die ELMS-Topklasse. Der Einstand in die Prototypenszene erfolgt mit einem Oreca-03-Boliden. Team-Manager Dominique Heintz strebt bereits den Meisterschaftskampf an. 

Ein Engagement in der ELMS-Meisterschaft stand gewiss auf der Agenda der jüngst gegründeten Equipe Sébastien Loeb Racing. Doch ein Einsatz in der neuen Topklasse, der LMP2-Division, war eigentlich das deklarierte Ziel für die Saison 2013. Aber im Hause Loeb haben sich die Beteiligten kurzerhand umentschlossen, und in Abstimmung mit Dominique Heintz fiel die Entscheidung, bereits heuer den Sprung nach ganz oben zu wagen. 

„Höchstmöglich, schnellstmöglich“, lautet die Maxime in der noch jungen Mannschaft rund um Rallye-Ass Sébastien Loeb. Als erster Pilot wurde Formula-Le-Mans-Experte Nicolas Marroc beauftragt, den erworbenen Oreca-03-Boliden zu pilotieren. Als Antrieb fungiert ein Aggregat aus der Nissan-Schmiede, welches gegenwärtig in der LMP2-Szene bevorzugt zur Motorisierung verwendet wird.

Marroc hat seine Rennsportkarriere im Formel-Bereich begonnen, anfänglich in den Markenpokalen von Renault. Schlussendlich brillierte der französische Jungspund in zahlreichen Formel-Wettbewerben, bevor der Pilot aus La-Roche-sur-Yon letztes Jahr in der International GT Open landete. Parallel war Marroc Teil des FLM-Ensembles Neil Garner Motorsport im LMS-Championat und belegte in Diensten von JMB Racing den 27. Gesamtrang bei den 24 Stunden von Le Mans – am Steuer eines Ferrari-GT-Renners. 

Meisterschaftsambitionen in der Debütsaison?

Wer Marroc in Loebs Rennstall zur Hand geht, wolle das Gespann in Kürze bekanntgeben. Eins stehe jedoch bereits fest: Der neue Rennstall will um Siege kämpfen. „Der Erwerb eins Orecas 03 ist die optimale Chance, auf schnellem Wege zu lernen“, erörtert Heintz. Damit könne das langfristig Ziel – eine Teilnahme am Klassiker an der Sarthe im Jahr 2014 – am zügigsten erreicht werden.

 Dementsprechend positiv ist der Team-Manager gestimmt: „Der Kampf um die Meisterschaft ist sehr aufregend. Wir werden uns zunächst im Hintergrund halten und nehmen dann erst Risiken in Kauf. Aber wir sind der Auffassung, dass dies der ideale Weg ist, um einen Schritt nach vorne zu machen. Es ist eine außergewöhnliche Herausforderung für alle im Team. Wir wollen eine Mannschaft sein, die um den Sieg spielt.“ 

Ein ambitioniertes Programm für die Novizen in der Prototypenriege. Denn die Trauben hängen hoch im ELMS-Lager. Der Wegfall der LMP1-Kategorie und die Einführung der Sportwagen-Weltmeisterschaft hat zwar die ELMS im Großen und Ganzen geschwächt, doch der LMP2-Wertung als neuer Königsklasse mehr Potenz verliehen. Rund 15 Fahrzeuge werden sich dieses Jahr um Gesamtsiege duellieren.